Smaller Default Larger

Mord ist ihr größtes Vergnügen!
Eigentlich wollte Flavia nur ein paar schöne Stunden auf dem Jahrmarkt von Bishop’s Lacey verbringen, doch dann steckt sie aus Versehen das Zelt der Wahrsagerin Fenella in Brand. Und kaum hat sich die arme Schaustellerin vom ersten Schreck erholt, wird sie auch noch bezichtigt, vor Jahren einen Säugling entführt und so eine Familie zerstört zu haben.
Geplagt von Schuldgefühlen, aber auch getrieben von ihrer unstillbaren detektivischen Neugier, setzt Flavia alles daran, Fenella von diesem schlimmen Vorwurf reinzuwaschen. Doch die Zeit drängt, denn irgendjemand scheint wegen des angeblichen Kidnappings blutige Rache an der alten Wahrsagerin nehmen zu wollen ...

 

Flavia de Luce 3 

Originaltitel: A Red Herring Without Mustard
Autor: Alan Bradley
Übersetzer: Katharina Orgaß, Gerald Jung
Verlag: Penhaligon
Erschienen: 24.10.2011
ISBN: 978-3764530266
Seitenzahl: 352 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe



Die Grundidee der Handlung
Als die Wahrsagerin Fenella Flavia etwas über ihre verstorbene Mutter erzählt, ist diese so erschrocken, dass sie aufgrund ihrer überstürzten Flucht versehentlich das Zelt in Brand steckt. Um Wiedergutmachung zu leisten, bietet Flavia der alten Frau an, mit nach Buckshaw zu kommen und sich dort eine Weile auf dem Anwesen der de Luces auszuruhen. Die Wahrsagerin nimmt dankbar an und gemeinsam begeben sie sich nach Buckshaw. Als Flavia dann am nächsten Tag nach Fenella sehen will, ist sie geschockt: Die Wahrsagerin wurde in ihrem eigenen Wagen angegriffen und überall ist Blut. Wer war der Angreifer und was genau ist passiert? Gepackt vom Ermittlerdrang beginnt Flavia nachzuforschen...


Stil und Sprache
In „Halunken, Tod & Teufel“ wird die junge Protagonistin Flavia de Luce, aus deren Sicht der Roman in der Ich-Perspektive geschrieben ist, zum dritten Mal in einen außergewöhnlichen Fall verwickelt. Wie auch schon in den zwei Bänden zuvor, ist auch dieses Mal der Fall sehr verzwickt und beschäftigt die Protagonistin sowie den Leser. Auch wenn einige Schlussfolgerungen von Flavia diesmal nicht ganz unvorhersehbar sind, bleibt der Lesespaß dennoch durchgehend erhalten. Mitverantwortlich dafür ist ganz klar der Stil des Autors, der nicht nur durch Bildhaftigkeit besticht, sondern auch durch einfallsreiche Vergleiche:

 „Die duftenden Holunderdolden, die mich immer an japanische Sonnenschirme erinnerten, waren sicher längst braun geworden und im Juniregen abgefallen. Erfreulicher war die Vorstellung, dass statt ihrer bald lauter violette Beeren in Dolden von den Zweigen hängen würden wie eine Bildergalerie aus lauter Blutergüssen.“ (S. 33)

Abgesehen davon entlockt der Humor in dem Roman dem Leser das ein oder andere Schmunzeln. Das ist nicht nur wegen Flavias Kommentaren zu den Personen in ihrer Umgebung der Fall, sondern auch aufgrund ihrer besonderen Beziehung zu ihrem Fahrrad „Gladys“:

„ ‚Tut mir leid, altes Mädchen‘, wandte ich mich im frühmorgendlich grauen Spülwasser an Gladys, ‚aber ich muss dich zu Hause lassen‘. Sie war enttäuscht, auch wenn sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. ‚Du bist nämlich mein Alibi‘, raunte ich ihr verschwörerisch zu. ‚Wenn du hier am Gewächshaus lehnst, denken die anderen, dass ich noch schlafe‘. Ihre Miene hellte sich sichtlich auf.“ (S. 260)

Die Spannung ist bei dem Roman durchgängig vorhanden, denn man ist sich nie sicher, was Flavia als nächstes tun wird. Ihr eigenwilliger Charakter sowie das Setting, das so genau beschrieben wird, ergeben gemeinsam eine atmosphärische Dichte, die den Leser nicht mehr loslässt. Alles in allem also eine stilistisch sehr gelungene Umsetzung.


Figuren
Die elfjährige Flavia de Luce hat es nicht leicht. Ihre beiden älteren Schwestern Ophelia und Daphne lassen keine Gelegenheit verstreichen, sie zu demütigen. Sie erzählen ihr, dass ihre tote Mutter Harriet sie nicht haben wollte und sie nie wirklich geliebt hat. Obwohl Flavia weiß, dass die beiden sie nur ärgern wollen, macht sie sich dennoch viele Gedanken. Aber trotzdem lässt sie sich nicht so leicht unterkriegen, denn Flavia ist mit allen Wassern gewaschen! Was würde ihr all das Wissen über die Chemie nutzen, wenn sie es nicht anwenden würde? Doch dieses Wissen hilft ihr nicht nur bei der Rache an ihren Schwestern - Mordfälle lassen sich damit genauso gut lösen. Und das tut Flavia bekanntlich nur zu gern.

Obwohl Flavia nicht den typischen Charakter ein Elfjährigen hat - Leichen findet sie eher interessant als abstoßend und Gifte zu mischen bereitet ihr besonderen Spaß - schafft es der Autor, sie nicht unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Denn wenn Flavia mit Gladys durch die Gegend radelt oder mal wieder Kämpfe mit ihren Schwestern bestreitet, kommt das junge Mädchen in ihr zum Vorschein. Sie ist vielschichtig und dem Leser wirklich sympathisch. Auch die Nebenfiguren sind alle etwas Besonderes und selbst die, die nur eine nebensächliche Rolle spielen, sind dreidimensional.


Aufmachung des Buches
Auch auf dem Cover dieses Romans ist Flavia zu sehen, die auf einem Hügel mit zwei Bäumen steht. Die Äste und Wurzeln sind verschnörkelt und rahmen das Cover ein. Flavia hält mehrere Reagenzgläser in den Händen, aus denen Dampf aufsteigt. Im Hintergrund ist ein großer Vollmond zu sehen. Passend zu dieser Atmosphäre ist die Hintergrundfarbe des Covers fliederfarben. Außerdem zu sehen sind Teile eines Skeletts, die auf dem Hügel liegen, sowie eine Katze und eine kleine Poseidonfigur mit einem Dreizack. Somit stellt das Cover einen guten Bezug zum Inhalt des Buches her. Einen Anhang gibt es nicht, aber ein praktisches, gelbes Lesebändchen.


Fazit
Der dritte Band mit Flavia de Luce weiß auf mehreren Ebenen zu überzeugen! Erstaunlich, was die junge Protagonistin alles weiß und wie sie ein ums andere Mal ihre Umgebung mit ihren detektivischen Talenten zum Staunen bringt. Ein Roman, den nicht nur Krimifans lesen sollten.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Backlist:
Band 1: Mord im Gurkenbeet
Band 2: Mord ist kein Kinderspiel

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo