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Kategorie: Boys Love

Der Architekt Motoharu Maki steht auf reife, gut gebaute Männer. Darum denkt er nicht einmal daran, sich an dem schmächtigen Kota zu vergreifen, als der junge Bauarbeiter auf der Suche nach einer neuen Bleibe vorübergehend bei ihm einzieht. Doch dieser hat nicht nur ein freches Mundwerk und eine harte Faust, sondern auch ein großes Herz. Und schon bald merkt der Teufel mit der Brille, wie er dem Jungspund mehr und mehr verfällt.

Harte Fäuste – zarte Küsse!

 

Punch up 02 

Originaltitel: Punch Up
Autor: Shiuko Kano
Übersetzer: Dorothea Überall
Illustration: Shiuko Kano
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Juli 2012
ISBN: 978-3-8420-0467-2
Seitenzahl: 212
Altersgruppe: ab 18 Jahren


Die Grundidee der Handlung
Die Beziehung zwischen Motoharu Maki und dem Bauarbeiter Kota Oki hat schon eine Weile Bestand, doch von Liebe hat noch keiner der beiden zu sprechen gewagt, was vor allem Kota ziemlich unsicher macht. Doch als mit Saiga ein Jugendfreund Kotas auftaucht und Motoharu mehr über Kotas Vergangenheit erfährt, zeigt sich, dass auch der scheinbar stets lockere Architekt sensibler ist als gedacht…

Die Vorgänge in Punch Up 2 sind im Gegensatz zu Band 1 in deutlich gedrosseltem Tempo wiedergegeben, was der Geschichte sehr gut tut. Die Protagonisten und ihre Gefühle sowie die resultierenden Handlungen werden nachvollziehbar und die Figuren gewinnen an Tiefe. Auch die neu hinzukommenden Personen verfügen über Potential und versprechen interessante Impulse für den Fortlauf des Plots. Gleichbleibend zum Vorgängerband ist der Humor, der sich vorwiegend auf Erotisches oder Zweideutiges stützt.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
In japanischer Leserichtung angelegt ist Punch Up 2 bis auf eine Farbseite zu Beginn, die die beiden Protagonisten Kota und Motoharu zeigt, in Schwarzweiß gehalten. Das Motiv der Farbseite findet sich, über zwei Seiten gestreckt, noch einmal als Kapitelillustration wieder und auch die anderen eingangs der Kapitel gestellten Abbildungen konzentrieren sich zumeist auf Motoharu und Kota. Letzterer steht in jungen Jahren im Zentrum einer Illustration zu einem Kapitel, das einen Rückblick in dessen Vergangenheit gewährt. Das schlichte Artwork legt das Hauptaugenmerk auf die Darstellung der Akteure, wobei der Hintergrund oft leer bleibt oder mit Rastern (z.B. mit Mustern, Grauverläufen oder Stimmungsbildern) ausgefüllt wird. Mitunter finden sich aber Hintergrundillustrationen, die die einzelnen Schauplätze abbilden: Baustellen, Apartmentkomplexe, Büro, Stadtansichten oder das von Saigas Familie betriebene Box-Center.

Die Figuren verfügen über normale Staturen und über teils markante Gesichtszüge. Motoharu wird z.B. mit einer kantigen Kinnpartie versehen und auch die eckige, modische Brille zeichnet ihn aus. Yuya hat ein relativ langes Gesicht und schulterlange schwarze Haare, Saiga hat dagegen kurze, hochgegelte Haare und einen muskulösen Körperbau. Kota wirkt im Gegensatz zu ihm schmächtig, wird aber mit ausgeprägten Brust- und Bauchmuskeln und zudem mit dem typischen Bauoverall bedacht, den auch seine Kollegen tragen. Interessant ist hierbei Kotas Kollege Shinobu, der mit dunklerer Haut und hellen Haaren auffällt. Aber auch Kotas transsexueller Bruder sticht mit Brüsten, langen Haaren, geschminktem Gesicht und Frauenkleidern heraus. Kota als 15jähriger sieht seinem jetzigen Ich sehr ähnlich, ist aber mit einer etwas runderer Gesichtsform gezeichnet. Motoharus Russian-Blue-Katze Nyanta ist wirklichkeitsnah dargestellt und die Gerichte, die genauer in den Fokus rücken, sind appetitlich abgebildet. Außerdem nutzt die Manga-ka Überzeichnungen, um Humor zu erzeugen. Die erotischen Szenen zwischen den Protagonisten sind recht explizit und ausführlich dargestellt und beinhalten oft auch eine zweideutige Komik. Die Alterseinstufung (ab 18 Jahren) ist durchaus gerechtfertigt, zumal diese Passagen auch häufiger vorkommen als im Band 1.

Die Panels sind linear angelegt, wobei die Rahmen mit dicken Linien gesetzt sind. Durch die unterschiedlichen Panelgrößen und -formen wirkt die Anordnung jedoch dynamisch, wozu auch die Durchbrechungen der Panels durch Personen und Sprechblasen beitragen. Der umgangssprachlich formulierte Text der gut zuzuordnenden Sprechblasen ist öfter mit erotischen Anspielungen gespickt und in Groß- und Kleinbuchstaben gehalten. Wenn etwas besonders betont werden soll, wird es in eine größere Schrifttype und / oder fett gesetzt. Probleme bei der Lektüre ergeben sich, wenn der Text zu nahe an der Buchmitte gedruckt ist und dadurch schlecht lesbar wird. Die Soundwörter sind meist übersetzt. Als erklärungsbedürftig Angesehenes und Anmerkungen werden mit einem Sternchen markiert und im betreffenden Panel erläutert.


Aufmachung des Manga
Das Cover von Punch Up 2 zeigt Motoharu und Kota sowie deren kleine Katzen. Auf der orangenen Buchrückseite ist der in weiß gehaltene Klappentext gedruckt, der sich gegenüber dem ersten Band nicht geändert hat. Darunter ist noch ein farbiger, kreisrunder Ausschnitt aus einer der Kapitelillustrationen des Mangas zu sehen, der sich auf Kota konzentriert. Zu Beginn des Bandes folgen eine kurze Figurenvorstellung, ein Abriss der bisherigen Geschehnisse und schließlich das Inhaltsverzeichnis. Zwischen den einzelnen Kapiteln sind zudem Steckbriefe der Akteure, Comic-Strips sowie Kommentare der Manga-ka, z.B. über das Covermotiv, gesetzt. Zum Ende gibt es neben einem Nachwort auch nochmals über mehrere Seiten hinweg humoristische Strips aus dem (Alltags-)Leben von Motoharu und Kota. Abschließend folgt noch ein Ausblick auf den nächsten Band.


Fazit
Der Plot von Punch Up 2 vermag den Leser schon eher zu fesseln als dies der erste Band konnte. Die Akteure gewinnen an Tiefe und werden sympathischer und die schlichten, souveränen Zeichnungen passen gut mit dem nüchternen Erzählstil zusammen.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1