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Er jagt Dich. Er kennt Dich. Er findet Dich. Bald.
Ein kleiner Junge beobachtet einen grausamen Mord. Und er vergisst. Dreißig Jahre lang. Bis seine Freundin in die Hände eines gefährlichen Psychopathen gerät. Nur wenn er sich erinnert, kann er sie retten. Doch das bringt ihn in tödliche Gefahr.

 

Schnitt 

Autor: Marc Raabe
Verlag: Ullstein
Erschienen: 11. Mai 2012
ISBN: 978-3-548-28435-4
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Gabriel arbeitet schon seit einiger Zeit in einer Sicherheitsfirma. Hauptsächlich hat er mit Alarmanlagen zu tun, die von Python betreut werden. Eines Abends gibt es einen seltsamen Alarm, in einem Haus, dass er trotz seiner vielen Jahre in der Firma noch nicht kannte und das scheinbar gar nicht bewohnt ist. Obwohl sein Chef ausdrücklich will, dass Gabriel nicht dorthin fährt, macht er dies schließlich doch. Ein fataler Fehler, wie sich schnell herausstellen soll. In dieser Zeit wird seine Freundin entführt und dem Täter geht es nicht um Geld. Es geht um Gabriel und um die Vergangenheit, die er bisher verdrängt und vergessen hatte. Jetzt aber muss er sich erinnern, sonst wird er seine Freundin nicht mehr lebend wiedersehen.

Das Spiel mit der menschlichen Psyche beherrscht Marc Raabe perfekt. Er ist derjenige, der den Leser in den Bann zieht und nur er kann ihn auch wieder daraus befreien, wenn er denn will. Hochspannung von Anfang bis Ende.


Stil und Sprache
Der Autor spielt mit der Sprache, ebenso wie er mit seinen Protagonisten und den Lesern spielt. Der flüssige Schreibstil trägt viel dazu bei, dass man sich sofort in dem Geschehen einfinden und den Ereignissen gut folgen kann. Oft kommt es zu Andeutungen, aber konkrete Aussagen fehlen zunächst, so dass man in der Schwebe gehalten wird. Meistens kommt es erst ein paar Kapitel später zu tatkräftigen Hinweisen und Ausführungen, so dass man die Puzzleteile zusammensetzen kann. Durch diese Methode bleibt die Spannung immer greifbar. Sicherlich ist man ein wenig pikiert, wenn man nicht sofort erfährt, was Sache ist, aber gerade durch das Abwarten müssen, steigert sich die Spannung. Man möchte demnach unbedingt wissen wie es weiter geht und tut sich sehr schwer damit, das Buch aus der Hand zu legen.

Da aus der beobachtenden Perspektive geschrieben wird, kann der Autor den Leser zu verschiedenen Handlungsorten führen. So ist man nicht nur bei der Hauptperson Gabriel, sondern auch schon mal bei seiner Freundin, die einem skrupellosen Täter zum Opfer gefallen ist. Durch diese Wechsel ergibt sich ein Gesamtbild, in dem allerdings noch immer einige Teile fehlen. So bleibt das Motiv des Täters recht lange verborgen. Durch aufmerksames Lesen bekommt man zwar schon eine Ahnung, um was es gehen könnte, aber Gewissheit hat man dadurch noch lange nicht. Wäre die Auflösung zu früh bekannt, wäre die gesamte Geschichte nur halb so spannend. So aber ist die Mischung zwischen Wissen und Nichtwissen gut gelungen.


Figuren
Gabriel ist eigentlich eine eher tragische Figur. Er hat schlimmes durchgemacht in seiner Kindheit, wobei er grundlegende Dinge davon gar nicht mehr weiß. Jetzt aber muss er sich erinnern, um seiner Freundin helfen zu können. Es wird ihm viel abverlangt und nie weiß man, wie er in der nächsten Sekunde reagieren wird. Man erhält zwar einen guten Einblick in das Leben dieser Person, aber es scheint, dass das, was er nicht mehr weiß, auch der Autor nicht weiß. Somit gibt es eine Lücke im Lebenslauf, die sich erst nach und nach füllt, wodurch sich auch erst allmählich ein genaueres Bild des Charakters darstellt.

Im Grunde kann man allen relevanten Figuren nur bis vor den Kopf gucken. Jeder trägt sein eigenes Geheimnis mit sich herum und weiß es auf die ein oder andere Art bis zuletzt zu schützen. So kommt es vor, dass man sich schon ein recht gutes Bild einer Person gemacht hatte, durch eine Kleinigkeit wird dieses dann aber komplett über den Haufen geworfen. Es ist also hier gar nicht so einfach, die verschiedenen Charaktere richtig einzuschätzen. Da man genau das auch nicht können soll, passt es wieder sehr gut ins Gesamtbild.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich bei diesem Buch um eine Klappbroschur aus dem Ullstein-Verlag. Der Autorenname in rot und der Buchtitel in schwarz nehmen beinahe diese gesamte obere Hälfte des Covers für sich ein. Durch diese beiden Worte verläuft im rechten Drittel ein Schnitt von oben nach unten. Zu sehen ist die Spitze einer Messerklinge und Bluttropfen, die sich langsam einen Weg nach unten bahnen. Der Zusammenhang zum Titel ist somit eindeutig und auch inhaltlich findet man das Schnitt-Motiv wieder. Am unteren Rand lässt sich noch eine Biene ausmachen, die sich an dem Blut, was bereits zu Boden getropft ist, gütlich tut. Insgesamt ein schlichtes, aber gleichzeitig interessantes Cover.


Fazit
Rasanter als jede Achterbahnfahrt und grausiger als jede Geisterbahn. Absolut empfehlenswert für Thrillerliebhaber!


5 Sterne


Hinweise
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