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Dezember 1510. Schauerliches ereignet sich in den verschneiten Waldgebieten nahe Neuss. Ein Wolf geht um, ein wahres Untier, das die Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Drei ungleiche Freunde machen sich auf, um einen vermissten Gesellen zu suchen. Was sie dabei finden, ist entsetzlicher und folgenschwerer, als sie jemals ahnen konnten. 

 

Wolfswinter 

Autor: Christina Döhlings
Verlag: Emons
Erschienen: 2. April 2012
ISBN: 978-3897058804
Seitenzahl: 287 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Ein junger Mann ist verschwunden. Seiner kranken Mutter zuliebe machen sich drei Freunde auf die Suche nach ihm. Die Spur führt in die Wälder rund um Neuss am Rhein. Dort treibt seit einiger Zeit ein Wolf sein Unwesen. Ist Jakob ihm zum Opfer gefallen?

Christina Döhlings hat ihre fiktive Geschichte sehr authentisch und glaubwürdig in das historische Umfeld zu Beginn des 16ten Jahrhunderts eingefügt.


Stil und Sprache
Dieses Buch ist das zweite mit dem Freundestrio Jordis, Jansen und Kreitfisch aus Neuss. Es ist aber nicht notwendig, den Vorgänger zu kennen, da die Autorin alles Wissenswerte daraus mit in die Handlung einfließen lässt.

Als Beobachter von außen begleitet der Leser die Freunde, die - mal zu dritt, aber manchmal auch getrennt voneinander – den verschiedenen Spuren nachgehen. Dabei begeben sie sich an immer wieder wechselnde Schauplätze: die Schmiede von Jakobs Onkel, die ärmlichen Hütten der Walddörfler, das Gutshaus der van Bahlens und sogar in die Residenz der Herzöge von Berg in Düsseldorf. Alle diese Orte und den Lebensstil ihrer Bewohner beschreibt Christina Döhlings sehr eindrucksvoll und plastisch, sodass man einen guten Einblick in das Dasein der Menschen um 1510 bekommt. Besonders die Not der armen Leute - ihre Sorge um Nahrung und Wärme, ihr Misstrauen gegenüber der Obrigkeit und ihre Angst vor dem Wolf - wird sehr glaubwürdig und nachvollziehbar wiedergegeben. Die schöne, bildreiche Sprache liest sich leicht und flüssig. Spannende Passagen, die manchmal durch ihre Düsterkeit bedrücken, werden ab und an aufgelockert durch kleine, amüsante Wortgefechte, die sich Jordis, Jansen und Kreitfisch liefern.


Figuren
Nicht nur die Hauptpersonen, sondern auch die Nebenfiguren sind sehr liebevoll und vielschichtig gezeichnet. Der Leser kann sich wirklich in sie hineinfühlen und ihr Verhalten nachvollziehen. 
Döhlings' drei Protagonisten sind keine strahlenden, unbesiegbaren Helden, im Gegenteil, ein jeder von ihnen ist mit einem Gebrechen, bzw. einem körperlichen „Makel“ behaftet. Der Weinhändler Augustin Jordis hat einen Buckel, der Schuster Rutger Jansen hat im Krieg ein Bein verloren und der Barbier Hannes Kreitfisch fällt durch seine übermäßige Größe und Fettleibigkeit auf. Aber gerade dieses „Anderssein“ hat ihre Freundschaft besiegelt und ihnen ein Gespür für die Sorgen und Nöte ihrer Mitmenschen verliehen.


Aufmachung des Buches
Das Cover des broschierten Buches zeigt einen mittelalterlichen Wachturm, neben dem ein Baum seine entlaubten Zweige einem bleichen Vollmond entgegenstreckt. Der Titel ist in erhabenen roten Lettern aufgeprägt, was die Düsternis des Bildes noch hervorhebt.
Auf der doppelseitigen Karte von Neuss und Umgebung kann man die Unternehmungen der Akteure gut nachverfolgen. Die Handlung ist in 11 datierte Kapitel - bzw. Tage - unterteilt und beginnt mit dem 13. Dezember 1510. Ein Glossar und eine Danksagung der Autorin beschließen das Buch.


Fazit
Der historische Hintergrund ist sehr gut recherchiert und verschmilzt mit den fiktiven Elementen zu einer interessanten, stimmigen Geschichte.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Hexenwahn

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