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Auf der Suche nach dem Wiedergeborenen Drachen, der die uralte Prophezeiung erfüllen wird.

Es steht geschrieben, dass die Wiederkehr des Drachen entweder das Ende der Welt einläutet oder das Schicksal des Dunklen Königs besiegelt. Als sich die Kunde verbreitet, dass ein Junge geboren wurde, dessen Schicksal es ist, dem Bösen die Stirn zu bieten, keimt Hoffnung auf. Doch das Land ist zerstritten und die Schergen des dunklen Königs haben von der Geburt des Verheißenen ebenfalls gehört. Sie setzen alles daran, den wiedergeborenen Drachen zu töten. Ein verzweifelter Wettlauf um das Leben des Jungen und das Schicksal der gesamten Menschheit beginnt...

MÖGEN DIE DRACHEN ABERMALS AUF DEN WINDEN DER ZEIT DAHINFLIEGEN.

 

Der Neue_Fruehling 

Originaltitel: New Spring - The Wheel of Time
Autor: Robert Jordan - Chuck Dixon
Übersetzer: Joachim Körber
Illustration: Mike Miller, Harvey Tolibao, Joseph Cooper
Kolorierung: Etienne St. Laurent
Verlag: Panini Comics
Erschienen: November 2011
ISBN: 978-3-86201-193-3
Seitenzahl: 224 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Die Comicadaption „Der neue Frühling“ nach Robert Jordans Fantasyepos „Das Rad der Zeit“, erzählt die Vorgeschichte zu „Das Auge der Welt“, dem ersten der fantastischen Geschichte um den Wiedergeborenen Drachen. Während die Aiel das Land mit Krieg überziehen, hat eine Aes Sedai im Weißen Turm von Tar Valon eine Vision von der Ankunft des Wiedergeborenen Drachen. Schon bald ziehen die Aes Sedai aus, um von allen Kindern, die in einem bestimmten Zeitraum geboren wurden, die Namen zu erfahren und sie einmal zu Gesicht zu bekommen. Sie streben danach den wiedergeborenen Drachen zu finden und in ihre Gewalt zu bekommen. Doch auch unter den Aes Sedai herscht Zwietracht. Nicht alle haben die gleichen Interessen. Einige möchten das Kind gar töten, sobald sie seiner habhaft werden können, während andere anstreben ihn auszubilden und nach ihrem Willen zu formen. 

Die Graphic Novel hat einen sehr zähen Erzählstil, der nur wenig eingänglich ist. Sie ist zu keinem Zeitpunkt spannend. Der Leser wird emotional nicht mit eingebunden und die Figuren bleiben seltsam distanziert. Das liegt vor allem daran, dass kein wirklicher Erzählfluss entsteht. Zu viele Dinge werden eingeführt, ohne dass sie zusammengeführt oder Erklärungen abgegeben werden. Wenn man weiß, wohin die Handlung führen wird, hat man es ein wenig leichter den Stoff zu verstehen. Ohne Vorwissen wird man sich sehr schwer tun, in die Erzählung hinein zu finden.
 

Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Band wurde in acht Kapitel unterteilt, die von insgesamt drei Zeichnern und zwei Koloristen graphisch gestaltet wurden. Bei den ersten sechs Kapiteln fällt nicht auf, dass hier unterschiedliche Grafiker am Werk waren. Die beiden letzten Kapitel fallen dann aber qualitativ deutlich ab. Sie differieren mehr als deutlich von den restlichen Zeichnungen. Figuren und vor allem auch deren Gesichter sind zu Beginn sehr deutlich und klar dargestellt. Fantastische Kreaturen gibt es mit Ausmahme der Trollocs in diesem Band noch keine zu sehen. Deren visuelle Gestaltung ist reichlich undeutlich: Sie sehen aus wie Menschen, die mit allerlei tierischen Körperteilen versehen wurden. Hier ein Widderhorn, da eine Hundeschnauze oder ein Raubvogelschnabel. Wirklich orignell ist das nicht. Wirklich ansehnlich sind nur die weiblichen Formen der Aes Sedai, die allesamt über sehr attraktive Proportionen verfügen, die zudem in enge, figurbetonende Gewänder gehüllt sind.
In den beiden letzten Abschnitten wirken die Charaktere und deren Mienenspiel dann recht schmuddelig und völlig verschwommen. Die gesamte Darstellung hat plötzlich etwas kindlich primitives und ist nicht sehr schön anzusehen. Gesichtszüge, die teilweise so abstrakt dargestellt sind, dass man Probleme hat, bisher eindeutig identifizierbare Charaktere zu erkennen. Am Beginn der Geschichte kennt man diese Problematik nicht. 

Die Gestaltung der Hintergründe ist, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, sehr schlicht und sachlich. Etwas verträumter und verspielter, vor allem aber detailreicher, hätte es schon sein dürfen. Hier wird keine Welt gezeigt, in die man sich hineinträumen kann oder die die Fantasie anregt. Stattdessen wirken die Panels trostlos und fahl.  

Der Stil ist durchweg sehr klar und ohne viel Schnörkel, eben der typische Zeichenstil amerikanischer Comicadaptionen. Man sieht leider sehr deutlich, dass die beteiligten Zeichner überwiegend Superheldencomics gezeichnet haben, denn in genau diesem Stil wurde hier gearbeitet. So mancher amerikanischer Comiczeichner sollte hier einmal von seinem hohen Ross herabsteigen und die Arbeiten der frankobelgischen Kollegen genauer unter die Lupe nehmen. Auch ein deutsches Team zeigt eindrucksvoll, wie man eine fantastische Geschichte visualisieren könnte - dagegen wirken die Arbeiten mit Marvel- und DC-Hintergrund viel zu sachlich und uninspiriert. Kein Spiel von Licht und Schatten, kein zauberhaftes Leuchten, das den Seiten zu entströmen scheint. 


Aufmachung des Comics
Panini verlegt diesen Comic in einer sehr schönen Klappenbroschur. Das 18-seitige, bebilderte Glossar liefert viele Worterklärungen und hilft die Übersicht über die ganzen Personen zu wahren. Die Klebebindung wirkt wie gewohnt recht haltbar, kann eine echte Fadenheftung aber selbstverständlich nicht ersetzen.

Fazit
Eine eher durchwachsene Comic Adaption eines großen Klassiker. Sehr störend ist der Wechsel des Zeichenstils ab dem 6 Kapitel. Bleibt zu hoffen, dass die direkte Adaption der Buchvorlage, die hoffentlich auch noch bei Panini Comics erscheint, etwas gelungener ist. 


2 5_Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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