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Kategorie: Boys Love

Ein Jahr lang nur Telefonate, E-Mails und seltene Besuche ... Yanik ist heilfroh, seinen Schulabschluss in der Tasche zu haben, um endlich zu Alan ziehen zu können. Doch ihr Wiedersehen verläuft ganz anders, als sich Yanik das erträumt hat: Basketball, Partys und Arbeit bestimmen ihren Alltag. Als sich Alan schließlich nächtelang nicht blicken lässt, erhält er eine Nachricht von Yanik, dass er diesen nicht mehr wiedersehen wird! Gibt es noch Hoffnung auf ein Happy End?!

 

Stupid Story 03 

Autor: Anna Hollmann
Illustration: Anna Hollmann
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Juni 2012
ISBN: 978-3-8420-0159-6
Seitenzahl: 180 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren

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Die Grundidee der Handlung
Nachdem Alan und Yanik in den Vorgängerbänden zueinander gefunden hatten, mussten sie eine längere räumliche Trennung überstehen, da Alan nach L.A. zog und Yanik seinen Schulabschluss machte. Mit dem Wiedersehen der beiden nach dieser Zeit setzt die Handlung des dritten Bandes ein. Jedoch können sie nicht viel Zweisamkeit genießen, weil Alan durch seine Basketballambitionen und Yanik durch die Aushilfstätigkeit in einem Cafe beschäftigt ist – und dann sind da noch ständig andere Leute um sie herum, sodass sie aneinander vorbeileben und die Beziehung ins Kriseln gerät …

Leider wirkt die Handlung von Stupid Story 3 so, als hätte man ein paar ‚dramatische‘ Elemente einer durchschnittlichen Soap-Opera genommen und versucht, diese zu etwas Ganzem zu machen, doch das Resultat ist sehr unausgegoren. Das man von einer Stupid Story genannten Geschichte keinen ernsthaften Plot erwarten braucht, sollte klar sein. Doch wo die Vorgängerbände durch ihre Unbeschwertheit und den schrägen Humor punkten, versagt der dritte Band: Die Geschehnisse wirken so zwanghaft konstruiert, dass der Lesespaß, der die Reihe ausmachte, auf der Streckte bleibt.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der in japanischer Leserichtung gehaltene Manga ist bis auf zwei Farbseiten monochrom. Die ansehnlichen Illustrationen konzentrieren sich auf Alan und Yanik und besonders die erste, die die Protagonisten in einem Mohnfeld zeigt, wirkt sehr harmonisch. Auch die Abbildungen, die die einzelnen Kapitel voneinander abtrennen, sind gelungen und die Bleistiftskizzen, die dort ebenfalls zu finden sind, sind sehr schön. Bei der Gestaltung der mit relativ zarten Körperstaturen versehenen Figuren fällt auf, dass auch die männlichen Akteure recht feminin wirken, was vor allem an den dick umrandeten Augen, einzeln gezeichneten Wimpern und Glanz auf den Lippen liegt. Yanik wird manchmal mit Brille dargestellt, trägt zumeist aber Kontaktlinsen. Während er seinem Charakter entsprechend mit eher zurückhaltenden Kleidern bedacht wird, tritt Alan oft in stylischen oder sportlichen Klamotten auf. Im Gegensatz zu den vorherigen Bänden werden die Haare nicht mehr so fein, sondern eher fransiger gezeichnet. Dafür gibt es wieder viele der Hollmann-typischen Chibis (Verniedlichung der Figur durch Überzeichnung) zu sehen, wobei die Personen minimalistisch dargestellt werden, die Gesichter beispielsweise zu einfachen Kreisen mit Augen werden, die oft noch mit Katzenohren versehen werden. Außerdem erfolgt der Einsatz von SD-Elementen (überzogene Veränderungen der Figuren) auch ziemlich häufig, was leider das Niveau der an sich guten Zeichnungen senkt. Eine etwas weniger exzessive Verwendung hätte dem Artwork gut getan.

Der Hasen-Schlüsselanhänger, den Alan Yanik im ersten Band geschenkt hatte, kommt ebenso wieder vor wie der Joe genannte Vogel. Der Hase, der Yanik versinnbildlicht, wird z.B. auch in Form eines Hasen-Musters wieder aufgegriffen, während der für Alan stehende Vogel im Namen des Apartmentkomplexes, in dem der Sportler wohnt, auftaucht, welches „Joe’s“ heißt. Neben Alans Wohnung und deren Interieur finden sich noch Stadtansichten, Parkanlagen, Clubs und das Cafe, in dem Yanik jobbt, im Hintergrund wieder, doch sind diese Umgebungsillustrationen schlicht gehalten. Oft sind hinter den Akteuren nur Leerflächen oder Muster zu sehen. Die intimen Momente werden nur im Entstehen gezeigt, direkte explizite Szenen gibt es nicht, sodass Stupid Story 3 auch für die jüngere Leserschaft geeignet bleibt. Die lineare Panelanordnung, die von Personen und Sprechblasen durchbrochen wird, ist durch unterschiedliche Größen und Formen der Panels recht dynamisch. Der umgangssprachlich formulierte Text ist in Groß- und Kleinbuchstaben gehalten und wird fett und / oder in größerer Schrifttype gedruckt, wenn etwas betont werden soll. Die Soundwörter sind deutsch und englisch und die Sprechblasenzuordnung ist unproblematisch.


Aufmachung des Manga
Auf dem matt gehaltenen Cover des mit 180 Seiten relativ dünn ausfallenden Mangas befinden sich Alan und Yanik, wobei die Abbildung auch Hollmanns typisch gestaltete Augen, die sehr dick umrandet sind, zeigt. Auf der Buchrückseite ist eine kleine, kreisrunde Abbildung des Hasens und des Vogels gedruckt. Darüber findet sich der dunkelblaue Klappentext vor weißem Grund. Zu Beginn werden kurz die vorherigen Geschehnisse zusammengefasst und die Hauptcharaktere vorgestellt. Abschließend gibt es eine dreiseitige Bonusgeschichte, deren Inhalt auf einen Wettbewerb zurückgeht, sowie ein Nachwort der Manga-ka.


Fazit
Wer die Vorgängerbände gelesen hat und mochte, wird in einer Zwickmühle stecken: Den Band kaufen, lesen und mit dem sehr konstruiert wirkenden Abschluss leben oder es besser sein lassen und sich nicht über die zusammengewürfelten Ereignisse ärgern. Wen jedoch schon die vorherigen Teile nicht unbedingt überzeugt haben, der kann sich Stupid Story 3 getrost sparen, zumal das spartanische Artwork auch nicht gerade ein Argument für einen Kauf darstellt.


2 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1
- Band 2