Smaller Default Larger

Der Architekt Motoharu Maki steht auf reife, gut gebaute Männer. Darum denkt er nicht einmal daran, sich an dem schmächtigen Kota zu vergreifen, als der junge Bauarbeiter auf der Suche nach einer neuen Bleibe vorübergehend bei ihm einzieht. Doch dieser hat nicht nur ein freches Mundwerk und eine harte Faust, sondern auch ein großes Herz. Und schon bald merkt der Teufel mit der Brille, wie er dem Jungspund mehr und mehr verfällt.

Harte Fäuste – zarte Küsse!

 

Punch up 01 

Originaltitel: Punch Up
Autor: Shiuko Kano
Übersetzer: Dorothea Überall
Illustration: Shiuko Kano
Verlag: Tokyopop
Erschienen: April 2012
ISBN: 978-3-8420-0466-5
Seitenzahl: 180 Seiten
Altersgruppe: ab 18 Jahren

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Motoharu Maki bevorzugt zwar muskulöse Männer, aber als ihn seine Arbeit als Architekt eines Tages auf eine Baustelle führt und er den neunzehnjährigen Kota Oki kennenlernt, beginnt sich das langsam zu ändern, denn trotz seines jugendlichen Alters verfügt Kota als Bauarbeiter über ansehnliche Muskeln! Und da er sich um Motoharus entlaufene Katze gekümmert und darum seine Wohnung verloren hat, lässt der Architekt den Jungen bei sich wohnen…

Bei einer Boys Love Serie ist nun wohl kaum erwähnenswert, dass sich aus dieser Situation heraus noch eine Beziehungskonstellation ergibt, doch geht dies bei Punch Up 1 so schnell, dass es etwas schwer nachvollziehbar ist. Auch die Akteure überzeugen im ersten Band noch nicht hundertprozentig, bleiben sie doch noch relativ platt, was wohl auch daran liegt, dass einige Figuren bereits aus einem anderen Werk der Manga-ka (Playboy Blues) bekannt sind. Auch der Humor, der sich vorwiegend auf Erotisches oder Zweideutiges stützt, ist sicher Geschmackssache.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Punch Up 1 ist in japanischer Leserichtung angelegt und bis auf eine Farbseite zu Beginn, die die beiden Protagonisten in Anzügen zeigt, in schwarzweiß gehalten. Das schlichte Artwork verlegt sich meist auf die Darstellung der Figuren und belässt den Hintergrund leer oder mit Rastern (z.B. mit Mustern, Grauverlaufen oder Stimmungsbildern) ausgefüllt. Mitunter kommen Glanzeffekte, Blümchen, Fragezeichen oder stilisierte Wolken zum Einsatz. Ansonsten bilden die manchmal genutzten Hintergrundillustrationen Baustellen, Apartment, Büro, Stadtansichten und Bahnanlagen ab. Die Figuren verfügen über normale Staturen und über teils markante Gesichtszüge, so wird Motoharu beispielsweise mit einer kantigen Kinnpartie bedacht und auch die modische Brille zeichnet ihn aus. Typisch für Kota sind dessen ausgeprägte Brust- und Bauchmuskeln sowie seine Bauarbeiterbekleidung. Interessant ist zudem noch Kotas Kollege Shinobu, der mit dunklerer Haut und hellen Haaren auffällt. Motoharus Russian-Blue-Katze Nyanta ist realistisch gezeichnet, ebenso die Pflanzen (beispielsweise Kakteen), die genauer in den Fokus rücken. Kano nutzt Überzeichnungen, um Humor zu erzeugen, wenn Kota z.B. wütend wird und Motoharu aufmischt oder wenn dem Architekten in lüsternen Momenten Dampfwolken aus der Nase strömen. Auf diese beiden Akteure konzentrieren sich auch die Kapitelillustrationen, und die erotischen Szenen zwischen den Protagonisten sind ziemlich explizit und ausführlich dargestellt, sodass die Alterseinstufung (ab 18 Jahren) durchaus gerechtfertigt ist.

Die Panelaufteilung ist linear angelegt, wobei die Rahmen mit recht dicken Linien gesetzt sind. Verschiedene Panelgrößen und -formen sorgen jedoch ebenso für eine dynamisch wirkende Anordnung wie die Durchbrechungen durch Personen und Sprechblasen. Letztere lassen sich ohne Probleme zuordnen und Telefongespräche sind durch achteckige Blasen von den gewohnt ovalen abgesetzt. Die Soundwörter sind teils übersetzt und teils übersetzt sowie mit originalsprachlichem Schriftzeichen gedruckt. Als erklärungsbedürftig Angesehenes wird mit einem Sternchen markiert und im betreffenden Panel erläutert. Der umgangssprachlich formulierte Text ist öfter mit erotischen Anspielungen gespickt und in Groß- und Kleinbuchstaben gehalten, wobei besondere Betonung z.B. mittels Fettdruck vermittelt wird. Wenn der Text allerdings zu nahe an der Buchfalz steht, wird er schlecht lesbar.


Aufmachung des Manga
Auf der Coverillustration zu Punch Up 1 sind die beiden Protagonisten Motoharu und Kota zu sehen. Die Abbildung ist sehr schlicht gehalten und auch die Gestaltung des Buchrückens weist neben dem diesmal hellroten, typischen Tokyopop-Balken, dem Klappentext und Titelschriftzug noch eine kreisrunde Abbildung der Katze Nyanta auf. Wie auf dem Cover ist auch hier das ‚Up‘ des Titels dem ‚Punch‘ gegenüber höhergestellt und mit einem nach oben zeigenden Pfeil versehen. Dem Inhaltsverzeichnis folgt nach einem kurzen Einstieg in den Manga ein Beziehungsüberblick der Charaktere. Zum Ende ist ein Kapitel gegeben, das vor den Ereignissen aus Punch Up 1 spielt und den zwei Nebencharakteren Shinobu Ishiya und Junsuke Aki gewidmet ist. Abschließend gibt es neben einem Nachwort auch über mehrere Seiten lang humoristische Strips aus dem (Alltags-)Leben von Motoharu und Kota, die eigentlich immer ins Erotische abdriften. Mit 180 Seiten fällt der Umfang das Mangas für einen ersten Band zudem relativ gering aus.


Fazit
Mit Punch Up 1 liegt ein etwas mauer erster Band einer Boys-Love-Reihe vor, die später noch an Tiefe gewinnen wird. Das solide, aber nicht herausragende Artwork kann die storytechnischen Schwächen auch nicht wettmachen, doch Yaoi-Fans sollten vor allem im Hinblick auf die Fortsetzungen dem ersten Band eine Chance geben.


3 5 Sterne


Hinweise
Diesen Manga kaufen bei: amazon.dealt

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo