Die Novizin Angelica kann es kaum erwarten, endlich ihr ersehntes Gelübde abzulegen und Nonne zu werden. Da wird sie eines Nachts von einer brutalen Kreatur angefallen - und zur Vampirin gemacht. Verzweifelt versucht sie, ihrer neuen sündigen Natur zu widerstehen. Vergebens! Als sie Jameson Bryant begegnet, ist sie so betört vom Duft seines Blutes, dass sie sich nicht mehr länger zurückhalten kann. Voller Begierde stillt sie ihren blutigen Hunger ... und schenkt neun Monate später der kleinen Amber das Leben. Doch eine teuflische Macht droht nicht nur sie, sondern auch das Baby zu vernichten.

Originaltitel: Born in Twilight Autor: Maggie Shayne Übersetzer: Andreas Kasprzak Verlag: Mira Taschenbuch Erschienen: 03/ 2009 ISBN: 978-3-89941-581-0 Seitenzahl: 316 Seiten

Die Grundidee der Handlung
Die junge Novizin Angelica steht kurz davor ihr Gelübde abzulegen, als sie eines Nachts von einem Monster angegriffen und zur Vampirin gemacht wird. Im Schock tötet sie ihren Erschaffer und zieht sich völlig zurück, da sie lieber sterben möchte als vom Blut anderer zu leben. So findet sie Jameson Bryant, der mit Vampiren aufgewachsen ist und dessen Lebensweise nur allzu gut kennt. Er will der völlig verzweifelten und kurz vor dem Hungertod stehenden Angelica helfen und gerät dabei selbst an den Rand des Todes.
Monate vergehen, in denen Jameson nichts von Angelica hört oder sieht. Als er jedoch erfährt, dass er eine Tochter hat und sich diese in den Händen des DPI, des Department for Paranormal Investigation, befindet, da trifft er auch Angelica wieder. Er rettet ihr ein zweites Mal das Leben, und gemeinsam, wenn auch etwas widerwillig, machen sie sich auf die Suche nach ihrer gemeinsamen Tochter. Eine Suche, die beide immer wieder in Gefahr bringt und während der sich eine alles verzehrende Leidenschaft zwischen Jameson und Angelica aufbaut.

Stil und Sprache
Maggie Shayne hat auch im dritten Teil ihrer Twilight-Serie eine wunderbare und gefühlvolle Geschichte verfasst, die tempo- und sehr abwechslungsreich geschrieben ist. Durch mal kurze und mal etwas längere Kapitel und das raffinierte Handlungsgeschehen baut sie eine Spannung auf, die sich am Ende gut löst und für einige Überraschungen sorgt. Mal wird aus der Ich-Perspektive von Angelica erzählt, mal im personalen Erzählstil er, sie, es durch Jameson Bryant. Dennoch erfährt der Leser nicht nur die Gedanken von Angelica, sondern auch die von Jameson. Die Sprache von Maggie Shayne ist klar und schnörkellos und voller Fantasie. Sie liest sich flüssig und packend und bringt den Leser in eine Welt voller Gefahren aber auch voller Schönheit und Gefühl. Mit einer Art Rückblick von Angelica gleich im ersten Kapitel beginnt die Handlung, ehe es in die eigentliche Geschichte übergeht und das Buch mit einem Epilog endet.

Figuren
Die Vampire von Maggie Shayne sind einerseits sehr stark (wie ja allgemein bei Vampiren üblich), andererseits haben sie erstaunliche Schwächen. Schmerzen erleben sie tausendfach stärker als ein normaler Mensch, selbst Angelica, die ja eigentlich gerade erst „geboren“ wurde, ergeht es nicht anders, und eine tiefe Wunde kann tödlich für die Vampire von Maggie Shayne sein. Zudem muss Angelica noch feststellen, dass sie weitaus intensiver als normal mit dem Vampir Jameson (er wurde im zweiten Teil nur Jamey genannt und war dort noch um einige Jahre jünger) verbunden ist. Hat er Schmerzen, so fühlt sie diese ebenso und umgekehrt. Die beiden scheint ein Band zu verbinden, das stärker ist als alles bisher dagewesene und das sogar für die älteren Vampire ungewöhnlich ist.
Ihre Charaktere schildert Maggie Shayne klar und sehr tiefgründig. Sie gibt ihnen ein Herz und ein Gewissen, aber auch die Stärke und notwendige Kraft, Unvermeidliches durchzustehen und – wenn es sein muss – auch zu töten. Dabei verherrlicht die Autorin aber nichts und gibt ihren Figuren eine Glaubwürdigkeit und Echtheit, die überzeugt. Alle, die Eltern sind, dürften sich in den Hauptfiguren wiedererkennen können.

Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch fiel mir wegen seines dunklen, aber schön gestalteten Covers auf. Eine junge schlanke Frau ist ab dem Bauch abwärts in einem violetten weich fließenden Kleid zu sehen. Es wirkt, als würde sie gerade durch die im Hintergrund abgebildete Kathedrale schreiten. An ihrer rechten Hand hängt ein heller Rosenkranz, der glänzt, wenn man das Buch leicht schräg hält. Zum unteren Rand hin löst sich das fließende Kleid samt Hintergrund in dunkle Fetzen auf, die vor hellerem Hintergrund liegen. Auf der Buchrückseite steht vor dunklem Hintergrund eine kurze Inhaltsangabe, die mit helleren Borten verziert ist. Zusätzlich ist ein kleines Bild der Autorin Maggie Shayne, mit einigen Zeilen über sie, abgebildet. Ich finde die ganze Gestaltung sehr passend zum Buchinhalt.

Fazit
Eine traumhafte Geschichte um Leidenschaft, Hass und echte Freundschaft. Fast besser als der zweite Teil der Twilight-Serie.

Hinweise
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Backlist:
Band 1: Fantasien der Nacht
Band 2: Erinnerungen der Nacht