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1864
Unter dem Deckmantel seiner Eroberungen schickt Kaiser Napoleon III. von Frankreich seine Armee und seinen Geheimdienst auf Missionen, die das Reich der Metaphysik, der okkulten Wissenschaften und der Sagen erforschen sollen. Sein Ziel: die Vorherrschaft über seine Gegner England und Preußen zu erringen. Auf der Kanalinsel Guernsey, in den Tiefen von Victor Hugos Exil in „Hauteville House“ verborgen, versucht derweil eine Handvoll Soldaten der Republik, die kaiserlichen Pläne zu durchkreuzen.

Gabriel Valentin la Rochelle, Deckname: Gavroche
Gavroche ist einer der Agenten im Dienst der Republik. Als Einbrecher, Tresorknacker, Experte im Faustkampf und am Kampfstock, reist er um die Welt, um die Schergen des Kaisers zu bekämpfen. Doch steckt hinter seiner lässigen Art womöglich ein bedrückendes Geheimnis?

Seine Mission
Gavroches Auftrag führt ihn nach Mexiko. Dort haben die kaiserlichen Archäologen ein bis dato unbekanntes Fragment der Chroniken des Bernal Diaz del Castillo gefunden, dem Reisegefährten von Cortés und seinen Konquistadoren. Gavroche soll das Dokument in seinen Besitz bringen, damit die Wissenschaftler der Republik es ihrerseits untersuchen können. Gerüchte besagen, dass das Manuskript auf das Versteck einer mythischen Waffe weist, mit der Kaiser Napoleon sich zum Herrscher über den ganzen amerikanischen Kontinent aufschwingen könnte ...

 

Hauteville House 01 

Originaltitel: Hauteville House - 1. Zelda
Autor: Fred Duval, Christophe Quet
Übersetzer: Tobias Haßdenteufel
Illustration: Thierry Gioux
Verlag: Finix 
Erschienen: Juli 2012
ISBN: 978-3-9412-3667-7
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: empfohlen ab 8 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Mexiko, an der Küste Yucatáns, im Mai 1865. Ein Team von Männern, die sich der Erforschung paranormaler Artefakte verschrieben haben, versucht ein geheimnisvolles Tor zu öffnen, hinter dem sich etwas von unglaublicher Macht befinden soll. Sie werden beschützt von einem kleinen Trupp Soldaten, die sich heldenhaft einer riesigen Übermacht von Rebellen entgegen stellen.

Nach einem kurzen Prolog wendet sich die Erzählung jedoch zunächst den Ereignissen zu, die einige Wochen zuvor ihren Lauf nahmen und der Leser erfährt sehr ausführlich, welche Parteien an dem Wettstreit um das Artefakt beteiligt sind.

Hauteville House erzählt eine eigeständige und spannende Geschichte, die optisch sehr ansprechend umgesetzt wurde. Der Geschichte zugrunde liegt das gleichnamige Gebäude, in dem Victor Hugo in den Jahren 1856-1870 im Exil lebte. Dieses Gebäude hat in der Erzählung einen gewissen Stellenwert und sieht im Comic dem real existierenden Gebäude sehr ähnlich.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Thierry Gioux und Carole Beau haben Hauteville Hous“ einen wundervollen und ungeheuer stimmigen Look verpasst. Das Steampunk Szenario wurde in fantastischen Bildern zu Papier gebracht. Auf jeder Seite gibt es sorgfältig durchdachte Maschinen oder andere stimmungsvolle Details zu entdecken, die das Setting glaubhaft und realistisch wirken lassen. Hier wurden nicht einfach hier und da ein paar Zahnrädchen hingezeichnet, um den Eindruck einer interessanten Apparatur zu erzeugen. Die damfbetriebenen Mechanismen und Maschinen wirken so, als könnten sie tatsächlich funktionieren und alles, was man sieht, hat auch tatsächlich eine Funktion, die plausibel wirkt. 

Die Charaktere verfügen über eine charismatische Ausstrahlung und fügen sich ganz wunderbar in das abgedrehte Szenario ein. Leider haben viele der Soldaten eine reichlich seltsamen Bartwuchs, der die Gesichter verkniffen wirken lässt. Auch das Minenspiel ist dadurch nur sehr schwer zu erkennen, was durch unlogische Schattenwürfe um die Augenpartie noch verstärkt wird. Hier wurden bei der Farbgebung hin und wieder kleine Fehler eingebaut. Zum Glück tauchen diese Rußgesichter eher selten auf. 

Die Kolorierung ist ausgesprochen farbenfroh und abwechslungsreich. Die verwendete Schriftart ist ein wenig schwierig lesbar, da der Abstand der Buchstaben recht klein ist. Der Font passt allerdings gut zu den Panels und unterstreicht sehr schön den frechen und dynamischen Look des Comics. Das Seitenlayout ist nicht sehr spektakulär und bietet nichts, was erwähnenswert wäre.


Aufmachung des Comics
Der Comic ist solide gebunden und verfügt über eine hochwertige Fadenheftung, die dafür sorgt, dass sich nicht irgendwann die Seiten in eine Loseblatt-Sammlung verwandeln. Hier legt man bei Finix die selben Qualitätsstandards an, wie auch beim Splitter Verlag - man lässt sogar in der gleichen Druckerei drucken.

Verwendet wird hier ein tot-mattes Papier, was in seinem Charakter an Reinzeichenkarton erinnert. Die Seiten sind angenehm dick und lassen sich gut umblättern. Die Farbwiedergabe ist brillant und klar und der Druck ist gestochen scharf. Das Artwork der Vorsatzpapiere wirkt etwas schlicht. Es zeigt das Eingangsportal von Hauteville House in olivgrünen Farbschattierungen. Hier hätte es ruhig ein wenig spektakulärer werden dürfen, denn die Zeichnungen im Innern des Bandes sind längst nicht so schlicht.


Fazit
Liebhaber von Steampunk und mysthisch geprägten Abenteuergeschichten dürfen hier ungesehen zugreifen. Die Geschichte ist gut erzählt, verfügt über genügend Tiefgang und fesselt von der ersten Seite an. Dazu gesellt sich ein wunderschönes Artwork ... was will man mehr?


4 5 Sterne


Hinweise
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