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„Mein Name ist Gwen Frost. Sobald ich einen Menschen berühre, sehe ich seine Erinnerungen und seine Vergangenheit vor mir - alles, was er erlebt oder gefühlt hat. Ich kenne seine geheimsten Wünsche und Sehnsüchte …

Doch diese Gabe ist ein Fluch. Wenn der Junge, den ich küsse, an eine andere denkt. Oder wenn ein Mädchen ermordet wurde, und ich die Einzige bin, die ihren Mörder kennt …“

 

Frostkuss 

Originaltitel: Touch of Frost
Autor: Jennifer Estep
Übersetzer: Vanessa Lamatsch
Verlag: IVI
Erschienen: 01.03.2012
ISBN: 978-3492702492
Seitenzahl: 464 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Aufgrund ihrer besonderen Gypsygabe besucht Gwen die Mythos-Academy. Ein Ort, an dem sie sich fehlplatziert führt: Was hat sie an einer Schule zu suchen, an der die Mythen wahr zu sein scheinen und die Schülerschaft aus Walkyren, Römern, Spartanern und anderen Kriegern besteht? Klar, da ist ihre Gabe, doch Gwen glaubt nicht wirklich an den ganzen Mythenkram. Bis sie Zeugin eines Mordes an ihrer Schule wird und unfreiwilligerweise in einen jahrhundertealten Kampf hineingezogen wird. Zum Glück ist da noch Logan, der Spartaner, der ihr zur Seite steht ...

Das Buch hält für den Leser großen Lesespaß bereit, denn trotz ein paar holprigen Stellen ist das Buch sehr fesselnd und gut umgesetzt. Die Idee mag nicht ganz unverbraucht sein, hat dennoch ihren eigenen Reiz.


Stil und Sprache
Die Autorin schreibt im Anhang, dass Filme wie „300“ und „Kampf der Titanen“ sie zu diesem Buch inspiriert haben und das merkt man auch: in der Mythos-Academy sind die Schüler alles andere als normal, denn als die Mythengestalten, die sie sind, werden sie auf den Kampf gegen Loki, den nordischen Gott des Chaos, und seine Schnitter vorbereitet. Als Leser wird man von diesem nicht ganz so gewöhnlichen Setting schnell gefesselt. Das Buch ist sehr spannend, der Stil der Autorin flüssig und leicht, durchsetzt mit Humor.

Geschrieben in der ersten Person, aus der Sicht von Gwen Frost, findet man sich schnell in der Geschichte zurecht. Interessant ist vor allem Gwens Gabe, die dafür sorgt, dass sie sich zweimal überlegen muss, wen oder was sie anfasst, da sie dadurch alles über die Person beziehungsweise über die Geschichte des Gegenstandes herausfindet. Der Konflikt, der dadurch heraufbeschwört wird, ist glaubwürdig und wurde von der Autorin gut umgesetzt.

Was beim Lesen jedoch stört, ist, dass die Autorin sich manchmal wiederholt: Gwen sitzt beispielsweise alleine in der Mensa - der Grund dafür ist, dass sie noch nicht in der Lage war, Freunde zu finden. Die Ursache ist dem Leser klar, dennoch erklärt die Autorin dies an verschiedenen Stellen des Buches immer wieder.
Auch war die Auflösung des Mordfalls schon in der Mitte des Buches vorhersehbar. Darüber lässt sich jedoch leicht hinwegsehen, denn es gibt andere Wendungen, mit denen der Leser nicht gerechnet hätte. Spannend bleibt es auch wegen Gwens Zusammenstößen mit dem Spartaner Logan, der zunächst furchteinflößend wirkt. Allerdings scheint er Interesse an Gwen zu haben - die potentielle Beziehung zwischen den beiden sorgt dafür, dass die Spannung erhalten bleibt.


Figuren
Die siebzehnjährige Gwen Frost weiß nicht recht, was sie an der Mythos-Academy zu suchen hat. Sie hat in den zwei Monaten, die das Semester schon läuft, noch keine Freunde gefunden. Alle anderen sind reich und scheinen irgendwie an die Academy zu gehören. Gwen jedoch beschäftigt sich lieber mit Comics und versucht mithilfe ihrer Gabe ein wenig Geld zu verdienen. Trotz der Probleme, die ihre Gabe ihr bereiten kann, ist Gwen doch froh sie zu haben. Dies liegt zum einen daran, dass sie es genießt ein wenig Macht über die anderen zu haben, zum anderen an ihrer Neugier.
All diese Konflikte, Zweifel und Gedanken der Protagonistin sind nachvollziehbar. Es fällt leicht, sich in sie hineinzuversetzen und ihre Motive nachzuvollziehen. Die Figuren sind alles andere als perfekt'; sie sind mit Fehlern ausgestattet, die sie realistisch erscheinen lassen. Die Autorin hat dabei auch den Nebenfiguren genügend Zeit gewidmet, so dass auch diese nicht blass erscheinen.


Aufmachung des Buches
Auf dem Taschenbuchcover ist das Gesicht einer jungen Frau abgebildet - jedoch ohne viele Details. Haut und die wenigen sichtbaren Haare des Ponys sind schneeweiß, die Augen eisblau. Dort, wo sich der Mund befinden sollte, sieht man nebulöse eisblaue Schleier, die wohl das Mysteriöse unterstreichen sollen. Insgesamt passt das Cover zu Gwens Nachnahmen, allerdings stellt es keinen inhaltlichen Bezug her: Gwens Augenfarbe ist purpur. Trotzdem sieht das Cover schön aus.

Neben Gwens Stundenplan und ihren Kommentaren dazu, was sie von den einzelnen Fächern hält, gibt es im Anhang eine Erklärung der Autorin, wie sie zu der Reihe inspiriert wurde. Außerdem gibt es bereits eine kurze Leseprobe zum Nachfolgeband.


Fazit
Überzeugender Auftakt zu einer spannenden Reihe. Eine Protagonistin mit einer interessanten Gabe und ein jahrhundertealter Kampf, in dem Gestalten aus Mythen eine Rolle spielen, ergeben eine gelungene Mischung!


4 Sterne


Hinweise
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