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Kategorie: Boys Love

Im Krankenzimmer der Keisei-Schule bekommt Schularzt Katagiri oft Besuch vom kränklichen und gut aussehenden "Schulprinzen" Atsuki. Bei Tee und Gebäck kommen sie sich näher, aber können Atsukis Gefühle echt sein oder sind sie nicht doch nur eine Flucht aus der Einsamkeit nach dem Tod seiner Eltern? Und kann eine Liebe zwischen Lehrer und Schüler überhaupt eine Zukunft haben?

Liebe, die alle Grenzen überwindet!

 

Suesse Falle 

Originaltitel: Kawaii anata ni amai wana
Autor: Rie Honjoh
Übersetzer: Caroline Schöpf
Illustration: Rie Honjoh
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Mai 2012
ISBN: 978-3-8420-0475-7
Seitenzahl: 164 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Empfehlung des Verlags)


Die Grundidee der Handlung
"Vater, Sohn und Süßes": Jin lebt als alleinerziehender Ersatzvater mit seinem Neffen Atsuki zusammen. Glücklicherweise kommt immer wieder der Antiquariat Ikumi vorbei und kocht für die beiden Naschkatzen. Ikumi liebt Jin schon seit langem und bemüht sich Stück für Stück, ihm nahe zu kommen.

"Süße Falle": Schularzt Katagiri erhält immer wieder Besuch vom "Schulprinzen" Atsuki (bekannt aus der ersten Geschichte). Während ihre Gefühle füreinander beständig wachsen, wird schon bald klar, dass es nicht Atsuki ist, der Schwierigkeiten hat, sich eine gemeinsame Beziehung vorzustellen ...

"Mehr als jeden anderen auf dieser Erde": Takahiro staunt nicht schlecht, als auf seinem Balkon ein nackter Mann sitzt, der behauptet ein Außerirdischer zu sein. Doch das Zusammenleben mit Adonan gestaltet sich als äußerst angenehm, wäre es nicht mit einem Ablaufdatum versehen ...

"Während man auf die Sterne wartet": Otaka muss seine Gefängniszelle mit dem intellektuell wirkenden Shoichi Yanami teilen. Sie philosophieren und unterhalten sich, bis sie sich unabänderlich näher kommen. Allerdings verbirgt Shoichi ein Geheimnis.

Die Geschichten sind ein wildes Durcheinander unterschiedlicher Themen, die sich schlussendlich alle um Beziehungen zwischen zwei Männern drehen. Leser dürften sich nicht mit allen Kurzgeschichten anfreunden können, aber die ein oder andere als interessant einstufen. Allerdings bietet Rie Honjoh damit neue Einblicke und nachdenkenswerte Konzepte, die noch ein wenig nachklingen, wenn man den Band beendet hat.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Rie Honjohs Stil ist realistisch gehalten. Die Figuren werden sehr unterschiedlich gezeichnet und unterscheiden sich in Frisuren und Augenpartie, wodurch das Erkennen dem Leser leicht gemacht wird. Vom schüchternen Atsuki bis hin zum abgebrühten Verbrecher Otaka sind alle Charaktere Individuen, deren Liebesgeschichte einzigartig dargestellt wird. Dabei werden vor allem die erotischen Szenen sehr ausführlich umgesetzt. Honjoh bleibt auf einem erkennbar guten Niveau in ihren Zeichnungen und gestaltet die Liebesszenen in den Geschichten unterschiedlich genug, um für Abwechslung zu sorgen. Nur selten werden die Figuren verniedlicht dargestellt, was dann aber immer für Erheiterung sorgt. Vor allem Takahiros Gesichtsausdruck, als er die fliegende Untertasse von Adonan sieht, ist einfach herrlich.

Die Idee, einen Außerirdischen wie Adonan auf die Erde kommen zu lassen, gibt Honjoh die Möglichkeit, alltägliche Rituale wie das Kochen zu zeigen. "Vater, Sohn und Süßes" spielt hauptsächlich in den Wänden der Kleinfamilie und in Ikumis Geschäft, in dem er sogar auf einer traditionellen Shamisen musiziert. Die Umgebung tritt jederzeit hinter die Figuren zurück und wird sehr oft weiß gelassen, außer ein Ortswechsel steht an. Für die Geschichte, die im Gefängnis spielt, bekommt der Leser nur einen kleinen Eindruck der Enge und der sauberen Flure und Zellen, in denen Otaka und Shuichi untergebracht sind. In "Süße Falle" hingegen werden das Krankenzimmer und die Gänge der Schule dargestellt. Kleine Gegenstände wie eine Taschentuchbox lockern die geradezu steril wirkende Umgebung auf.

Die Panels sind klar voneinander getrennt, werden nur zwischendurch von den Figuren durchbrochen. Die Reihenfolge bleibt so auch für Neueinsteiger deutlich erkennbar. Die Geräusche wurden im Original belassen und daneben übersetzt. Manchmal muss man regelrecht das ursprüngliche Kanji suchen, da sie so kunstvoll in die Panels eingesetzt wurden.

Zwischen den Kapiteln sind deformierte Darstellungen der Figuren eingesetzt.


Aufmachung des Manga
Auf dem Cover des größerformatigen Taschenbuchs sind Atsuki und Katagiri abgebildet. Die beiden sind auch auf der Farbseite zu sehen, die den Band einleitet. Auf der Rückseite ist die Inhaltsangabe zu lesen.


Fazit
Der Band wird nicht nur Freunde finden, da bei den Geschichten an ungewöhnlichen Themen nicht gespart wurde, bietet aber eine breite Abwechslung und dadurch etwas Neues für übersättigte Boys Love-Fans.


4 Sterne


Hinweise
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