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Manche Großeltern lesen ihren Enkeln Märchen vor. Was Jacob von seinem Opa hörte, war etwas ganz, ganz anderes: Abraham erzählte ihm von einer Insel, auf der abenteuerlustige Kinder mit besonderen Fähigkeiten leben, und von Monstern, die auf der Suche nach ihnen sind ... Inzwischen ist Jacob 15 Jahre alt und kann sich kaum noch an die wunderbaren Schauergeschichten erinnern - bis zu dem Tag, als sein Großvater unter mysteriösen Umständen stirbt. Jacob findet ihn tödlich verwundet in einem kleinen Wald - und meint für einen kurzen, schrecklichen Moment, ein Monster im Unterholz zu sehen. Seine Eltern und ein Psychiater versichern ihm, dass er sich dies nur eingebildet hat, und schließlich ist Jacob bereit, ihnen zu glauben. Doch dann beginnen sich die Hinweise darauf zu mehren, dass Abrahams Schauergeschichten möglicherweise alles andere als erfunden waren. Gibt es auf einer Insel vor der Küste Englands vielleicht immer noch ein Heim für "besondere" Kinder? Jacob macht sich auf die Suche danach und findet sich in einer Welt wieder, in der die Zeit stillsteht und er die ungewöhnlichsten Freunde findet, die man sich vorstellen kann. Doch auch die Monster sind höchst real - und sie sind ihm gefolgt ...

 

Die Insel der besonderen Kinder HB  Originaltitel: Miss Peregrine's Home for Peculiar Children
Autor: Ransom Riggs
Übersetzer: Silvia Kinkel
Sprecher: Simon Jäger
Verlag: audible
Erschienen: 02.02.2012
ISBN: keine, da exklusiver audible.de Titel
Spieldauer: 667 Minuten; ungekürzte Fassung


Die Grundidee der Handlung
Der Kurzbeschreibung des Verlags gibt es nichts hinzuzufügen, um dem Hörbuch nicht zu viel vorwegzunehmen. "Die Insel der besonderen Kinder" ist der Auftakt einer Reihe, wobei mir nicht bekannt ist, wieviele Teile geplant sind. Leider plätschert die Handlung seicht und nichtssagend dahin, statt dass eine temporeiche und spannende Geschichte auf den Hörer wartet. Auch der Showdown ist nicht sehr aufregend und überzeugend und das Ende offen. Bleibt die Hoffnung, dass nun, wo der Grundstein gelegt ist, die Fortsetzung deutlich dramatischer daher kommt und intensiver auf die außergewöhnlichen Figuren und ihr Leben eingeht. Doch dafür muss Ransom Riggs zunächst neue Fotos sammeln, um die herum er auch "Die Insel der besonderen Kinder" gestrickt hat - was vielleicht dazu beigetragen hat, dass das Ganze stellenweise ein wenig zu konstruiert wirkt ...


Darstellung des Hörbuchs
Simon Jäger ist ein toller Hörbuchsprecher und sein tiefer Märchenerzähler-Bariton passt generell hervorragend zu der Art Geschichte, die Ransom Riggs zu Papier gebracht hat. Insbesondere zu Jacobs Grandpa passt seine Stimmfärbung sehr gut, aber zu dem jungen Erzähler selbst, aus dessen Sicht in erster Person das Geschehen wiedergegeben wird, eher weniger. Er klingt meist wie ein älterer Herr, statt wie in Jugendlicher - zu tief und knarrend ist die Stimme.

Während manche Figuren mit einer Stimme sprechen, die auf Zigarren rauchen und Gurgeln mit Whiskey schließen lassen, klingen weibliche Figuren viel zu gekünstelt - hohe Stimmlagen gehören scheinbar nicht in Jägers Repertoire. Überhaupt verwischen die Figurenstimmen immer wieder und man kann die einzelnen Charaktere oft nur anhand der Geschichte auseinander halten. Wenn eine Figur laut ruft oder gar schreit, versucht Jäger dies durch ein lang gezogenes, raues Sprechen, das mehr an ein Flüstern in Zeitlupe erinnert, wiederzugeben. Damit verfehlt er die Wirkung jedoch komplett und statt dass diese Szenen dramatisch daherkommen, wirken sie gekünstelt.

Simon Jäger hat ein ruhiges, gemächliches Erzähltempo, das die Geschichte selbst auf den Hörer wirken lässt. Diese hat grundsätzlich Potential zu einer Gruselgeschichte, doch den Horror, den der Autor schon nicht aufzubauen wusste, kann auch der Sprecher nicht herausarbeiten. Zu wenig dramatisch gibt er die Worte wieder und hätte das Sprechtempo durchaus öfter unterstützend anziehen dürfen.


Aufmachung des Hörbuchs
Das ungekürzte Hörbuch ist exklusiv bei audible.de erhältlich und wurde zum schnelleren Download in zwei Teile gesplittet. Das Cover ist dem der Buchausgabe nachempfunden und vermittelt sowohl durch seine Schlichtheit als auch die Farbgebung eine düstere Stimmung - sehr passend!


Fazit
Simon Jäger müht sich mit der langatmigen Vorlage ab, schafft es aber nicht, mehr aus der Geschichte herauszuholen, als sie tatsächlich hergibt. Zudem ist er mit seiner tiefen Stimme nicht gerade die ideale Besetzung für dieses Hörbuch, das eher von einem jugendlich klingenden Sprecher hätte vertont werden müssen.


2 Sterne


Hinweise
Dieses Hörbuch kaufen bei: audible.de

Hier geht es zum Fotoalbum zum (Hör)Buch.

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