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Kategorie: Boys Love

Love & Confusion!

Zwischen Hozumi und Uta hat sich eine leichte Romanze entwickelt, und im Frühling bringt sie einen Jungen zur Welt, der auf ihren und Rikiichis Wunsch Shoi genannt wird. Doch dann erliegt Uta einer schweren Krankheit … Yukino heiratet als neues Familienoberhaupt Takamitsu, um mit ihm gemeinsam Shoi aufzuziehen, und schließlich wird auch noch Kotoha geboren.

 

ZE 11 

Originaltitel: ZE Vol. 11
Autor: Yuki Shimizu
Übersetzer: Stefan Hofmeister
Illustration: Yuki Shimizu
Verlag: Egmont Manga & Anime
Erschienen: April 2012
ISBN: 978-3-7704-7807-1
Seitenzahl: 224 Seiten
Altersgruppe: Adult - ab 18 Jahren


Die Grundidee der Handlung
Der im Vorband begonnene letzte und gleichzeitig erste Handlungsbogen um Puppenhersteller Waki und Mito-Ahn Rikiichi wird hier im Abschlussband fertig erzählt, was den Kreis nun lückenlos schließen und alle noch offenen Fragen, wie alles dazu gekommen ist wie es sich in der Gegenwart darstellt, klären sollte. Doch leider gelingt dies nicht. Bereits in Band 10 wurden Schwächen im Plot offenbar, die hier nur noch zahlreicher auftreten und ein Chaos hinterlassen. Drei Beispiele:


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Zeichnerisch beeindruckt die Mangaka zwar immer noch als langjähriger Routinier mit einem insgesamt hochwertigen Artwork, trotzdem zeigen sich im Vergleich zu den Vorgängerbändern zum ersten Mal kleine Schwächen. Yuki Shimizu hatte noch nie – wie manch andere Mangaka – Probleme, das Aussehen ihrer Figuren vielfältig zu gestalten, so dass sie für den Leser stets gut unterscheidbar waren, doch hier fällt einem bei den neu eingeführten Brüdern Hozumi und Takamitsu eine enorme Ähnlichkeit mit dem Paar Ryusei & Moriya aus den Bänden 5 und 6 ins Auge. Außerdem wurde Utas Tochter Yukine als Erwachsene für meinen Geschmack zu geringfügig von ihrer Mutter akzentuiert.
Sehr gut dagegen hat sie den Charakter von Magane, Rikiichis drittem Kami-sama, umgesetzt. Äußerlich lassen zwar nur seine Wolfsohren darauf schließen, dass er aus einem Knochengemisch von Mensch und Wolf entstanden ist, jedoch sind seine Anhänglichkeit und die Fähigkeit, wie eine Sprungfeder im Nu große Höhen und Weiten zu überbrücken, weitere unverkennbare Merkmale, die ihn von den anderen Kami-samas Konoe und Asari unterscheiden. Sein hyperaktives Wesen bringt allgemein viel Dynamik in die Panels.

Aufgrund viel Dramatik und Herzschmerz fließen Tränen und Blut wie nie zuvor, deshalb sollte man sich besser Taschentücher bereitlegen. Als große Ausnahmeerscheinung kommt dieser Band ohne explizite Erotik aus, was ihm aber nicht zwangsläufig schadet. Ähnlich wie im Handlungsstrang mit Kotoha & Konoe, könnte man das Wolfskind Magane als zu jung für Sex mit Waki, dem ältesten aller Protagonisten, empfinden, so dass Yuki Shimizu es dem Leser selbst überlässt, sich das Nichtgezeigte in seiner Fantasie auszumalen.

Nichts Neues bieten die Hintergründe mit der bewaldeten, einsamen Gebirgsgegend und dem Holzhaus der Mitos, auffällig ist nur, wie zart und luftig die Bilder trotz des Waldes ausfallen, da die Vegetation aus niedrigem Gebüsch oder luftigen Baumkronen mit wenig Laub besteht. Der ganze Band ist eigentlich sehr hell gezeichnet, einzig die Szenen bei Dunkelheit sind grau eingefärbt.

Auch die Panel- und Textgestaltung kommt gewohnt einfallsreich und dynamisch daher. Zum Schluss noch ein paar Worte zur Übersetzung: leider hat man dem ohnehin schon wirren Plot durch die üblichen Verwechslungen noch eins drauf gesetzt, denn da werden z.B. Asari im Gespräch mit Rikiichi folgende Worte in den Mund gelegt: „Das ist eindeutig mein Kami-sama“, wo es richtig „Kotodama-sama“ heißen sollte.


Aufmachung des Manga
Ich denke, zur Aufmachung muss ich beim Abschlussband der Reihe wirklich nichts mehr schreiben, zumal ich nichts Auffälliges daran entdecken kann. Das wie immer ausführliche Nachwort finde ich diesmal aber bereichernd, weil Yuki Shimizu darin einen wichtigen Denkanstoß bezüglich der Beziehung Waki & Rikiichi ihren Lesern mit auf den Weg gibt.
Das Cover von Band 11 fällt äußerst zart und luftig aus. Darauf fängt Hauptperson Waki mit ausgebreiteten Armen seinen Wolfsjungen Magane auf. Die umher wirbelnden Kirschblütenblätter verleihen der Illustration einen romantischen Anstrich. Auch auf der Rückseite sind die beiden in zwei kleinen Bildern rechts oben und links unten zu sehen.


Fazit
Das Finale von ZE ist leider kein Glanzpunkt.
Konnte sich die Serie nach einem eher verhaltenen Anfang mit Raizo und Kon bei den folgenden vier Pairings im Kernteil enorm steigern, fällt sie nun durch einen überhastet und lieblos erzählten letzten Handlungsbogen um Puppenmacher Waki und Mito-Ahn Rikiichi wieder steil ab. Für mich sieht es ganz so aus, als hätte Yuki Shimizu gegen Ende die Lust an ZE verloren, anders kann ich mir die gravierenden inhaltlichen Schwächen und Fehler in dem Band nicht erklären.

 
2 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 6
- Band 7
- Band 8
- Band 9
- Band 10