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Luc Orient, der franko-blegische Flash Gordon, ist endlich zurück! Über 40 Jahre nach seiner Erfindung durch den hervorragenden Szenaristen Greg und den brillanten Zeichner Eddy Pape erscheint der Science-Fiction Klassiker in dieser umfassenden Gesamtausgabe bei der Ehapa Comic Collection. 

Die Abenteuer um den galanten Physiker Luc Orient, Professor Kala, seine Assistentin Lora und ihren Gegenspieler Professor Argos sind sorgfältig aufbereitet und mit umfangreichen redaktionellen Zusatzinfos versehen, die auch auf die deutsche Veröffentlichung der spannenden Serie eingehen.

 

Luc Orient Gesamtausgabe 05 

Originaltitel: Luc Orient Intégrale 5
Autor: Greg
Übersetzer: Horst Berner und Unbekannt
Illustration: Eddy Paape
Verlag: Ehapa Comic Collections
Erschienen: Januar 2012
ISBN: 978-3-7704-3448-0
Seitenzahl: 140 Seiten
Altersgruppe: empfohlen ab 10 Jahren


Die Grundidee der Handlung
Der fünfte und letzte Band der „Luc Orient Gesamtausgabe“ enthält vier Kurzgeschichten, eine mit der sonst üblichen Länge, sowie einige Seiten einer unvollendeten Story, die aufgrund des zu frühen Todes des Szenaristen Greg niemals beendet wurde. Diese Fragmente eines neunzehnten Abenteuers um Luc Orient hätten eigentlich niemals veröffentlicht werden sollen und liegt nun zum ersten mal in gedruckter Form vor. Hier ein kurzer Überblick über die Handlung der enthaltenen Erzählungen:

Die Sporen aus dem Nichts
In einem abgelegenen Waldgebiet werden seltsame, schwebende Objekte beobachtet. Der Beschreibung nach könnte es sich um riesige Sporen handeln, doch Luc Orient und Professor Kala sind skeptisch. Sie nehmen an, das es sich um Sinnestäuschungen handelt, oder gar um einen albernen Scherz, dennoch machen sie sich auf den Weg, um die Sache zu untersuchen. Als sie ankommen staunen sie nicht schlecht...

Die Feuerstrahlen der Sonne
Eine ausgedehnte Dürreperiode sucht das Land und die Umgebung der Forschungsstation Eurokristall heim. Professor Kala beschließt, die Mitarbeiter von Eurokristall einer Art Überlebenstraining zu unterziehen, indem er die Klimatisierung des Gebäudekomplexes abschalten lässt. Die Hitze nimmt Tag für Tag zu. Eines Tages entdeckt ein äusserst durstiger Luc, dass sein Wille über ungeahnte Fähigkeiten verfügt. Offenbar schlummerte in ihm die Gabe der Telekinese. Dann werden er und Kala von einer fremden Macht an einen anderen Ort teleportiert. Ein Wesen aus einer weit entfernten Galaxie ist auf der Erde gestrandet und benötigt dringend Hilfe, doch schon bald entpuppt sich das hilflose Wesen und seine Gefährten als gefährliche Feinde.

Die Rache
Bei Eurokristall soll eine Vernissage mit außergewöhnlichen Gemälden stattfinden. Diese stammen von einem Piloten, der bei einer Mission im Weltraum, zusammen mit der gesamten Besatzung, einen höchst mysteriösen Tod fand. Alle Besatzungsmitglieder haben sich völlig freiwillig in die tödliche Leere des Weltalls begeben. Die Aufzeichnungen des letzten Funkkontakts berichten von einem schrecklichen Monster, welches die Besatzung in Angst und Schrecken versetzt hat. An Bord des Raumschiffs fand man jedoch keinerlei Spuren eines Monsters. Als nun diese Bilder öffentlich gezeigt werden, geschehen erschreckende Dinge.

Mission 2012
Wir schreiben das Jahr 2021. Ein Privatdetektiv und seine Partnerin werden mit Hilfe einer Zeitmaschine in das Jahr 2012 geschickt, um Licht in ein ungeklärtes Verbrechen zu bringen. Es ist ihnen jedoch strikt untersagt, in Geschehnisse einzugreifen. Zu stillen Beobachtern verdammt, werden sie Zeuge eines kaltblütigen Mordes. Vor allem aber ist ihnen der Täter bestens bekannt...

Reise in die Hölle
Luc Orient und Lora werden von Professor Kala in den Hochsicherheitstrakt von Eurokristall gebeten. Die beiden haben dort eigentlich keinen Zugang, denn die Projekte, an denen dort gearbeitet wird, unterliegen der höchsten Geheimhaltung. Kala zeigt Luc Bilder aus dem Jahre 1945, die ihn in der Uniform eines Deutschen Soldaten zeigen. Luc hält dies zunächst für einen schlechten Scherz, als ihm Kala jedoch eröffnet da er eine Maschine konstruiert habe, die Zeitreisen ermöglicht, begreift er und erkennt, welche Chance sich ihm eröffnet. Schon bald findet er sich in der Hölle des II. Weltkriegs wieder.

Die Mauer
Dies ist die unvollendete Geschichte aus der Feder des begnadeten Szenaristen Greg. Leider handelt es sich nur um ein Fragment ohne wirkliche Handlung.

Die letzte der insgesamt fünf Gesamtausgaben ist zugleich auch die schwächste. Das liegt wohl größtenteils daran, dass die Kurzgeschichten nur wenig Tiefgang besitzen und längst nicht über die Qualität der längeren Alben verfügen. Die Zeichnungen sind jedoch auf gewohnt hohem Niveau und die Verarbeitung entspricht den bisherigen Gesamtausgaben.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Filigrane Tuschestriche, die mit großer Sicherheit zu Papier gebracht werden, prägen den Zeichenstil von Eddy Paape. Es ist erstaunlich, welch feine Linien er zu Papier bringt und wie exakt diese an den richtigen Stellen sitzen. Ein Wunderwerk an Präzision, gepaart mit visueller Ästhetik. Es lohnt, die Panels einmal etwas eingehender zu studieren, denn erst dann erkennt man das wahre Talent des Zeichners. 

Die beiden Kurzgeschichten „Die Sporen aus dem Nichts“ und „Mission 2012“ sind mit ungewohnt dicken Strichen ausgeführt worden. Auch wirken viele der Panels bei diesen zwei Geschichten sehr grob und der Detailgrad ist ungewöhnlich niedrig. Der ungewohnte Stil fällt auf den ersten Blick ins Auge und lässt diese beiden Erzählungen völlig aus der Reihe fallen. Bei „Mission 2012“ kommt dann noch hinzu, das keine der bekannten Luc Orient Figuren eine Rolle spielt, obwohl der Privatermittler Kim Barry Luc erstaunlich ähnlich sieht. 

Die poppige Kolorierung, im Look der 60´iger und 70´iger Jahre, steht im krassen Kontrast zu den feingliedrigen, detailreichen Darstellungen. Die Farbwahl lässt an die großen Pop Art Künstler Andy Warhol und Keith Haring denken und ist gleichzeitig eine Hommage an den damaligen Zeitgeist. Es ist den Ehapa Comic Collections hoch anzurechnen, das man sich dazu entschlossen hat, die werkgetreue Kolorierung eins zu eins zu übernehmen. 

Das Seitenlayout folgt festgelegten rechteckigen Rastern, wobei sowohl ganzseitige, als auch viertelseitige, sowie sich über zwei Drittel einer Seite erstreckende Panels zu finden sind. Einblendungen in größeren Panels, sowie runde oder schräg angeordnete Panels würden zu dem eher klasischen Stil dieses Comics nicht passen.


Aufmachung des Comics
Die letzte der insgesamt fünf Gesamtausgaben ist zugleich auch die dünnste. Der schmale Band hat 140 Seiten und ist ebenso gut verarbeitet wie die ersten vier. Solide Buchdeckel aus stabilem Karton, aufwändige fadengeheftete Bindung und ein festes glänzendes, hochweisses Papier, hinterlassen einen hervorragenden Eindruck.

Der redaktionelle Teil ist, im Vergleich zu anderen Gesamtausgaben aus der Ehapa Comic Collection, etwas spartanisch geraten, aber das war ja auch schon bei den ersten vier Bänden so. 


Fazit
Leider findet sich im fünften Band der Luc Orient Serie nur eine einzige vollwertige Geschichte. Die vier Kurzgeschichten sind eher dürftig und wirken wie eine Fingerübung. Fans werden der Vollständigkeit halber auf jeden Fall zugreifen. 


3 5 Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an Ehapa Comic Collection für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Backlist:
- Gesamtausgabe 1
- Gesamtausgabe 2
Gesamtausgabe 3
- Gesamtausgabe 4


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