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Kategorie: Ab 14 Jahre

Jackson Meyer, Student in New York, hält sich für einen ganz normalen Neunzehnjährigen, bis er zufällig feststellt: Er kann für ein paar Stunden in der Zeit zurückreisen. Alles ist nur ein harmloser Spaß, bis eines Tages die Katastrophe passiert: Zwei Fremde überfallen ihn und seine Freundin Holly im Studentenwohnheim und erschießen Holly. In seiner Panik stürzt Jackson in die Vergangenheit und landet plötzlich zwei Jahre vor dem Ereignis. Von da an hat er nur eines im Sinn: zurückzukommen und Holly zu retten. Er wird ALLES dafür tun. ALLES - für seine große Liebe.

Der erste Band der großen Zeitreise-Trilogie.

 

Sturz in die Zeit 

Originaltitel: Tempest
Autor: Julie Cross
Übersetzer: Birgit Schmitz
Verlag: Fischer FJB
Erschienen: 23.08.2012
ISBN: 978-3-8414-2209-5
Seitenzahl: 512 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die grundlegende Idee des Buches ist schnell erzählt: Es geht um Zeitreisen. Kein völlig neuartiges Konzept. Ein neunzehnjähriger College-Student merkt plötzlich, dass er zurück in die Zeit springen kann, allerdings etwa nur 6 Stunden. Für ihn ist es mehr Spaß als Ernst. Dann tauchen plötzlich geheimnisvolle Männer vor dem Wohnheim auf und seine Freundin Holly wird angeschossen. Jackson bekommt Panik und landet „aus Versehen" im Jahr 2007, zwei Jahre vor dem Ereignis. Doch wie kann er wieder zurück gelangen und Holly retten? Damit ist jedoch noch längst nicht alles erzählt. Dunkle Geheimnisse warten darauf, gelüftet zu werden.

Auch wenn der Gedanke nicht neu ist, dass Zeitreisen möglich sind, so hat mich die Umsetzung überzeugt. Spannung, Action und Liebe! Was will man mehr?


Stil und Sprache
Das Buch wird komplett aus Sicht des Protagonisten in der 1. Person erzählt, wobei die Handlung an wenigen Stellen durch Jacksons Tagebucheinträge unterbrochen wird. Anfangs wird in einem dieser Einträge eine Art kurze Selbstvorstellung von Jackson gegeben, bevor die Geschichte richtig beginnt. Abgesehen von seinen Fähigkeiten wirkt alles ganz normal - Jackson mit seiner Freundin Holly und seinem besten Freund Adam. Doch dann geht ein Ruck durchs Buch: Man befindet sich zusammen mit Jackson plötzlich zwei Jahre in der Vergangenheit. Die Spannungskurve steigt ins unermessliche, immer mehr Details und Geheimnisse werden aufgedeckt. Da er partout nicht wieder zurück kann, muss Jackson sich erstmal mit dem Jahr 2007 anfreunden, das er eigentlich schon komplett einmal durchlebt hat. Gerade wenn man das Gefühl hat, dass Ruhe eingekehrt ist, wird die Handlung wieder angefacht und angestachelt durch unerwartete Ereignisse.

Wie für ein Jungendbuch typisch, sind die Sätze verhältnismäßig einfach gehalten und die Sprache ist klar und verständlich, aber dennoch fehlt es nicht an Spannung. Man wird in das Buch regelrecht eingesogen, immer in Erwartung, wie es weitergeht. Auch wenn der erste Band der Trilogie grundsätzlich ein abgeschlossenes Ende hat, sind noch zahlreiche Fragen offen. Diese werden dann hoffentlich in den beiden folgenden Teilen beantwortet.


Figuren
Ganz klar im Mittelpunkt steht der Protagonist Jackson Meyer. Der neunzehnjährige College-Student scheint - abgesehen von seinen Fähigkeiten - ganz gewöhnlich zu sein. Anfangs wirkt er sogar ein klein wenig unsympathisch, da man meinen könnte, er setze das Zeitreisen nur zu seinem Vorteil ein. Er versucht z.B. dadurch mit einem Mädchen in einem Zoo-Geschäft erfolgreicher flirten zu können, und das obwohl er eine Freundin hat: Holly. Dieses Vorurteil legt sich aber schnell, als man ihn besser kennen lernt. Er ist clever, intelligent und absolut treu gegenüber seiner großen Liebe Holly. Man kann die Verzweiflung spüren, wie er im Jahr 2007 feststeckt, immer in Gedanken, dass Holly 2009 gerade verblutet. 2007 lernt er dann ihr zwei Jahr jüngeres Ich kennen und verliebt sich wieder in sie.
Holly ist 2007 an einer Schule beschäftigt und gibt Turn- und Gymnastikunterricht. Jackson nimmt dort zum Schein einen Job als Aushilfs-Hausmeister an, um ihr nahe sein zu können. Sie erkennt ihn nicht, wie könnte sie auch? Dennoch findet sie ihn – auch in diesem Jahr – sympathisch und verliebt sich. Doch darf und kann diese Liebe sein oder wird sie zum Verhängnis werden? Werden sich die Ereignisse in 2009 wiederholen? Neben Holly gibt es noch Jacksons besten Freund Adam. Er ist superschlau und das Hirn der beiden. Seit er von Jacksons Fähigkeiten weiß, beobachtet er diese mit ihm zusammen. Er hat ihn auch dazu angehalten, ein Tagebuch darüber zu führen. 2007 kennt er Jackson logischerweise noch nicht. Doch auch zu dieser Zeit vertraut sich Jackson Adam an. Und er glaubt ihm. Er versucht ihn immer, so es eben geht, zu unterstützen, ihm ein guter Freund zu sein.

Schließlich gibt es zahlreiche mehr oder weniger wichtige Figuren, wie Adams Eltern oder die geheimnisvollen Fremden. Allen voran ist die Figur von Jackson am besten ausgearbeitet. Er ist nicht perfekt, aber gerade die Ecken und Kanten lassen ihn menschlich und absolut glaubwürdig erscheinen


Aufmachung des Buches
Das Buch ist gebunden und hat einen Schutzumschlag. Das Cover ist metallic-glänzend und betont lila gehalten. Man erkennt einen jungen Mann, der auf den Buchstaben des Titels steht und wohl Jackson Meyer darstellen soll. Er wirkt, als würde er aus einer Art Nebel hervortreten. Außerdem kann man ganz oben noch die Silhouette einer Stadt erkennen. Das gebundene Buch an sich hat fast das gleiche Cover, nur ist der junge Mann nicht darauf zu sehen. Die Gestaltung ist sehr ansprechend und passend zum Inhalt.


Fazit
Ein neuer Held am Jungendbuchhimmel ist geboren: Jackson Meyer! Der erste Band der großen Zeitreise-Trilogie von Julie Cross ist sehr vielversprechend und macht Laune auf die Fortsetzung!


4 5 Sterne


Hinweise
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