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Schatten, Magie und schnelle Klingen

Drothe ist in der Welt der Schmuggler, Diebe und Mörder zu Hause wie kein Zweiter, denn er versteht es, seine Auftraggeber geschickt gegeneinander auszuspielen. Doch das Blatt des Schicksals wendet sich für ihn, als er eines Tages in den Besitz eines geheimnisvollen magischen Buches kommt. Ein Buch so grauenvoll und mächtig, dass es Imperien zum Einsturz bringen kann. Drothe wittert den Coup seines Lebens - aber welchen Preis ist er bereit dafür zu zahlen?

 

Unter Dieben 

Originaltitel: Among Thieves
Autor: Douglas Hulick
Übersetzer: Nobert Stöbe
Verlag: Heyne
Erschienen: 12.02.2012
ISBN: 978-3453528628
Seitenzahl: 567 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Alles beginnt damit, dass Drothe von einem Schmuggler hintergangen wird. Dieser sollte eine Reliquie für Drothes Auftraggeber anschaffen. Selbst nach der Folter ist der Schmuggler nicht besonders kooperativ und nach seinem Tod kommen immer weitere Fragen und Rätsel auf, die zu lösen sind.
Ein Auftragsmörder wird auf Drothe angesetzt und bald wird klar, wie weit die Intrigen reichen und wie mächtig die Leute im Hintergrund sind. Ohne es zu wollen, befindet sich Drothe mitten in einem Kampf um die Macht über alle Diebe, ein Kampf, dessen Ausgang die Zukunft des Reiches bestimmen könnte.

Eine wirklich fesselnde Geschichte, mit originellen Ideen. Die Welt der Diebe, der Kin, ist sehr glaubhaft und mit einer entsprechenden Atmosphäre dargestellt, die Leser in den Bann zieht.


Stil und Sprache
Geschrieben in der ersten Person aus der Sicht des Kin Drothe, spinnt der Autor eine spannende Geschichte. Diese spielt in Ildrecca und fängt direkt damit an, dass Drothe den Schmuggler Athel aushorcht. Somit ist bereits der Beginn ein wenig düster, denn jemand wie Drothe kann sich Skrupel nicht erlauben.

Als Leser wird man erst nach und nach in seine Welt eingeführt, ohne dass der Autor dabei seitenlang abschweift. Im Gegenteil sind die Geschichte des Kaiserreiches und die Gepflogenheiten bei den Dieben faszinierend. Drothe zum Beispiel wird als Nase bezeichnet, da er Informationen sammelt, sie von den Gerüchten trennt und damit eine wichtige Aufgabe für seinen Herrn ausführt.
Als Mund werden die Magier bezeichnet, die sich mit dem sogenannten Glimmer, der Magie, auskennen und diese beherrschen. Andere Kämpfer, wie Drothes Freund Degan, nennt man Arm.

Es sind nicht wenige Personen, Begriffe und Kulturen, die der Autor einführt und nicht selten wäre ein Glossar beim Lesen eine Erleichterung gewesen. Nur leider gibt es keines und man ist ab und zu gezwungen, einige Seiten zurückzublättern, damit man wirklich folgen kann. Zugleich zeugt dies jedoch davon, dass der Autor sich nicht wenige Gedanken über die Geschichte gemacht hat, was sich wiederum in der komplexen Handlung und den Tiefgang wiederspiegelt. Auch über den Protagonisten erfährt man nicht sofort alles, sondern hier und da flicht der Autor immer mal wieder ein bisschen Information ein. Dies sorgt neben den nicht wenigen Actionszenen für Spannung.

Zieht man zusätzlich noch die unerwarteten Wendungen und den Humor in Betracht, kann man sagen, dass „Unter Dieben“ ein wirklich gelungener Debütroman ist.


Figuren
Die Charaktere sind alle verschieden und keiner von ihnen ist perfekt. Obwohl Drothe eine Nase ist, ist er nicht ohne Prinzipien und stellt eine sympathische Hauptfigur dar. Er ist gut in dem, was er tut und er tut es gern - seine Neugier bringt ihn dabei oftmals in schwierige Situationen. Doch in Anbetracht der Ereignisse greift er immer wieder zu Ahramikernen oder anderen Drogen, die Müdigkeit und Schmerz vertreiben sollen.
Er hat eine jüngere Schwester Christiana, doch aufgrund der Umstände ist die Beziehung zu ihr schwierig. Denn Christiana ist eine Baronin, die sich in den Adel eingeheiratet hat, und käme heraus, dass sie einen Dieb als Bruder hat, wäre das ein Skandal.

Drothes Freund Degan ist ein Arm und steht Drothe loyal zur Seite. Der Djaneser gehört zu einer Art Schwertkampforden und rettet Drothe nicht selten das Leben. Die Freundschaft der beiden ist glaubwürdig und obwohl Vertrauen gerade unter den Kin gefährlich sein kann, retten sie sich gegenseitig das Leben und verlassen sich aufeinander.

Obwohl es keine Perspektivwechsel gibt, schafft der Autor es, auch die anderen Figuren vielschichtig erscheinen zu lassen. Ihre Motive sind nachvollziehbar und es fällt nicht schwer, sich in sie hineinzuversetzen.


Aufmachung des Buches
Auf dem Cover des Taschenbuches sieht man vermutlich Drothe in einer düsteren Gasse. Er hat eine Klinge in der rechten Hand und ist dem Betrachter zugewendet. Alles ist ziemlich monochrom gehalten, die schwarz-grauen Farben spiegeln die düstere Welt wieder. Das Buch besteht aus einunddreißig Kapiteln; einen Anhang in Form einer Karte oder eines Glossars gibt es leider nicht.


Fazit
Auch wenn die vielen Begriffe zunächst für Verwirrung sorgen, ist „Unter Dieben“ ein gelungener Auftakt zu einer neuen Trilogie. Die Actionszenen und die Atmosphäre wissen zu überzeugen.


4 5 Sterne


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