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Rai kann nicht fassen, was mit ihm geschieht: Die dunkle Waffe in seiner Hand scheint Besitz von ihm zu ergreifen und sich wie von selbst gegen seine Feinde zu richten. Der Junge flieht aus den Gemäuern, rennt um sein Leben, unwissend, welch kostbaren Schatz er aus dem königlichen Palast von Tilet entwendet hat: Tausendsturm, ein sagenumwobenes Schwert, das demjenigen, der es bei sich trägt, ungeahnte Kräfte und grenzenlose Macht verleiht. Und so ahnt Rai auch nicht, welch düsteres Schicksal ihn nach dem Diebstahl der magischen Klinge erwartet: Ein Leben ohne Licht und Hoffnung in den grausam beherrschten Erzminen von Andobras …

 

  Autor: Michael Rothballer
Verlag: Loewe
Erschienen: 01/08
ISBN: 978-3-7855-6126-3
Seitenzahl: 696 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
In „Tausendsturm. Das Vermächtnis der Schwerter“ geht es zum einen um den Jungen Dieb Rai, der durch einen Einbruch in den königlichen Palast von Tilet an ein schwarzes Schwert kommt. Von dieser Waffe scheint eine seltsame Macht auszugehen, die ihn zu einem furchtlosen und sehr guten Schwertkämpfer werden lässt, sobald er das Heft des Schwertes berührt. Doch seit diesem Diebstahl geht in Rais Leben alles schief, bis er letztendlich sogar als Sklave in den Erzminen von Andobras landet. Dort muss er jeden Tag aufs Neue um sein Leben fürchten, da die Zustände in den Minen unmenschlich und brutal sind.

Zum anderen geht es um den jungen Arton Erenor, der die berühmte Kriegerschule Ecorim leitet und ein hervorragender Schwertkämpfer ist. Als Arton erfährt, dass er nicht der leibliche Sohn Maralon Erenors ist, sondern dieser ihn lediglich als Kind aufgenommen hat, bricht für ihn eine Welt zusammen. Zudem ist er damit nicht der rechtmäßige Erbe des legendären Schwertes Cor, wovon er sein Leben lang ausgegangen ist. Doch er verliert nicht nur das Schwert, sondern durch Verrat alles, was ihm in seinem Leben wichtig war. Letztendlich landet Arton als Sklave in den Minen Andobras. Hier trifft er auf Rai und ihr Schicksal verbindet sich unweigerlich miteinander.

Michael Rothballer zieht den Leser mit seinen Worten in den Bann und lockt ihn so in die Geschichte hinein. Das Buch endet jedoch an einer spannenden Stelle, sodass der Leser nun ungeduldig auf den zweiten Band der Trilogie warten muss.


Stil und Sprache
Michael Rothballer hat einen lockeren Schreibstil, der mir gut gefällt. Das Buch ist in der dritten Person geschrieben, wobei der Autor sich nicht darauf beschränkt, aus der Sicht einer Figur die Geschichte wiederzugeben. Es ist dem Leser möglich, in die Köpfe verschiedener Figuren hineinzuschauen und ihre Gedanken und Gefühle zu erleben.

Der Anfang des Buches schleppt sich ein wenig, da viel erklärt wird – vor allem geschichtliche Hintergründe – und viele Personen eingeführt werden. Zudem neigt der Autor leider dazu, die Beschreibungen zu sehr auszudehnen, was die Geschichte abbremst. Hier hätte es sicher nicht geschadet, den Text zu straffen.
Ansonsten schafft Michael Rothballer es, den Leser nicht mehr aus seiner Geschichte herauszulassen, sobald er einmal drin steckt.

Die Geschichte spielt in einer Welt, die dem Mittelalter angelehnt ist und in die man schnell hineinfindet. Zudem ist sie nicht mit Feen, Elfen, Orks oder ähnlichen Wesen bevölkert; stattdessen stellt Michael Rothballer den Lesern kleine Waldwesen vor. Dies empfinde ich als eine gelungene Abwechslung gegenüber anderen Fantasy-Romanen.

Der Verlag gibt auf seiner Homepage ein empfohlenes Lesealter ab 12 Jahren an, was ich aufgrund der Brutalität, die stellenweise auftaucht, als zweifelhaft empfinde. Zumindest wird an Einzelheiten bei der Beschreibung dieser Szenen nicht gespart.


Figuren
Die Figuren in dem Buch sind glaubhaft und wirken wie Menschen aus Fleisch und Blut. Sie sind dabei jedoch nicht langweilig, da sie ihre Macken und Eigenarten haben. Sie sind interessant und fähig zu Gefühlen, sodass der Leser sie gerne durch das Buch begleitet und mit ihnen lacht und leidet. Jede einzelne Figur handelt nachvollziehbar und aus ihrer eigenen Überzeugung heraus.

Rai ist teilweise naiv, egoistisch und durchtrieben; dann handelt er wiederum uneigennützig und intelligent.
Arton ist nicht der typische Held, der gutaussehend und sympathisch durch die Geschichte streift. Im Gegenteil: er ist verstockt, ruppig und oft unfreundlich. Doch seine Beweggründe lassen ihn in einem freundlicheren Licht dastehen.
Beide Figuren sind vielschichtig und interessant.


Aufmachung des Buches
„Tausendsturm. Das Vermächtnis der Schwerter“ ist ein gebundenes Buch mit 696 Seiten. Der Schutzumschlag ist hochglänzend bedruckt und mit einer goldenen Schrift versehen, die dem Ganzen einen edlen Touch gibt. Dazu passend verfügt das Buch über ein goldenes Lesebändchen.

Am Anfang des Buches ist eine Karte der „Ostlande“ abgedruckt, die dem Leser die Orientierung erleichtert. Ebenso findet man am Ende des Buches ein Personenverzeichnis, um gegebenenfalls einen Namen nachschlagen zu können.


Fazit
Leser, die den Herrn der Ringe oder Eragon gerne gelesen haben, werden auch an diesem Buch ihre Freude haben. Ich kann nur empfehlen, es zu lesen, auch wenn man sich am Anfang durch eher trockenen Text lesen muss, bevor die Handlung richtig beginnt.


4 Sterne


Hinweise
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