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Ein uralter Kampf. Eine unsterbliche Liebe.

Silvester in Berlin. Noch einmal sind Luisa und Thursen zurückgekehrt in den Wald. Dorthin, wo ihre Liebe begann, als Thursen noch ein Werwolf war. Luisa möchte den Tod ihres Bruders hinter sich lassen, endlich wieder glücklich sein. Doch die Vergangenheit holt sie ein: Während überall ausgelassen gefeiert wird, stoßen sie auf eine übel zugerichtete Leiche. Thursen weiß sofort: Dafür ist einer der Wölfe aus seinem alten Rudel verantwortlich. Während er immer öfter im Wald verschwindet, bleibt Luisa allein zurück. Dann lernt sie Elias kennen. Ist ihre Liebe zu Thursen stark genug? Luisa ahnt nicht, dass Thursen und Elias ein schreckliches Geheimnis verbindet …

  

Schattenbluete 

Autor: Nora Melling
Verlag: rowohlt Polaris
Erschienen: 03/2012
ISBN: 978-3862520107
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Wie man schon dem Klappentext entnehmen kann, ist alles anders geworden, seit Thursen die Werwölfe verlassen hat. Luisa und er kämpfen um ein einigermaßen normales Leben, gehen zur Schule und versuchen, die Zeit im Wald hinter sich zu lassen. Als sie in der Silvesternacht aber genau dort die Leiche eines Jungen finden, ist es mit der Normalität allerdings schnell vorbei. Thursen grenzt sich mehr und mehr von Luisa ab, diese versucht auf eigene Faust herauszufinden, was geschehen ist und mittendrin taucht dann noch Elias auf …

Der zweite Teil um die unmögliche Liebe zwischen Luisa und dem Werwolf Thursen spielt einige Wochen nach dem ersten Teil und wartet mit deutlich mehr Action auf als dieser. Neben dem Werwolf-Thema gibt es einige weitere gute Ideen der Autorin, die - flott und glaubwürdig umgesetzt – einen ganz neuen Dreh in die Handlung bringen.


Stil und Sprache
Im zweiten Teil der Reihe ist es nicht mehr nur Luisa, die in der Ich-Form erzählt, auch wenn sie den größten Teil für sich hat. Fast von Anfang an spricht auch Elias, den man zunächst nicht recht einordnen kann, denn es wird mit keiner Silbe erklärt, wer er ist und was er mit der Handlung zu tun hat. Hier arbeitet die Autorin viel mit Andeutungen, und nur ganz allmählich wird einem einiges klar … auch Elias erzählt aus der Ich-Perspektive und so kommt man ihm schnell näher.

Sprachlich ist „Die Wächter“ deutlich erwachsener geworden, Luisa hat einiges erlebt und ist selbst reifer geworden. Allerdings sind viele Sätze immer noch recht kurz, manchmal wirkt ein Gedanke etwas abgehackt, im Wesentlichen jedoch ist die Geschichte flüssig zu lesen. Spannend ist sie auch, der Einleitungscharakter des ersten Teils fehlt und es bleibt mehr Raum für echte Handlung. Diesen Vorteil nutzt Nora Melling geschickt und besonders zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse förmlich. Buchstäblich in den letzten Zeilen entwickelt sich dann noch ein gemeiner Cliffhanger, der einen geradezu nach dem nächsten Buch lechzen lässt …


Figuren
Luisa steht wieder im Mittelpunkt des Geschehens, ihre Gefühle und Gedanken werden intensiv dargestellt und detailliert geschildert. Sie ist oberflächlich gesehen zwar über den Tod ihres Bruders hinweg, als Elias sie jedoch mit in ein Krankenhaus nimmt, kommt sie auf der Kinderstation an ihre Grenzen. Auch ihre Gefühle für Thursen verändern sich, ihre zuvor unerschütterliche Liebe zu ihm kommt an verschiedenen Punkten ins Wanken und oft weiß sie nicht, was sie glauben soll. Dazu kommt noch, dass sie sich den Werwölfen oftmals näher fühlt, als gut für sie ist, mehr soll dazu an dieser Stelle aber nicht verraten werden.

Thursen selbst bleibt immer etwas im Hintergrund, der Leser bekommt von ihm nur so viel mit wie auch Luisa - und das ist nicht allzu viel. Er bleibt geheimnisvoll, will Luisa nicht belasten und tut es dennoch die ganze Zeit über. Ganz anders Elias, der sich unendlich um Luisa bemüht, obwohl er von ihrem Freund weiß. Er versteht sich manchmal selbst nicht mehr, vor allem weil auch er seine Geheimnisse hat, die er auf keinen Fall mit Luisa teilen kann.

Außer den dreien gibt es nur noch wenige Randfiguren, die im Gegensatz zu Luisa, Thursen und Elias eher spartanisch ausgeführt sind, auch weil sie oft nur untergeordnete Rollen besetzen. Luisas Mutter etwa ist zwar da, aber wird nur gelegentlich erwähnt, das Gleiche gilt für ihren Vater.

Besonders gut gefallen hat mir die Darstellung der Werwölfe, ihre tierischen Anteile wirken sehr authentisch; die Konzentration auf ihre Instinkte und Bedürfnisse ist einerseits faszinierend, andererseits erschreckend und brutal. Auf ihre weitere Entwicklung darf man gespannt sein.


Aufmachung des Buches
Das in Klappenbroschur ausgeführte Buch ist sehr hochwertig aufgemacht. Der Titel zeigt das Gesicht eines Mädchens, das eine schwarze Blüte seitlich im Haar trägt. Der etwas verschnörkelte Titel ist erhaben geprägt, ebenso wie die Tautropfen auf der Blüte, die sich auch auf der Buchrückseite wiederholen. Innen sind die 39 Kapitel nummeriert und jeweils mit „Luisa“ oder „Elias“ überschrieben - je nachdem, wer von beiden gerade erzählt.


Fazit
Eine deutliche Steigerung zum ersten Teil, mit einer spannenden Story, viel Gefühl und vor allem starken Figuren. Das offene Ende macht zudem neugierig auf die Fortsetzung.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Verborgenen

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