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Seit seiner Entstehung zwingt Horologiom seinen Einwohnern eine strikte Moral und eine eiserne soziale Disziplin auf. Dennoch hat es diese Stadt, die sich dem mechanistischen Dogma unterworfen hat, nicht geschafft, jener Geißel beizukommen, die in allen menschlichen Gesellschaften wütet: dem Verbrechen. Es ist an Major Dahnke von der B.I.T.T.E. (Behörde Investigativer Tätigkeiten / Triebtäter- Ermittlung), Licht in diese Art von Angelegenheiten zu bringen. Doch wenn man dabei durch einen Trupp Ermittler unterstützt wird, der von der ewigen Routine abgestumpft ist, und sich dann noch besonders durchtriebenen Kriminellen gegenüber sieht, kann sich der Fall schon mal als äußerst knifflig erweisen ...

 

Horologiom 06 

Originaltitel: HOROLOGIOM - LA MINISTÉRE DE LA PEUR
Autor: Fabrice Lebeault
Übersetzer: Tobias Haßdenteufel
Illustration: Fabrice Lebeault 
Verlag: Finix Comic Club
Erschienen: August 2012
ISBN: 978-3-941236-65-3
Seitenzahl: 64 Seiten
Altersgruppe: ab 8 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Major Dahnke und sein Gehilfe werden zu einem Mordfall gerufen. Das Verbrechen ist jedoch sehr rasch aufgeklärt und der Täter wird darauf hin von Tineq hingerichtet, denn dies gehört zu seinen speziellen Aufgaben. Den Rest des Tages nimmt sich Tineq frei. Es ist das letzte mal, das der Major ihn lebendig sieht, denn in der folgenden Nacht findet man mitten auf der Straße den abgeschlagen Kopf seines langjährigen Kollegen. Selbstverständlich setzt der Major alle Hebel in Bewegung, diesen frevelhaften Mord an einem Staatsdiener aufzuklären. Schon bald stellt sich jedoch heraus, das hinter diesem Mord weit mehr steckt, als es zunächst den Anschein hat, denn hier ist eine üble Verschwörung im Gange ...

„Horologiom - Das Ministerium der Angst“ hat inhaltlich nichts mit den ersten fünf Horologiom-Alben zu tun. Es handelt sich um ein Spin Off, welches im Horologium-Universum angesiedelt ist. Eine in sich abgeschlossene Kriminalgeschichte, die allerdings nicht sehr komplex geraten ist. Der Fall hat zwar einige Wendungen, er kann jedoch nur bedingt fesseln und geübten Krimilesern wird er noch nicht einmal ein müdes Lächeln abringen. Das Artwork orientiert sich an den bisherigen Teilen, dadurch dass man es in dieser Geschichte überwiegend mit Apparaten mit menschlicher Gestalt zu tun hat, bekommt man nur wenige der zum Teil sehr witzigen Fortbewegungsgeräte aus den Vorgängeralben zu sehen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Bei der Betrachtung der Bilder in „Ministerium der Angst“ fällt sehr schnell auf, das zwischen diesem Album und der Entstehung des direkten Vorgängerbands stolze 11 Jahre liegen. Insbesondere bei der Kolorierung bemerkt man, das die Farbverläufe nun viel feiner und frei von Farbsprenkeln sind. Die Bildschärfe ist merklich höher, auch die Konturen der Figuren sind viel klarer und die Linien deutlich dünner. Insgesamt ist ein deutlicher technischer Fortschritt zu erkennen. Das neueste Album wurde vermutlich komplett digital gezeichnet, was ihm zu einem perfekten, ja beinahe schon sterilen Finish verhilft.

Der Zeichenstil selbst hat sich indes nicht verändert. Er wird immer noch von Figuren geprägt, die ein wenig seltsam anmuten. Absolut alle Figuren tragen eine Kopfbedeckung und bei den meisten ist der Hinterkopf mit einem Tuch umwickelt. Lediglich drei der Charaktere tragen dieses „Kopftuch“ nicht: Dahnke, Tineq und Dok. Eine Kopfbedeckung tragen die Einwohner von Horologiom, um den Schlüssel zu verbergen, der sich auf ihrem Kopf dreht. Wer die Welt von Horologiom nicht kennt, wird sich nun fragen, was das mit dem Schlüssel soll. Nun, alle Wesen in Horologiom sind eine Art Aufziehpuppen, Teil des großen Räderwerks, die einst von Prometheus zum Leben erweckt wurden. Die Geschwindigkeit, mit der sich dieser Schlüssel dreht, ist maßgeblich dafür verantwortlich, wie hoch der gesellschaftliche Rang der Person ist. Auch alle Fahrzeuge müssen aufgezogen werden, was zum Teil die aberwitzigen Konstruktionen erklärt. Diese skurilen Eigenheiten von Horologiom kommen in dieser Geschichte aber etwas zu kurz. Der Plot konzentriert sich auf den Kriminalfall und wir haben es überwiegend mit Figuren mit menschlichem Aussehen zu tun. Diese sind mit sehr klarer Linienführung dargestellt, gleichzeitig aber auch sehr detailarm. Auch die Sujets sind stets sehr schlicht. Häufig agieren die Figuren sogar nur vor einem farbigen Hintergrund. Diese funktionale Tristesse ist allerdings auch ein wesentliches Charaktermerkmal des großen Räderwerks. Üppig ausgestattete Räume wären hier fehl am Platze.


Aufmachung des Comics
Wie auch die bisherigen Bände, erscheint Horologiom Band 6 als Softcover- und als Hardcover-Variante. Mir liegt die Softcover-Ausgabe vor, die auf hochwertigem, schwerem Papier gedruckt wurde. Es ist vollkommen matt und hochweiss. Die Buchdeckel sind für diese Form der Ausführung außergewöhnlich dick und wirken sehr wertig. Neben der 56-seitigen Geschichte enthält der Band acht Seiten mit Bonusmaterial.

Das Covermotiv wirkt auf mich einladend. Es vermittelt sehr anschaulich, das es in diesem Comic um eine Kriminalgeschichte geht.


Fazit
Ein Comic-Album, das technisch sehr sauber und sorgfältig gezeichnet ist. Inhaltlich konnte mich die Geschichte nicht so recht begeistern, dennoch ist sie für ein Comic recht ordentlich.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Mann ohne Schlüssel
Band 2: Die Stunde des Damokles
Band 3: Nahedig
Band 4: Die Stunde des Aufbauers 
Band 5: Das große Räderwerk

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