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Das wohlgeordnete Leben der Bostoner Pathologin Morrighan Cavanaugh schlittert nach der Diagnose eines Hirntumors auf den Abgrund zu. Doch statt die Notbremse zu ziehen, unternimmt sie alles, um ihren Absturz voranzutreiben.
Vampirkrieger Quinn Dál Goran hat den Auftrag, das wiedergeborene Böse, das sich in menschlicher Gestalt Einlass in die Welt der Menschen verschaffen will, zu finden und zu töten. Als seine Jagd von Morrighan unsanft ausgebremst wird, ahnen sie beide nicht, wie schicksalhaft ihre Begegnung ist. Je näher sie sich kommen, desto klarer wird Quinn, dass ihm letztlich nichts anderes übrig bleibt, als Morrighan zu töten, denn sie scheint die Wirtin des Bösen zu sein. Doch sein Herz spricht eine andere Sprache ...

 

Geliebte der Ewigket 

Autor: Beth Cillian
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: April 2012
ISBN: 978-3-864430-51-0
Seitenzahl: 328 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Klappentext gibt kurz und bündig einen Abriss über den Inhalt wieder. Die Gerichtsmedizinerin Morrighan Cavanaugh leidet an einem unheilbaren Gehirntumor, ist gerade auf dem Weg zu einem alten Hotel, wo ein Klassentreffen stattfindet, als sie Vampirkrieger Quinn Dál Goran anfährt. Der will partout nicht ins Krankenhaus. Als Morrighan aussteigt, wird sie ohnmächtig und der – inzwischen wieder teilweise geheilte – Quinn fährt sie ins Hotel. Sie müssen sich ein Zimmer teilen und da entdeckt Quinn per Zufall, dass Morrighan das Machail auf ihrem Rücken trägt, was bedeutet, dass sie der menschliche Wirt der Sceathrach, des wiedergeborenen Bösen, ist. Daher sollte Quinn Morigan eigentlich töten, doch zwischen den beiden hat sich inzwischen schon etwas angebahnt. Wird am Ende alles gut ausgehen und gibt es ein Happy End für die beiden?

Ein altes Konzept der scheinbar unmöglichen Liebe zwischen Vampir und Mensch bzw. dem Bösen in einem menschlichen Wirt, das in einer wahnsinnig komplexen Geschichte mit viel Spannung erzählt wird, wird den geneigten Leser sicher gut unterhalten.


Stil und Sprache
Das Buch wird in dritter Person aus wechselnden Perspektiven, nämliche Quinns und Morrighans, erzählt, die anfangs noch klar voneinander abzutrennen sind, später aber zu einer Art gemeinsamen Sichtweise verschmelzen, ähnlich dazu wie die beiden sich zunehmend näher kommen. Der Handlungsverlauf ist nahezu linear, ohne Nebenhandlungen, allerdings gibt es zahlreiche Rückblicke in die Vergangenheit, die wesentlich zum Fortgang und besseren Verständnis der Geschichte beitragen. Am Anfang wird mit dem Unfall, dem Aufeinanderstoßen der beiden Protagonisten, sofort Spannung erzeugt, die sich zunehmen ausbaut, wenn man immer mehr Details erfährt, über Quinns Dasein als Vampirkrieger und Morrighans Schicksal, sowie der Tatsache, dass sie der Wirt der Sceathrach, die Quinn eigentlich jagen und töten will, ist. Das birgt Konfliktpotenzial und wirkt weiter spannungssteigernd. Allerdings ist die Geschichte um Morrighans Vergangenheit teilweise so  komplex, dass man droht den Faden zu verlieren.

Sprachlich gesehen ist das Buch von etwas gehobener Natur, was aber gut zu dem Kontext von alten Kriegern passt. Ferner tauchen viele gälische / irische Worte auf, für die ich mir Fußnoten oder ein Glossar gewünscht hätte. Viele lassen sich aus dem Kontext heraus verstehen, manche kann man aber nur erraten. Die Handlung selbst ist oft sehr blutig, mit vielen Morden und Kämpfen, im Gegensatz dazu stehen die noch anfangs zaghaften, später inniger werdenden Begegnungen und Gefühle von Quinn und Morrighan, die für ein angenehmes erotisches Prickeln zwischendurch sorgen.


Figuren
Die beiden Hauptfiguren sind ganz klar Quinn und Morrighan. Morrighan hat ihr Leben weitestgehend aufgegeben, da ihr wachsender Hirntumor nicht heilbar ist. Und als Pathologien ist sie ja vom Fach! Als sie in Richtung des alten Hotels fährt, ist sie ganz in Gedanken versunken. Man hat schon fast mit ihr Mitleid. Dann ist da noch die Tatsache, dass sie der Wirt der Sceathrach ist. Dieses bösartige Wesen schafft es immer wieder die Kontrolle zu übernehmen und statt ihrer selbst zu agieren, und sie ist wie ausgewechselt. An anderer Stelle übernimmt Morrighan wieder die Kontrolle. Aber sie hat Aussetzer, ob dies am Tumor liegt oder der Besessenheit durch die Sceathrach?

Quinn Dál Goran ist ein Vampir, besser gesagt, Rugadh der ganz alten Schule. Er hat den Auftrag, die Sceathrach zu finden und zu töten. Als er von Morrighan angefahren wird, ahnt er noch nicht, dass sie der Wirt ist. Doch auch als er das Machail auf ihrem Rücken entdeckt und Gewissheit hat, hält in das nicht davon ab, sich in Morrighan zu verlieben, sie gar als Gefährtin zu erwählen. Dass auch er nicht immer ganz aus freien Stücken agieren kann, wird zum Problem, als er unter Druck, unter einem Fluch, Morrighan ausliefern muss. Die beiden wachsen von Anfang an bis zum Ende immer mehr zusammen und werden zu einem perfekten Gespann. Eine Beziehung, die anfangs nicht ganz ehrlich ist, aber trotzdem Potenzial hat, die ganz große Liebe zu sein.

Neben Quinn und Morrighan gibt es zahlreiche, auch wiederkehrende Nebenfiguren, wie den Inkubus Leo, den Lykantrop Cinaed oder den Dämon Nathair. Gerade Leo wächst einem nach einer Weile ans Herz. Neben Vampiren und Dämonen wimmelt es im Buch von zahlreichen fantastischen Gestalten, die ein enges und komplexes Geflecht ergeben. Alle Figuren, nicht nur die Protagonisten, sind glaubhaft und dreidimensional dargestellt, ihr Handeln nachvollziehbar und logisch. Allen voran ist Morrighan am besten gelungen, in die man sich problemlos hineinversetzen kann.


Aufmachung des Buches
Wie für den Sieben Verlag üblich, ist diese Ausgabe ein etwas größerformatiges stabiles Taschenbuch. Von der Gestaltung her ist das Cover nahezu in Weiß gehalten. Man erkennt eine junge Frau mit schwarzen Haaren, die ihr Gesicht auf ihrer rechten Hand aufstützt. Sie trägt ein weißes Kleid und (scheinbar) eine weiße Haube. Im Kontrast dazu ist die Schrift des Titel in Grüntönen, sowie der Serienuntertitel in Schwarz gehalten. Die Aufmachung ist wunderschön und stimmig, auch wenn sie vielleicht nicht ganz zum Inhalt passt.


Fazit
Der Autorin ist mit „Geliebte der Ewigkeit" ein durchaus gelungener Auftakt zu einer vielversprechenden Romantasy-Serie gelungen. Aber gerade mit seiner Komplexität, die einerseits echt faszinierend, gleichzeitig aber anstrengend ist, überfordert sie ein wenig. Trotzdem hab ich mich gut unterhalten gefühlt.


4 Sterne


Hinweise
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