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"Ich hörte, wie mir sanfte, weiche Pfoten folgten, sein Herz schlug im Gleichklang mit meinem Herzen ..."

Als die junge Kelsey zum ersten Mal Ren - den majestätischen Tiger - sieht, verändert sich ihr Leben für immer. Denn Ren ist ein verwunschener indischer Prinz, und Kelsey ist die Einzige, die ihn erlösen kann. Doch im Dschungel Indiens begegnen sie einem mächtigen Feind, der verhindern will, dass das Mädchen und der Tigerprinz zueinanderfinden.

 

Kuss des_Tigers 

Originaltitel: Tiger's Curse
Autor: Colleen Houck
Übersetzer: Beate Brammertz
Verlag: Heyne
Erschienen: Januar 2012
ISBN: 978-3-453-2677-3-2
Seitenzahl: 544 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die 17-jährige Kelsey Hayes ist auf der Suche nach einem Aushilfsjob, als sie an den Zirkus Maurizio verwiesen wird. Dort trifft sie auf den weißen Bengal-Tiger Dhiren, kurz Ren, den sie bereits nach kurzer Zeit bewundert. Sie verbringt mehr und mehr Zeit mit dem Tier, bis Anik Kadam beim Zirkus auftaucht. Er will den Tiger kaufen und in seine Heimat Indien zurückbringen. Dazu soll Kelsey ihn begleiten, da ihre Verbindung zu Ren immer tiefer geworden ist. Kelsey erklärt sich neugierig bereit dazu, nicht ahnend, dass ihr einige Überraschungen bevorstehen. So handelt es sich bei Ren um einen indischen Prinzen, der verflucht wurde. Kelsey ist diejenige, die ihn befreien kann, doch dazu müssen sie beide einige Prüfungen bestehen ...


Stil und Sprache
Zuerst bringt das Gedicht "Der Tiger" von William Blake in die richtige Stimmung für eine Geschichte über einen Tiger. Angefangen bei einem Prolog, der aus Sicht von Ren in dritter Person erzählt, wie er verflucht wurde, wechselt der restliche Roman in die Ich-Perspektive von Kelsey. Dadurch sieht der Leser direkt mit ihren Augen und erhält einen schönen Einblick in die indischen Gepflogenheiten und die wilde Schönheit des Dschungels. Houck gelingt es, die Flora und Fauna interessant zu schildern. Ihre Recherchen auf diesen Gebieten haben sich ausgezahlt, da sie die Landschaften und die wichtigsten Merkmale, an denen Kelsey, Ren und Kadam vorbeikommen, so beschreibt, dass man sie förmlich vor dem geistigen Auge sieht.

Die sich entwickelnde Beziehung zwischen Kelsey und dem Tiger wird langsam aufgebaut. Als sie herausfindet, dass er ein Prinz ist, beginnt das vorsichtige Annähern im Grunde von neuem, da sie ihn als Menschen/Mann erst kennen lernen muss. Durch die Sicht aus Kelseys Augen sind ihre Bedenken und Überlegungen nachvollziehbar, auch wenn sie für einen abgeklärten Leser naiv wirken mögen.

Hauptaugenmerk liegt vor allem ab Kelseys Reise nach Indien auf der Lösung der verschiedenen Prüfungen, die in bester Indiana Jones-Manier präsentiert werden. Die Prophezeiungen und Hinweise werden mitunter durch extra im Text angebrachte Papierfetzen und in Hindi eingebaut, wodurch auch der Leser miträtseln darf, was Kelsey und Ren nun wieder erwartet. Über Schlangen, Krokodile, herabstürzende Felsen und äußerst einfallsreiche mystische Kreaturen schlägt Houck einen Bogen zwischen der modernen Welt und der Welt der Mythen und Sagen Indiens und Asiens. Dadurch bekommt auch der Leser einen Schnellkurs in den wichtigsten Gottheiten und Legenden des Ostens.


Figuren
Kelsey ist eine resolute und liebenswerte Heldin, die bezüglich Männern äußerst schüchtern ist. Als sie daher ihre Zuneigung zum Tiger Ren plötzlich auf den Mann Ren übertragen sieht, ist sie vollkommen überfordert. Dennoch hält sie sich sehr gut und geht offen auf das fremde Land, in dem sie sich befindet, zu. Ihre Neugier und ihre Belesenheit helfen bei der Lösung der Rätsel, die sie mit Ren angehen muss. Ihre Beziehung zu Kadam ähnelt der einer Tochter zu ihrem Vater. Der ältere Mann verbirgt ein Geheimnis, das Kelsey überrascht. Ihre Verbundenheit zeigt sich in ruhigen Abenden, die sie gemeinsam lesend verbringen. Kadam ist auch derjenige, der sich um die logistischen Details kümmert.

Ren ist der Kronprinz des Landes Mujulaain. Seit seiner Verwandlung in einen Tiger hat er seine Zeit in verschiedenen Zirkussen abgesessen und ist nun das erste Mal wieder in der Lage, menschliche Gestalt anzunehmen. Sein Charme und sein gutes Aussehen machen ihn zu einem wahren Märchenprinzen, wie auch Kelsey immer wieder bemerkt. Er ist loyal, sanft und zugleich in der Lage, kriegerische Handlungen vorzunehmen.

Außer Kelsey, Ren und Kadam tritt noch Rens Bruder Kishan auf, der eher aufbrausend und sarkastisch ist. Abgesehen davon gibt es nur wenige Figuren, die eine Rolle spielen, was aber angesichts der großartigen Abenteuer nicht weiter ins Gewicht fällt.


Aufmachung des Buches
Auf dem Cover des gebundenen Bandes ist ein wunderschöner Bengal-Tiger zu sehen, dessen blaue Augen regelrecht aus dem Silber herausstrahlen. Der komplette Schutzumschlag schillert silbern, und der Titel und die beiden Verzierungen oben, die sich bis zur Rückseite ziehen, sind erhaben gedruckt. Auf der vorderen Umschlagklappe ist eine ausführlichere Inhaltsangabe, auf der hinteren eine Vita und ein Foto der Autorin abgedruckt. Das Vorsatzpapier zeigt eine Weltkarte, auf der die beiden Punkte Oregon in den Vereinigten Staaten und Mumbai in Indien durch eine Punktlinie mit einem Flieger darauf verbunden wurden. Die Kapitel wurden nummeriert und zudem mit kurzen Überschriften versehen, die von den beiden Mustern, die sich auch auf dem Cover befinden, eingerahmt werden. Papierfetzen und Schilde werden im Text mit anderen Rahmen und Hintergrundfarben versehen.


Fazit
Die magische Geschichte enthält noch nicht besonders viel an Liebesgeschichte, dafür sind aber die Abenteuer, die Kelsey und Ren erleben, befriedigend genug, um auch neugierig auf den zweiten Band zu machen. Der Cliffhanger am Ende des Buches lässt den Leser das Buch mit einem Seufzen zuklappen.


4 5 Sterne


Hinweise
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