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Heute ist einfach nicht ihr Tag: Erst war Heather Wells in aller Herrgottsfrühe joggen (und jedes einzelne ihrer niedlichen Pfunde hatte dabei gestöhnt). Dann hat ihr Freund Tad auch noch Andeutungen gemacht, er wolle ihr eine >wichtige Frage< stellen – und jetzt findet sie ihren neuen Chef ermordet am Schreibtisch. Höchste Zeit also, ein paar kritische Fragen zu stellen, auch wenn der sexy, aber romantisch anscheinend völlig unterentwickelte Privatdetektiv Cooper Cartwright findet, dass Heather sich endlich mal aus den Mordermittlungen heraushalten sollte …

  Autor: Meg Cabot
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 02/2009
ISBN: 978-3-442-37137-2
Seitenzahl: 287 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Heather Wells ist hin und her gerissen. Ihr Freund Tad, Mathematikdozent an ihrem College, ist sportlich, achtet auf seine Gesundheit und hält überhaupt nichts vom Medium Fernsehen. Sie selbst ist eigentlich das absolute Gegenteil, nascht gerne – was man an ihren Pfunden sieht, vermeidet unnötige Bewegungen, Badet lieber anstatt zu Duschen, weil sie beim Baden entspannt liegen kann. Er will sie etwas Wichtiges fragen und Heather denkt dabei an Hochzeit. Zu allem Überfluss will auch noch ihr Vater aus dem Haus ihres besten Freundes und heimlichen Schwarmes Cooper ausziehen, weil sie sich sogar nicht verstehen. Und dann findet sie auch noch ihren Boss Mr. Veach mit einer Kugel im Kopf in seinem Büro.
Zur selben Zeit spitzen sich auch noch die Verhandlungen der GSC, einer Studentenvereinigung, und dem Verwaltungsbüro des Campus zu. Es riecht nach Streik und daraus resultierendem Chaos.
Von nun an überschlagen sich die Ereignisse und Gefühlsschwankungen, durchgedrehte Studenten, ein lüsterner Pfarrer und der Drang, den Mord an ihrem Boss aufzuklären, stürzen über Heather herein. Im Trouble erkennt sie, dass sie privat einen Fehler macht und das die Polizei den falschen Verdächtigen hat.


Stil und Sprache
Meg Cabot versucht mit ‚Mord au Chocolat‘ den Spagat zwischen einem lustigen Frauenroman und einem ordentlichen Krimi zu schaffen und erzeugt beim Leser genau diese Verwirrung. Über einen Großteil der Geschichte weiß man nicht, ob man sich in dem Einen oder in dem Anderen Genre befindet. Mal überschlagen sich die privaten Ereignisse und der Faden zum eigentlichen Mordfall gerät ins Hintertreffen, mal ist der Mord im Mittelpunkt. Genauso verwirrend wie die Geschichte selbst ist auch ihr Schreibstil. Mitten in den Gesprächen von Heather mit anderen Protagonisten wechselt sie in die Gedankenwelt von Heather und philosophiert über scheinbar belanglose Themen aus Heathers Umfeld. Mann läuft oft Gefahr, den Faden zu verlieren, weil sie genauso abrupt und unerwartet wieder zurückwechselt. So gesehen ergibt der Roman eine Runde Sache, da die scheinbare Hektik und das Chaos in Heathers Welt auf den Leser übertragen wird.
Mal abgesehen von den chaotischen Wechseln benutzt sie eine einfache Sprache die leicht zu lesen ist. Die Plätze werden gut und trefflich beschrieben, sodass der scheinbar verrückte Campus sich vor dem inneren Auge des Lesers formen kann.


Figuren
Ihren Figuren fehlt leider etwas an Authentizität. Inklusive Heather sind alle Charaktere stark überzeichnet. Andererseits scheint gerade dies wieder zu der chaotischen Stimmung der Geschichte zu passen. Leider fehlen den Figuren die nötigen Beschreibungen, um sie ähnlich gut wie die Plätze im Kopf entstehen zu lassen. Da hätte die eine oder andere Person einfach mehr und detaillierter gezeichnet gehört.

Heather Wells ist eine nicht mehr ganz frische Studentin, die, um sich das Studium überhaupt leisten zu können, in der Verwaltung der Fischer Hall, eines Studentenwohnheimes, als Assistentin des Interimsleiters Mr. Veach arbeitet. Sie scheint ein Organisationstalent zu sein, beherrscht sie doch ohne mit der Wimper zu zucken das auf sie hereinströmende Chaos ihres Privatlebens, des Mordes an ihrem Chef und der von den Streikverhandlungen gebeutelten Studenten. Noch dazu ist sie als ehemaliges Popsternchen überall bekannt und beliebt und jeder verlangt von ihr, bei seinen Problemen zu helfen. Einfach nicht real und etwas zu viel für eine allein.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch kommt in schönen bunten Farben daher. Auf dem Cover befindet sich das Bein einer Frau (vielleicht Heather) in Rosa 3/4tel Jeans und Rosa Pöms, das sich großen Schrittes aus dem Bild bewegt. Die Szene wird von einer niedlichen Katze beobachtet.

Die Geschichte ist in 23 Kapitel unterteilt die jeweils von einem kurzen Mehrzeiler eingeleitet werden. Hier handelt es sich offensichtlich um Textzeilen aus Heathers Songs.


Fazit
Ganz klar, nix für echte Krimifans. Aber alle, die gerne Frauenromane lesen, können sich über die Verpackung in einen Mordfall freuen. Durch den allzu chaotischen Stil bleibt der Lesefluss leider etwas auf der Strecke.


3 Sterne


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