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Bei einem Streit zwischen rivalisierenden Jugendbanden will Detective Inspector Lynn Kellogg schlichten. Dabei stirbt ein junges Mädchen. Ihr Vater beschuldigt die Polizistin daraufhin, seine Tochter als menschlichen Schutzschild benutzt zu haben. Er droht, dass sie dafür büßen werde – was Charlie Resnick, der mit den Ermittlungen betraut wird, fast die Beherrschung verlieren lässt, denn seine Liebe zu Lynn ist das Beste, was ihm je passiert ist.

 

Pass auf dich auf 

Originaltitel: Cold in Hand
Autor: John Harvey
Übersetzer: Sophie Kreutzfeldt
Verlag: dtv
Erschienen: 01. Februar 2012
ISBN: 978-3-423-21346-2
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Im Grunde sollte der Valentinstag ein schöner Tag sein. Lynn Kellogg freut sich auf einen wunderbaren Abend mit ihrem Partner und Kollegen Charlie Resnick, doch plötzlich läuft alles aus dem Ruder. Auf dem Heimweg gerät sie in einen Kampf zweier Jugendbanden. Ohne auf Verstärkung zu warten, glaubt sie alleine schlichten zu können. Doch dann geht alles ganz schnell, Schüsse fallen und treffen ein Mädchen, dass Lynn zuvor überwältigen konnte, tödlich. Der Vater des Mädchens ist überzeugt, dass Lynn Schuld am Tod seiner Tochter trägt und schwört Rache. Charlie ist sofort alarmiert und vergisst beinahe seine Stellung und sich selber. Es gibt jedoch auch einen zweiten Fall, der den Ermittlern keine Ruhe lässt und sie zeitweise komplett in Beschlag nimmt. Hoffentlich schaffen sie es, alles unter einen Hut zu bekommen, sonst könnte es am Ende wirklich eng aussehen...

Bandenkriege gibt es schon lange nicht mehr nur im Fernsehen, oft genug hört man in den Nachrichten von Fällen, in denen Selbstjustiz verübt wurde, einfach weil es den Parteien richtig erschien. Der Autor greift das Thema sehr gut auf und integriert es in einen spannenden Fall, der dem Leser nicht so schnell aus dem Gedächtnis gehen wird.
 

Stil und Sprache
Die Geschichte wird aus der beobachtenden Perspektive erzählt, die Einblicke auf mehrere Sichtweisen zulässt. So erfährt man nicht immer nur von Ermittlerseite, was gerade vor sich geht, sondern auch von Opfer- bzw. Täterseite. Diese Überblick hilft dem Leser die Gesamtsituation zu erfassen. Im Grunde handelt es sich hier um zwei Fälle und somit mehr oder weniger zwei Handlungsstränge. Da die Ermittler jedoch dieselben sind, ist es unvermeidbar, dass die Grenzen verwischen. Dennoch kann man klar erkennen, was wozu gehört und wo man sich gerade befindet. Es wird also keineswegs undurchsichtig.

Der Autor beginnt sehr früh, die Spannung aufzubauen. Er hält sich zu Beginn nicht großartig mit belanglosen Erzählungen auf und kann dadurch quasi sofort in die Vollen greifen, was er auch in die Tat umsetzt. Selbst wenn es scheint, als würden einige Szenen überhaupt nicht zum Weiterkommen der Geschichte beitragen, gibt der Autor immer wieder unterschwellig zu erkennen, dass es wichtig ist, weiterzulesen. So hält er den Leser fest in seinem Bann und gibt ihn tatsächlich erst ganz am Ende frei. Wobei es auch dort noch einige Zeit dauert, bis man alles Gelesene verdaut hat.

Es gibt einen extremen Wendepunkt in der Geschichte, den man weder vorhersehen konnte, noch sich wünschen würde. Im Gesamtkontext gesehen, passt er jedoch hundertprozentig hinein. Überhaupt sind viele Ereignisse und Handlungen unvorhersehbar, was der Geschichte nochmals mehr Spannung gibt.


Figuren
Charlie Resnick und Lynn Kellogg sind hier die beiden Hauptfiguren. Sie sind sowohl Kollegen als auch ein Paar. Da es nicht der erste Fall für Charlie ist, wird nicht mehr allzu viel zu ihm gesagt, so dass der Eindruck eventuell verfälscht sein könnte, wenn man die vorherigen Bände nicht kennt. Es wird nicht ganz klar, ob Lynn bereits seit dem ersten Fall mit von der Partie ist, oder ob sie erst später zum Team stößt. Doch auch von ihr erfährt man nicht mehr als ein paar oberflächliche Details. Die Beschreibungen reichen daher nicht aus, um sich mit den Personen zu identifizieren, anhand einiger charakteristischer Punkte lassen sich die meisten Handlungen jedoch nachvollziehen.

Da es sich bereits um den elften Fall für Resnick handelt, hat man das Gefühl die Nebenfiguren, die nur in dieser Geschichte auftauchen, besser kennenzulernen als die Protagonisten. Da alle anderen zunächst eingeführt werden müssen, werden sie detaillierter dargestellt, so dass der Leser einen sehr gutes Bild erhält. Dem Textverständnis schadet es nicht, dass die Ermittler nicht tiefgründiger beschrieben werden. Es ist dennoch schade, da man gerne ein wenig mehr zu den Figuren erfahren hätte, ohne Kenntnisse der anderen Bände haben zu müssen.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich bei diesem Buch um ein Taschenbuch aus dem dtv-Verlag. Der Hintergrund ist komplett schwarz und lenkt nicht ab, so dass die Hand, die ein blutiges Messer hält, sofort alle Blicke auf sich zieht. Der Schriftzug des Titels ist blutrot geschrieben und verläuft durch die Messerschneide. Vor dem Lesen lässt sich zunächst kein klarer Zusammenhang zwischen Cover und Geschichte herstellen, doch im Nachhinein kann man sich sehr gut vorstellen, was es zu bedeuten hat. Ein Blickfang ist das Cover allemal und man wird sofort neugierig, was sich wohl dahinter verbirgt.


Fazit
John Harvey legt mit „Pass auf dich auf“ eine spannende Geschichte vor, die für Krimifans absolut empfehlenswert ist. Die Schwäche liegt jedoch darin, dass man eigentlich die vorherigen Fälle mit Charlie Resnick kennen müsste, um den Ermittler und sein Umfeld besser zu verstehen.


4 Sterne


Hinweise

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Backlist:
Band 6: Nebel über dem Fluss
Band 7: Living Proof
Band 8: Das Fleisch ist schwach
Band 9: Still Water
Band 10: Last Rites

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