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Als der Waisenjunge Brendan Prescott zum ersten Mal Elizabeth Tudor begegnet, soll dies sein Schicksal für immer verändern ...

England 1553. Der Waisenjunge Brendan Prescott wird an den Londoner Hof geschickt, um einem der Söhne der mächtigen Adelsfamilie Dudley zu dienen. Bald muss er begreifen, dass man ihn als Werkzeug in einem Komplott gegen das Königshaus benutzen will. Doch als Brendan der brillanten Prinzessin Elizabeth Tudor begegnet, weiß er, wem seine Treue gehört. Fortan riskiert er sein Leben als ihr Doppelagent und bringt so Licht in das Dunkel seiner eigenen mysteriösen Vergangenheit. Denn Brendan trägt das Zeichen der Rose am Körper ...

 

Die Tudor Verschwoerung 

Originaltitel: The Tudor Secret
Autor: Christopher W. Gortner
Übersetzer: Peter Pfaffinger
Verlag: Goldmann
Erschienen: 18. Juni 2012
ISBN: 978-3442477340
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
England 1553: König Edward VI. liegt im Sterben. John Dudley - der mächtige Herzog von Northumberland - will die Thronfolge zu Gunsten seiner Familie beeinflussen. Dazu muss er die beiden Tudor-Prinzessinnen Mary und Elisabeth in seine Gewalt bringen. Der junge Brendan, der als Findelkind am Hof des Herzogs aufwuchs und nun einem seiner Söhne dient, wird in das Komplott hineingezogen, aber bald erkennt er, wem seine Loyalität gehört.

Vor dem Hintergrund der neuntägigen „Regierungszeit“ Jane Greys - als der Kampf um Englands Thron und das Schicksal der Tudor-Dynastie auf Messers Schneide standen - erzählt Christopher Gortner spannend und glaubwürdig die Geschichte des jungen Brendan.


Stil und Sprache
Wie man im Nachwort des Autors lesen kann, wollte er „… Fakten und Fiktion, Gerüchte, Rückschlüsse und einen Schuß Fantasie … [verweben], … um eine Geschichte zu erzählen.“ Um es gleich vorwegzunehmen: Das ist ihm wunderbar gelungen.

Wer sich ein wenig in der Tudorzeit auskennt, dem ist Jane Grey - die „Königin für 9 Tage“ - ein Begriff. Die Geschehnisse rund um diese kurze Zeitspanne lässt C. W. Gortner den jugendlichen Brendan in der Ich-Form schildern. Der Leser begleitet ihn vom Landsitz des Herzogs - wo er als Findling aufwuchs - nach London in den Palast des todkranken Königs Edward VI., wo er in die Intrigen um dessen Nachfolge verstrickt wird. Dabei lüftet er nach und nach das Geheimnis seiner eigenen Identität.
Es ist wirklich faszinierend, wie stimmig der Autor seinen fiktiven Protagonisten in das tatsächliche historische Umfeld integriert, die Erklärung seiner Herkunft ist glaubwürdig und ohne Brüche. Die Sprache des 16ten Jahrhunderts ist sehr authentisch getroffen, wobei Brendan seine „privaten“ Gedanken - seiner Jugend entsprechend - öfter mal in einem etwas forschen Ton ausdrückt, während er sich gegenüber Höhergestellten höfisch-höflich verhält.


Figuren
Gortner berichtet in diesem Buch von einer tatsächlichen Begebenheit, von daher sind auch viele der handelnden Personen historisch. 
Mary und Elisabeth Tudor - Töchter Heinrichs VIII. - waren Halbschwestern und nacheinander Königinnen von England. Der Autor hält sich in ihrer Charakterisierung sehr nah an die über sie dokumentierten Beschreibungen. Der historisch interessierte und informierte Leser erkennt beide Prinzessinnen sehr gut darin wieder. John Dudley (Northumberland) fiel seinem übergroßen Ehrgeiz zum Opfer und riss fast seine ganze Familie mit in den Abgrund, auch seine 16-jährige Schwiegertochter Jane Grey, die er gegen ihren Willen zur Königin machen wollte. Seine Frau - über die kaum etwas bekannt ist - wird hier zu einer intriganten Ränkeschmiedin und fügt sich glaubwürdig in die Geschehnisse ein. Der kluge William Cecil legte bei dieser Begebenheit den Grundstein für seine spätere Karriere als mächtiger Staatsminister Elisabeths I.

Alle Figuren - ob historisch oder fiktiv - sind sehr lebendig und authentisch gezeichnet. Der Leser kann mit Brendan mitfiebern, Lady Dudley verabscheuen und Jane Grey bemitleiden. Ihre Handlungen und Gefühle sind stimmig und ihre Motive - wenn auch nicht immer gutzuheißen -, so doch jederzeit nachvollziehbar.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches zeigt auf blauem Untergrund in goldenem Hochglanzdruck eine rosenförmige Taschenuhr (Uhrmacher William Clay 1640), darüber den Namen des Autors, darunter den Titel, ebenfalls in glänzenden Lettern. Dem kurzen Prolog aus dem Jahr 1602 folgen 31 numerierte Kapitel - von denen einige zusätzlich mit Ortsnamen versehen sind -, die die Ereignisse im Juli 1553 beschreiben und einen Zeitraum von ungefähr zwei Wochen umfassen. Nachwort und Danksagung des Autors sowie eine Literaturliste beschließen das Buch.
Leider fehlt ein Personenverzeichnis, das bei den vielen historischen Hauptfiguren wirklich nützlich gewesen wäre.


Fazit
Christopher Gortner beschreibt hier eines der interessantesten Kapitel englischer Geschichte und hat „… Fakten und Fiktion, Gerüchte, Rückschlüsse und einen Schuß Fantasie …“ zu einer sehr schönen, spannenden und glaubwürdigen Erzählung verbunden.


4 5 Sterne


Hinweise
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