1864
Unter dem Deckmantel seiner Eroberungen schickt Kaiser Napoleon III. von Frankreich seine Armee und seinen Geheimdienst auf Missionen, die das Reich der Metaphysik, der okkulten Wissenschaften und der Sagen erforschen sollen. Sein Ziel: die Vorherrschaft über seine Gegner England und Preußen zu erringen. Auf der Kanalinsel Guernsey, in den Tiefen von Victor Hugos Exil in „Hauteville House“ verborgen, versucht derweil eine Handvoll Soldaten der Republik, die kaiserlichen Pläne zu durchkreuzen.
Gabriel Valentin la Rochelle, Deckname: Gavroche
Gvroche ist einer der Agenten im Dienst der Republik. Als Einbrecher, Tresorknacker, Experte im Faustkampf und am Kampfstock, reist er um die Welt, um die Schergen des Kaisers zu bekämpfen. Doch steckt hinter seiner lässigen Art womöglich ein bedrückendes Geheimnis?
Seine Mission
Mit dem Fragment der Memoiren des Bernal Diaz del Castillo, dem Chronisten der Konquistadoren, in ihrem Besitz, reiten Gavroche und Georges durch Mexiko, um zur zapothekischen Ausgrabungsstätte Monte Albán zu gelangen. Dort lebt ein schillerndes Archäologenpaar, das ihnen dabei helfen soll, die Geheimnisse des Fragments zu enthüllen. Zugleich suchen sie aber der Umklammerung durch die mexikanische Armee zu entgehen, die sie mit einem ihrer herausragendsten Luftschiffe verfolgt. Denn die Santa Anna gleicht eher einer fliegenden Festung als einem einfachen Zeppelin ...
Originaltitel: Hauteville House - 2. Destination Tulum |
Die Grundidee der Handlung
Gavroche, dem es - zusammen mit der schönen und attraktiven Zelda - gelang, die streng geheimen Dokumente aus dem Safe von Kaiser Maximillian zu entwenden, ist auf dem Weg nach Monte Albán, wo er ein Archäologenpaar kennt, die ihm beim Entziffern des Textes behilflich sein könnten. Leider ist ihm und Georges die mexikanische Armee dicht auf den Fersen und macht den beiden das Leben schwer. So leicht gibt sich Gavroche jedoch nicht geschlagen ...
Der zweite Band der Serie, der zeitgleich mit Band 1 erscheint, setzt die Geschichte nahtlos fort und führt die Handlung zu einem vorerst befriedigenden Etappenziel, denn die Erzählung endet vorerst da, wo sie in Band 1 begonnen hatte. Der zeitliche Rückblick ist damit abgeschlossen. Auch im zweiten Teil büßt die Serie nichts von ihrem Reiz ein und bietet weiterhin Unterhaltung auf hohem Niveau.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Hauteville House, der Einstand von Finix Comics im Markt der Neuveröffentlichung von Serien mit großem Umfang, etabliert sich vom Start weg und überzeugt mit sehr schönen Panels. Die Zeichnungen sind detailreich und sehr sorgfältig ausgearbeitet. Vor allem die Zeppeline und andere dampfbetriebene Fortbewegungsmittel sind gut durchdacht. Alle Details wirken funktional sinnvoll und nichts macht den Eindruck, als sei es nur schmückendes Beiwerk. Dadurch entsteht eine sehr authentische Atmosphäre.
Die seltsamen Gesichtsschatten, die noch im ersten Band negativ auffielen, sind nun größtenteils Geschichte. Es gibt zwar noch einige ganz minimale Überbleibsel, aber die Gesichtspartien der Figuren sind nun deutlicher und stets klar erkennbar. Somit wurden nun auch noch die letzten Ecken und Kanten ausgemerzt und die Optik wirkt jetzt durchweg sehr harmonisch. Mein persönliches Highlight ist das Archiv auf Seite 16, aber auch das Covermotiv ist bei diesem Band absolut sehenswert, wenngleich diese Szene in der Geschichte leider nicht gezeigt wird.
Die Texte sind nach wir vor eher schwierig zu lesen, aber die Schriftart passt optisch einfach sehr gut zum Zeichenstil der Panels. Auch beim Seitenlayout hat sich nichts verändert. Es ist modern, aber überwiegend sind die Seiten in drei bis vier Spalten untergliedert. Hin und wieder gibt es kleine Einblendungen in größeren Panels und Bilder, die sich gegenseiting leicht überlappen.
Aufmachung des Comics
Auch der zweite Band dieser Erzählung ist wieder sehr solide gebunden. Eine hochwertige Fadenheftung und eine hervorragende Papierqualität hinterlassen einen einwandfreien Gesamteindruck, der durch keinerlei Mängel getrübt wird.
Auf dem matten, hochweißen Papier kommen die satten Farben der Panels schön zur Geltung. Durch die sehr feine, besonders glatte Oberfläche des verwendeten Papiers könne auch feinste Linien absolut randscharf wiedergegeben werden.
Fazit
Die Geschichte hat ein gutes Erzähltempo und hält sich nicht mit Belanglosigkeiten auf. Hoffentlich wird die Veröffentlichung der nächsten sechs Bände zügig voran getrieben, denn das bisher Erschienene macht Lust auf mehr. Im Oktober soll es dann weitergehen. Ich persönlich freue mich schon drauf.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Zelda