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2070:
Als er im Auftrag der European Navy einen riesigen Eisberg zerstört, der die Schiffswege unsicher macht, entdeckt Dakota einen Kasten, in dem ein geheimnisvolles Mädchen seit 10.000 Jahren eingeschlossen ist. Vom europäischen Verteidigungsminister bekommt er den Auftrag, dieses Geheimnis aufzuklären. Kurz darauf entgeht Dakota nur knapp einem Mordanschlag …

 

Arctica 02 

Originaltitel: Arctica: 2. Mystère sous la mer
Autor: Daniel Pecqueur
Übersetzer: Astrid Brachlow
Illustration: Boyan Kovačević
Verlag: Bunte Dimensionen
Erschienen: 08/2011
ISBN: 978-3-938698-56-3
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren (Empfehlung des Rezensenten

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Die Grundidee der Handlung
Die auf der Rückseite des Comicalbums abgedruckte Inhaltsbeschreibung ist eine exakte Zusammenfassung des ersten Bandes und hilft beim Wiedereinstieg, trifft jedoch nicht die Handlungen von Band 2. Vielmehr erwartet den Leser folgendes:

Das Mädchen aus dem Eisberg hat sich – nachdem sie aus der Polizeiwache entkommen ist – Mismy Renoir angeschlossen. Noch immer spricht sie kein Wort. Dakota gelingt es, ihre Spur wieder aufzunehmen, doch das Verteidigungsministerium wurde infiltriert, und so ist er nicht der Einzige, der ihrer Fährte folgt. Hierdurch werden Dakota, Mismy und das blauhaarige Mädchen von einer gefährlichen Situation in die nächste gerissen. Doch wer ist die kleine Unbekannte, und wo kommt sie her?

Auch in dem zweiten Band spielt Daniel Pecqueur mit dem Leser, denn er gibt nicht viele Geheimnisse preis, sondern sorgt vielmehr für neue Rätsel. Zwar erhärtet sich eine Ahnung zur Herkunft des Mädchens, aber Gewissheit wird es wohl erst im nächsten Band geben.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Handlungen knüpfen unmittelbar an das Ende von Band 1 an, und genauso fließend setzt sich die Geschichte fort – lange lässt sie sich nicht bitten, und man folgt Dakota schnell wieder von einer in die nächste Action-Szene.

Die Figuren sind eher hochgewachsen. Während Mismy sehr schlank und mit schönen weiblichen Rundungen ausgestattet ist, zeigt sich Dakota sportlich-kräftig. Überwiegend hat Kovačević die Personen gut und vor allem individuell ausgearbeitet, aber sie können nicht immer voll überzeugen; teilweise fehlt es den Gesichtern an Feinzeichnung, die er an anderer Stelle wieder einbringt – diese Schwankungen liegen also nicht an seinem Können als Illustrator. Zum Teil wirken sie auch etwas unbeweglich, während sie in anderen Personen dynamisch handeln können. Aber auch bei Tieren geht er unterschiedliche Wege: die Bewegungen und Sprünge des Pferdes zu Beginn von Band 2 wirken etwas steif und ungelenk, der kleine Vogel, der das unbekannte Mädchen begleitet, ist ihm da deutlich besser gelungen.
Durch eine freizügige Sexszene, die von einigen wenigen Kraftausdrücken begleitet wird, eignet sich der Comicband nicht für zu junge Leser.

Die Stärke des Grafikers liegt wieder einmal in den technischen Darstellungen, die überaus exakt und detailliert erstellt wurden. Von den gelungenen Raumausstattungen bis zu den modernen Wolkenkratzern können nicht nur architektonische Zeichnungen voll überzeugen. Die Fahrzeuge – ein Helikopter, ein Quad, der Linienbus oder der alte Schleppkahn von Mismy – wirken zunächst wenig futuristisch, sind aber ebenfalls sehr genau ausgearbeitet. Fortschrittlicher und für eine Science-Fiction-Story glaubhafter wird es dann ab Seite 14 mit dem Helikopter des Ministers und dem schwebenden Auto des Dogen, das an „Das fünfte Element“ erinnert. Richtig cool ist natürlich Dakotas Motorrad.

Wie bereits beim ersten Band fallen auch hier sofort die sehr kräftigen Farben wieder auf. Ob leuchtendes Grün, strahlendes Gelborange oder intensives Blau - der Kolorist mag es gesättigt.  Mit den Zeichnungen von Kovačević werden so immer wieder besondere Stimmungen gezaubert, sei es der Sonnenuntergang (Seite 7), die nächtliche Innenstadtszene (S. 14) oder die friedliche Atmosphäre am abendlichen, mondbeschienenen Kanal (S. 16). Besonders die Tauchszenen unter den Kykladen sind sehr schön, sowohl von den Zeichnungen als auch von der Farbgebung her.

Zu dem futuristischen Genre passend ist auch die Anordnung der Bilder auf den Seiten modern – teilweise sind sie zwar durch weiße Stege getrennt, überwiegend überlappen sie sich aber, wobei darauf geachtet wird, dass keine bildentscheidenden Teile verdeckt sind. Kleine Sternchen in den Sprechblasen verweisen an geeigneten Stellen auf Handlungen in Band 1. Dies ist gut gemeint, aber da es bisher nur einen Vorband gibt, sind sie an sich überflüssig und mit der Zeit nerven diese Hinweise, da sie nicht selten sind.


Aufmachung des Comics
Der Comicband wurde von Bunte Dimensionen als Hardcover und in dem verlagstypischen DinA4-Format – einer guten Mischung aus Handlichkeit und genug Raum zur Entfaltung der Bilder – aufgelegt. Auf der Vorderseite lockt eine Unterwasserszene, die so in der Geschichte allerdings nicht vorkommt, den Blick des Betrachters. Auf der Rückseite befindet sich das gleiche Motiv unter der Inhaltsbeschreibung. Das Vorsatzpapier zeigt vorne wie hinten das gleiche Motiv wie bereits im ersten Band.

Die Materialwahl, der Druck und die Verarbeitung mit Faden- und Leimbindung sind tadellos.


Fazit
Der zweite Band von Arctica zieht den Leser tiefer in die mysteriöse Geschichte hinein, die vielen Rätsel klären sich aber zunächst nicht auf – hier wird man wohl zum dritten Teil greifen müssen. Dafür gibt es reichlich Action.


4 Sterne


Hinweise
Rezension von Sven Trautmann

Backlist:
Band 1: Zehntausend Jahre im ewigen Eis


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