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DIE ZARTE HAND DES TODES

Wenn es dunkel wird, ziehen zwei junge Frauen durch einsame Gassen und Wälder. Mit ihren blutroten Mänteln und süßen Parfüms locken sie Werwölfe an – aber wenn diese sich auf die vermeintlich hilflosen Opfer stürzen, ziehen Scarlett und Rosie ihre Äxte hervor und schlagen zu. Doch dann beginnt die jüngere Rosie zu ahnen, dass es noch mehr im Leben geben kann als die Jagd – und begeht einen Fehler, der sie und Scarlett in größte Gefahr bringt: Sie verliebt sich …

»Wenn du Romantik magst, die das Herz berührt, fiese Schurken und glaubwürdige Heldinnen, die für ihre Fehler mit Blut bezahlen, dann ist dies genau das richtige Buch für dich!« Becca Fitzpatrick

 

Blutrote Schwestern 

Originaltitel: Sisters Red
Autor: Jackson Pearce
Übersetzer: Momo Evers, Falk Behr
Verlag: PAN
Erschienen: Oktober 2011
ISBN: 978-3-426-28352-3
Seitenzahl: 366 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Fenris, Monster in Wolfsgestalt, gieren nach Fleisch und Blut. Sie haben es vorzugsweise auf junge Mädchen abgesehen, ängstlich und wehrlos. Doch bei Scarlet und Rosie March haben sie ein schweres Los gezogen. Nach einem furchtbaren Ereignis in ihrer Kindheit, bei dem die Oma getötet und die Ältere der Schwestern schwer gezeichnet wurde, erwachte der Jagdtrieb in Scarlet. Sieben Jahre später führt sie den Feind ein ums andere Mal geschickt in die Irre. Sie mimt das unschuldige Opfer, während sie die tödlichen Waffen in ihrem blutroten Mantel verbirgt. Der anschließende Kampf entscheidet sich zu ihren Gunsten. Eines Tages befinden sich Fenris verschiedener Rudel in Ellison auf der Pirsch, was nur eine Schlussfolgerung zulässt: Jeder Abgesandte mit der Tätowierung eines Pfeils, einer Glocke oder einer Münze auf dem Handgelenk, den Erkennungszeichen der Rudel, ist darauf aus, einen Potenziellen zu einem der ihren zu machen. Der Beginn der nächsten Mondphase steht kurz bevor und Kandidaten, die befähigt sind, ihre Seele zu verlieren, sind selten. Auch Scarlet, Rosie und ihr Freund aus Kindertagen, Silas, müssen handeln, denn neugeborene Fenris sind hungriger, weitaus schneller und stärker als andere Wölfe. Die drei lassen Heim und Erinnerungen zurück und gehen gemeinsam nach Atlanta. Sie sind dem Ziel ihrer Suche näher, als sie ahnen …

Trotz Bezugnahme auf ein altbekanntes Märchen, gelingt es der Autorin, den Leser mit eigenen Ideen und einer bewegenden und temporeichen Umsetzung im modernen Stil zu unterhalten.


Stil und Sprache
Die Gebrüder Grimm machten es vor, Jackson Pearce zieht nach. Auf den Spuren von Rotkäppchen und dem bösen Wolf bestreiten im zweiten Roman der US-amerikanischen Schriftstellerin zwei „Blutrote Schwestern“ einen ähnlich gefährlichen Kampf gegen hungrige Werwölfe. Weniger märchenhaft, dafür umso actionreicher geht es schonungslos zur Sache.
Der Auslöser des rasanten Geschehens ereignete sich sieben Jahre vor der eigentlichen Handlung, dargestellt im Prolog. Eine hinterwäldlerische Idylle in Georgia fand ein jähes Ende, herbeigeführt durch eines jener angsteinflößender Monster. Während der Leser zwischen Moderne, Kindheitserinnerungen und Phantasie taumelt, entwickelt sich die Erzählung um Scarlet und Rosie March in weiteren vierunddreißig Kapiteln. Im Wechsel der Perspektiven können sowohl Scarlets als auch Rosies Blickwinkel in erster Person Singular verfolgt werden. Entsprechende Überschriften verdeutlichen, wer gerade am Zug ist. Durch unmittelbar nachvollziehbare Gedanken und Taten ergeben sich zwei völlig unterschiedliche Charaktere, deren Entwicklung authentisch umgesetzt ist. Mit Silas Reynolds als männliche Hauptfigur erschafft die Autorin eine Dreieckskonstellation, die für Komplikationen im menschlichen Miteinander sorgt. Aktionen und Reaktionen bedingen sich gegenseitig, Zuneigung und Eifersucht geben der Geschichte eine tragisch-romantische Note. Seinen phantastischen Aspekt erhält der Roman mit den Fenris. Mit dieser rudelbasierten Werwolfgattung ist nicht zu spaßen. Die Autorin gesteht ihren furchteinflößenden Zähnen und den scharfen Krallen allerhand blutige Kämpfe zu. Nichts für zartbesaitete Gemüter! Neben dem Gefühlswirrwarr der Hauptfiguren und aufregenden Fenrisjagden gelingt es Jackson Pearce den Leser gegen Ende der Erzählung noch einmal zu überraschen und einen Kreislauf zu schließen. Mit dem anschließenden Epilog, der einen Zeitraum von sieben Monaten überspringt, klingt das Geschehen stimmig aus.


Figuren
Die Rahmenhandlung des Romans dreht sich um zwei ungleiche Schwestern, Scarlet und Rosie March. Die eine selbstbewusst, zielstrebig und furchtlos, die andere schüchtern, unsicher und abgelenkt – unterschiedlicher könnten sie nicht sein. Scarlet hat sich mit Haut und Haaren der Fenrisjagd verschrieben. Sie weiß, wie man die Werwölfe aufspürt, sie auf sich aufmerksam macht und schließlich in die Falle lockt. Zudem hat das Wohl ihrer Schwester höchste Priorität. Rosie blickt zu Scarlet auf, ist jedoch weit weniger verbissen, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen den Feind vorzugehen. Sie erwartet mehr vom Leben und hat unterschiedlichste Interessen. Beispielsweise Kurse an der Volkshochschule und Silas Reynolds, der in der Fenrisjagd zusammen mit Scarlet ein eingespieltes Team bildet. Die drei kennen sich seit früher Kindheit und vertrauen einander. Bis Geheimnisse und unvorhergesehene Entwicklungen die Verbundenheit gehörig auf den Kopf stellen …

Jackson Pearce lässt tief in die Gefühlswelt der Mädchen blicken. Hierbei wird deutlich, dass nach außen zur Schau gestellte Stärke über Selbstzweifel hinwegtäuscht, oder umgekehrt Zurückhaltung keine Aussage über innere Kraft zulässt. Der Leser wird zweifelsohne Sympathie für beide Schwestern empfinden und sowohl mit der einen als auch mit der anderen mitfühlen.


Aufmachung des Buches
„Blutrote Schwestern“ erscheint in gebundener Form mit Schutzumschlag im PAN Verlag. Nicht allein der Romaninhalt, auch das Covermotiv erinnert stark an die Geschichte des mutigen Rotkäppchens. Zwei flink durch düsteren Wald eilende Gestalten sind in blutrote Mäntel gehüllt. Der farbige Kontrast kommt besonders gut zur Geltung, da die Hintergrundillustration in schwarz-weiß gehalten ist. Buchtitel und Einband greifen das leuchtende Rot auf.
Den Beginn jedes Kapitels ziert eine Silhouette diverser Baumspitzen in dezentem Grau. Die Schrift ist angenehm groß und lässt sich rasch lesen. Informationen über Inhalt und Autorin des Romans lassen sich der Rückseite, sowie den Innenklappen des Umschlags entnehmen.


Fazit
Nach der Vorlage des Grimm´schen Märchens Rotkäppchen, erzählt Jackson Pearce die abenteuerliche Geschichte der Schwestern Scarlett und Rosie March, die sich einst aufmachten, die bösen Wölfe in ihre Schranken zu verweisen. Was der einen Leidenschaft, ist der anderen Liebe und so verlieren sie sich schließlich auf dem Weg des Erwachsenwerdens …
Gefühlvoll, spannend und blutrünstig!


alt


Hinweise
Rezension von Patricia Merkel
Herzlichen Dank an den PAN-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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