Smaller Default Larger

Ein brennender Baum ...
... ein wütendes Wildschwein, mysteriöse Botschaften ... Wer steckt dahinter? Jemand scheint die Hexenfamilie zu hassen und bedroht die Bredovs. Ziel der Anschläge ist hauptsächlich Mona, Elenas Großmutter. Hat sie eine dunkle Vergangenheit? Will sich jemand an ihr rächen? Die erfahrene Mona, sonst nie um Hexereien verlegen, ist diesmal eindeutig überfordert. Ihre Zauberkünste versagen – und die Gefahr steigt! Höchste Zeit, dass Elena und Miranda eingreifen! Dabei haben sie gerade selbst genügend Probleme. Aber dann gibt es eine Riesenüberraschung ...

 

Magic Girls 6 

Autor: Marliese Arold
Illustration: Petra Schmidt 
Verlag: Ars Edition
Erschienen: 09/2010
ISBN: 978-3-7607-5230-3
Seitenzahl: 169 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Im Nachtigallenweg geschehen die merkwürdigsten Dinge. Oma Mona ist mit ihrem Hexenlatein am Ende – und das will was heißen. Es scheint fast so, als ob irgendjemand Rache an ihr nehmen will. Doch wofür? Dann erhält Oma Mona eine magische Nachricht und beschließt sich auf eine Reise in die Hexenwelt zu begeben. Für Elena und Miranda sieht das sehr nach einer Falle aus. Und tatsächlich, alte Freunde aus Monas Vergangenheit scheinen es auf sie abgesehen zu haben. Elena hat ihre Großmutter noch nie so erlebt, doch eins steht für sie fest: Sie muss etwas tun. Und so macht sie sich gemeinsam mit ihrer Hexenfreundin Miranda auf den Weg in die Hexenwelt, um ihre Großmutter zu warnen.

Der Tonfall wird gedämpfter und bedrohlicher, doch die Geschichte ist dennoch schön zu lesen. Marliese Arold entführt ihre Leser in die Welt der Hexen – voller Fantasie und abenteuerlichen Situationen.


Stil und Sprache
Wenngleich der Tonfall nun deutlich dunkler und passagenweise irgendwie matt ist, so ist die herrliche Fantasie der Autorin doch ungebrochen vorhanden. Im personalen Erzählstil in der dritten Person erlebt der Leser durch Elena und Eusebius eine nicht ganz harmlose Geschichte, in der es im Handlungsverlauf des öfteren zu brenzligen Situationen kommt. Das Buch beginnt mit einer Art Prolog, welcher dem Leser die gefährliche Reise des Archivars der Magischen Universität mit dem wohl gefährlichsten Artefakt der Hexenwelt - dem Namenlosen schwarzen Zauberbuch - im Gepäck zeigt. Ab da teilt sich die Geschichte in zwei Handlungsstränge: einen mit Elena und Miranda in der Menschenwelt, den anderen mit Eusebius in der Hexenwelt. Durch geschicktes Kreuzen der beiden Stränge und Kapitelwechsel steigert die Autorin die Spannung, ob und wie Elena das Zauberbuch findet, bis zum Ende.

Marliese Arolds Schreibstil ist jugendlich, klar und mit einem Hauch Humor und viel Sarkasmus versehen - und dennoch sehr wirkungsvoll. Obwohl die Geschichte an manchen Stellen vor Witz und geistreichen Bemerkungen sprüht und an anderen eine bedrohliche Stimmung die Szenerie beherrscht, so ist doch auch ein nachdenklicher und ganz eigenartiger Unterton vorhanden. Durch ihn kommt eine Passivität in die Handlung, die trotz einer recht abwechslungsreichen Geschichte nie ganz verschwindet. Mit der Richtung, in die diese Serie vom Tonfall her zu steuern scheint, bin ich allerdings nicht ganz einverstanden. Mir wird es diesbezüglich zu dunkel, ebenso die Handlung. Die Szenen, in denen Böses geschieht, sind mir schlicht einen Tick zu brutal. Zwar versteht es die Autorin sehr gut, ihre Wortwahl kindgerecht zu halten, und es kommt so mancher Satz in den Dialogen vor, der hier wieder einen Ausgleich schafft – doch irgendwie scheint der Autorin der Charme, den die ersten Bände noch hatten, abhanden gekommen zu sein. Das Buch liest sich – für meine Begriffe – einfach eine Spur zu düster. Schade.


Figuren
Arroganz, Neid, Liebe, Familienloyalität, Angst und Hass – die Charaktere in diesem sechsten Band der Magic Girls-Reihe erleben so ziemlich alles, was die Gefühlspalette zu bieten hat. Der Alltag in der Menschenwelt ist nicht immer leicht, die Magie muss geheim gehalten werden und die Vergangenheit ist noch immer bei den Bredovs auf die eine oder andere Weise präsent. Das Schöne an den einzelnen Figuren: Sie überzeugen, sind tiefgründig und wirken mehr als real.

Diesmal steht Oma Mona ziemlich im Fokus der Autorin. Ihre Arroganz ist ungebrochen, sie steht nach wie vor mit so mancher Errungenschaft der Menschen auf Kriegsfuß und doch ist es zu ahnen, dass sie in ihrem Inneren ein weiches Herz hat. Zwar sind die Konfrontationen mit ihrer Tochter Jolanda noch immer ein Dauerthema bei den Bredovs, doch zwischen den Zeilen ist es deutlich fühlbar, dass ihre Familie für sie an erster Stelle steht. Nun wird ihre Vergangenheit Hauptthema und Mona muss sich einigen unangenehmen Fragen und Situationen stellen. Dabei gerät sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit was sowohl ihre Zauberkraft angeht als auch ihre familiären Bindungen.


Aufmachung des Buches
Dunkelrot, schwarzer Samtstoff, ein roter Kristall und in jeder Ecke eine schwarze Fransenbordüre – die Aufmachung des gebundenen Buches ist in der gewohnten aufwendigen Optik dieser Mädchenreihe gestaltet, gefällt mir diesmal aber nicht so gut aufgrund der unterschiedlichen Rottöne. Die Rückseite zeigt das Amulett sowie den schwarz gedruckten Text einer kurzen Inhaltsangabe. Im Buchinneren gibt es einige rote Kästchen, ein Glossar der Hexenbegriffe, Eckbordüren und jedes Kapitel beginnt mit zwei roten Seiten. Für diese Reihe eine absolut passende Gestaltung – auch wenn mir die Farbe diesmal nicht so gefällt.


Fazit
Ein etwas ungewöhnliches Kinderbuch – soviel steht fest. Wer allerdings eine fröhliche Geschichte erwartet, wird hier nicht fündig. Im Gegenteil, dieser Band stimmt eher nachdenklich und gibt so der im Grunde schönen Geschichte einen ganz eigenen Beigeschmack. Ein Beigeschmack, der mich am Ende mit einem merkwürdigen Gefühl zurückgelassen hat.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Der verhängnisvolle Fluch
Band 2: Das magische Amulett
Band 3: Das Rätsel des Dornenbaums
Band 4: Gefangen in der Unterwelt
Band 5: Die große Prüfung

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo