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Das Herz ist eine mächtige Waffe!

Im Reich Amberground herrscht ewige Nacht. Licht gibt es bloß in den Hauptstädten. Nur die tapferen Letter Bee halten die Verbindung zwischen den Bewohnern aufrecht. Sie sind die Einzigen, die in den Briefen die »Herzen« der Menschen überbringen und sich monströsen Insekten stellen, die in der Dunkelheit lauern …

 

Letter Bee_08 

Originaltitel: Tegamibachi
Autor: Hiroyuki Asada
Übersetzer: Yohana Araki
Illustration: Hiroyuki Asada
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Februar 2012
ISBN: 978-3-8671-9944-5
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren (lt. Buchaufdruck, lt. Verlagshomepage ab 13 Jahren)


Die Grundidee der Handlung
Nachdem er Steak und Niche in deren Heimatstadt Blue Notes Blues zurückgelassen hat, verschlägt es Lag in die Stadt Lament und das Kloster Veritably. Die dortigen Vorgänge lassen die Vermutung aufkommen, dass die Klosterfrauen etwas mit der Organisation Reverse zu tun haben, sodass Lag sich entschließt, ‚undercover‘ nachzuforschen…

Um es vorweg zu nehmen: Diese Nachforschungen sind herrlich. Da Lag sich als Mädchen ausgeben muss, um in dem von Nonnen bewohnten Kloster Einlass zu bekommen, ergeben sich witzige Situationen, und Anspielungen seitens seines Kollegen Zazie sorgen dafür, dass Letter Bee 8 der bisher amüsanteste Teil der Reihe ist. Dennoch weiß der Band auch durch dramatische Elemente zu überzeugen, z.B. durch eine erneute Konfrontation der Letter Bees mit Noir/Goos. Plot und Figuren sind gut ausgearbeitet, und der Leser wird wieder sehr gut unterhalten.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Bis auf ein farbiges, ausklappbares Miniposter, das Lag, Niche und Steak zeigt, ist der in japanischer Leserichtung gehaltene Manga in schwarzweiß gedruckt, wobei auffällt, dass ‚Grauzonen‘ ziemlich selten vorkommen. Stattdessen wird mehr mit direktem Schwarz-Weiß-Kontrast gearbeitet. Dabei sind zunehmend dunkle Flächen zu sehen, die sich zu Linienschraffuren verjüngen oder mit weißen Strichen eine schraffurähnliche Struktur erzeugen. Dieses Gestaltungsmerkmal sowie Speedlines kommen unter anderem auch bei den dynamischen und dramatischen Szenen zum Einsatz. Ansonsten werden Raster, Muster oder Leerflächen genutzt, wenn nicht hinter den Figuren detailliertere Hintergrundillustrationen gezeichnet sind. Diese zeigen vor allem die bergige Landschaft, die Stadt Lament, aber auch Gebäude wie das Kloster Veritably, in dessen Nähe aus einem Hügel ein Felsgebilde herausragt, welches einem Flügel gleicht. Neben fantastischen Tieren wie z.B. den ‚Miss Máscara-Echsen‘ sind auch wieder die riesigen Gaichu genannten Insekten zu sehen, wobei ein Exemplar der Spezies ‚Cabernet‘, ein fliegendes, einer Libelle gleichendes Wesen, zur Bedrohung für Lag und Co. wird. Als es Herzen isst, sieht man analog zur Darstellung in Band 5 die betroffenen Menschen von den Tentakeln des Gaichu umschlossen, die wie eine Art Kokon um deren Körper liegen.

Die Akteure selbst werden ihrem Alter entsprechend dargestellt, so sind die zumeist jugendlichen Personen mit weichen Gesichtszügen und abgerundete Nasen- und Kinnpartien versehen. Lag und Sunny haben jedoch größere Augen als die älteren Protagonisten, wie zum Beispiel Noir/Goos oder Roda. Lags linkes Auge sticht zudem heraus, da es aus rotem Amber (Bernstein) besteht, in dem sich noch ein Naturgeist in Gestalt eines Insekts befindet. Aber auch Zazies Augen, die über schlitzförmige Pupillen verfügen, fallen auf, ebenso dessen zwei obere Zähne, die spitz zulaufen. Sunnys Augen wiederum sind ohne untere Wasserlinie gezeichnet, und sie ist mit hasenartig anmutenden, vorstehenden Schneidezähnen gestaltet. Dem Plot des Bandes gemäß trägt Lag übrigens stellenweise ein Kleid und einen Kapuzenmantel anstelle der typischen Letter Bee Uniform. Interessant ist außerdem, dass von Lag ein Leuchten ausgeht, welches die Lines durchlöchert, die sich durch das Licht beinah auflösen. Außerdem setzt der Manga-ka SD-Elemente (überzogene Veränderungen der Figuren) ein, um die Gefühle der Figuren besonders hervorzuheben, beispielsweise wenn er weinenden Charakteren dicke Tränen übers Gesicht laufen lässt.

Die Panels befinden sich meist vor weißem Grund und sind linear angelegt, wobei diese Anordnung durch Soundwörter, Sprechblasen und Charaktere durchbrochen wird. Erinnerungen sind in Panels gezeichnet, die durch Rahmen mit doppelten Lines kenntlich gemacht und vor schwarzem Grund mit weißen Sternen gesetzt sind. Mitunter erstrecken sich die Panels über eine ganze Seite oder laufen auf der gegenüberliegenden weiter, was oft am Anfang eines Kapitels der Fall ist. Dort gibt es zwar keine Abbildungen, stattdessen wird die Handlung sofort fortgeführt, doch kleine Zeichnungen und Coverskizzen beschließen die einzelnen Kapitel. Der umgangssprachlich formulierte Text greift die originalen Bezeichnungen (z.B. Shikkoku) auf und ist von der Schriftgröße her bis auf das Glossar am Ende des Mangas, bei dem die Schrifttype recht klein ist, gut lesbar. Bis auf die Namen der Angriffe, die durchgängig in Versalien gehalten sind, ist der Text in Groß- und Kleinbuchstaben gesetzt. Um bestimmte Aussagen hervorzuheben, werden diese fett und/oder in größerer Schrifttype wiedergegeben. Oft werden mehrere Satzzeichen (z.B. "?!" oder "!!!") genutzt und Punkte am Anfang und Ende markieren Worte, deren Verwendung ein spezieller Sinn zugrunde liegt (z.B. Herz, Briefe). Die Soundwörter werden übersetzt und die Übertragungen stehen dann meist neben den Schriftzeichen des Originals. Die Sprechblasenzuordnung ist unproblematisch und als erklärungsbedürftig Angesehenes wird mit Sternchen markiert und im entsprechenden Panel erläutert.


Aufmachung des Manga
Auf dem Cover von Letter Bee 8 ist Lag im Kleid und mit roter Kapuzenjacke abgebildet. Hinter ihm ist Roda, ein Messer haltend, zu sehen. Beim Titel sind wie gewohnt die bekannte Bienensilhouette und die als Halbkreise fortgeführten T-Striche vorhanden und auf der Buchrückseite ist wie bei den vorherigen Bänden das Kirchenfenster mit der ‚Kaiserin‘ und dem Klappentext gedruckt. Das Motiv der Buchrückseite findet sich ebenfalls wie bekannt am Anfang wieder, schwarzweiß gehalten und mit den nebenstehenden ‚Amberground-Schriften‘. Es folgen die doppelseitige Illustration der ‚Kaiserin‘, die Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse sowie das Inhaltsverzeichnis und die Auflistung der Akteure. Am Ende sind dann wieder das vierseitige Glossar sowie die Karte Ambergrounds, ein Ausblick auf den weiteren Verlauf der Geschichte und ein Nachwort Asadas platziert. Wörter wie •Herz•, die eine besondere Bedeutung tragen, werden durch Punkte auf mittlerer Höhe am Anfang und am Ende markiert.


Fazit
Auch der achte Band der Serie sorgt für kurzweilige Unterhaltung und überzeugt durch das schöne Artwork. Zudem wird die Spannung aufrechterhalten, sodass sich die Leser schon auf den nächsten Band freuen werden.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 3
- Band 4
- Band 5
- Band 6
- Band 7

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