Tiger im Schafspelz …
Verkleiden und einmal jemand anders sein!
Das wünschen sich die Tiere.
Wer verkleidet sich wie?
Komm, rat doch mit.
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Originaltitel: Le Carnaval Des Animaux |
Die Grundidee der Handlung
Alle Tiere sind zum Kostümfest eingeladen. Und so steht nun der Löwe als Erster ein wenig ratlos vor dem an einem Baumstamm angebrachten Plakat und grübelt, wie er sich verkleiden könnte. Als Katze, als Huhn oder vielleicht als Kröte? Das Ergebnis zeigt sich auf der nächsten Seite. Auf diese Weise wimmelt es in dem dicken Pappbilderbuch nur so von verkleideten Tieren, die garantiert für allgemeine Erheiterung bei Klein und Groß sorgen werden.
Nach Meine große kleine Welt gelingt der Kanadierin Marianne Dubuc erneut der Kunstgriff, einen genauso witzigen wie spannenden Pageturner für die Allerkleinsten zu erschaffen, denn ein ähnlich kluges Überleitungskonzept wie in ihrem Debüt zwingt automatisch zum Umblättern. Einmal angefangen, gibt es kein Halten mehr bis man das ganze Buch durch hat.
Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Durch eine straffe Überleitungsform gelenkt, sieht man die noch nicht verkleideten Tiere immer auf der rechten Hälfte der weißen Doppelseiten. Unterhalb des Tiers steht da in schwarzer Fettschrift z.B.: „Der Elefant verkleidet sich als …“ Nach Umblättern der Seite kann nun ein zum Papagei verwandelter Elefant bewundert werden. In aufrechtem Gang daherkommend, versteckt sich sein langer Rüssel in einem umgebundenen, gelben Krummschnabel und die Vorderfüße sind mit grün-blauen Stulpen zu Flügel umfunktioniert worden, ansonsten ist der graue Dickhäuter aber noch gut als er selbst erkennbar. Der „echte“ Papagei rechts daneben lädt zum Vergleichen ein. Unter dem Papagei heißt es dann wieder „Der Papagei verkleidet sich als …“ und so weiter und so fort. Die letzte Doppelseite vereint alle Tiere in ihren neuen Kleidern beim großen Fest.
Wer schon Meine große kleine Welt kennt, darf sich auf ein Wiedersehen mit den drei kleinen Schweinchen, dem Löwen, dem Zebra und anderen Figuren freuen. Hier war die Künstlerin bemüht, mit gleichem Äußeren einen schönen Wiedererkennungseffekt einzubauen.
Dass in Marianne Dubuc ein Schelm steckt, der die kleinen Leser mitunter narrt und aufs Glatteis führt, bewies sie schon in ihrem Debüt und auch hier gelingt es ihr, mit gezielt gesetzten Pointen die stringente Grundidee hin und wieder zu durchbrechen. So wird beispielsweise nicht ausschließlich die Tierform als Verkleidung gewählt oder man rätselt vielleicht ewig vor dem Weiterblättern über eine mögliche Kostümierung nach, nur um auf der nächsten Seite feststellen zu müssen, dass sich Der- oder Dasjenige aus einem bestimmten Grund gar nicht verkleidet. Trotz der Überraschungsmomente wird sich beim zweiten Buch der Kanadierin auf längere Sicht gesehen schneller eine gewisse Monotonie einstellen als bei seinem Vorgänger, beinhaltet es doch deutlich weniger Variationen und Einfälle.
Aufmachung des Buches
Das Pappbilderbuch ist in der gleichen Aufmachung wie sein Vorgänger Meine große kleine Welt verlegt: wieder hat es den beachtlichen Umfang von 120 Seiten bei einem äußerst moderaten Preis, ist robust und schön handlich in der quadratischen Form mit abgerundeten Ecken und hat wegen seiner Dicke einen losen, variablen Rücken. Über beide Umschlagdeckel und den Buchrücken verteilt sich eine repräsentative Auswahl an Tieren aus dem Innenteil. Die obere Reihe zeigt sie ganz klein in ihrer natürlichen, die untere Reihe deutlich größer in verkleideter Form. Damit erhält der angehende Käufer einen guten ersten Eindruck von Inhalt und Grundidee des Buches.
Fazit
Dank eines Kostümfestes wird der Seestern zum Panther, das Nashorn zum Küken oder der Ochse zur Klapperschlange. Die Tiere mal in ganz anderer Form wider ihre Natur zu erleben, ist ungemein witzig. Doch auch das ausgezeichnete Preis-Leistungsverhältnis des ultradicken Pappbilderbuches kann sich sehen lassen. Zugreifen, kann ich da nur sagen.
Hinweise
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