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Die junge Restaurantbesitzerin Aurélie hat Liebeskummer: Von einem Tag auf den anderen wurde sie von ihrem Freund verlassen. Verzweifelt streift sie durch Paris, bis sie in einer kleinen Buchhandlung auf einen Roman stößt, der gleich in den ersten Sätzen nicht nur ihr Lokal, sondern auch sie selbst beschreibt. Begeistert von der Lektüre, möchte Aurélie den Autor des Buches kennenlernen, doch der ist leider sehr menschenscheu, erfährt sie vom Lektor des französischen Verlags. Aber Aurélie gibt nicht auf und es kommt zu einer Begegnung, die ganz anders ist, als sie es sich vorgestellt hat.

 

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Originaltitel: Das Lächeln der Frauen
Autor: Nicolas Barreau
Übersetzer: Sophie Scherrer
Sprecher: Andreas Fröhlich / Stefanie Stappenbeck
Verlag: Osterwold Audio
Erschienen: 2011
ISBN: 978-3-86952-087-2
Spieldauer: 376 Minuten, 5 CDs; gekürzte Fassung


Die Grundidee der Handlung
Aurélie kann es nicht fassen: Nur wenige Monate, nachdem ihr Vater gestorben ist, wird sie von ihrem Freund für eine andere - schwangere - Frau verlassen. In ihrem Schmerz sucht die junge Restaurantbesitzerin und Köchin Trost in einem Spaziergang durch Paris. Dabei gerät sie in eine kleine Buchhandlung, wo das Buch "Das Lächeln der Frauen" ausliegt. Schon auf der ersten Seite entdeckt Aurélie den Namen ihres kleinen Restaurants und eine Beschreibung von sich selber. Um zu erfahren, weshalb der englische Autor Robert Miller ausgerechnet ihr Restaurant zum Schauplatz macht, versucht sie, mit dem Autor ins Gespräch zu kommen. Doch Cheflektor André Chabanais stellt sich ihr in den Weg. Aurélie kann den grimmigen Verlags-Zerberus nicht einordnen. Sie weiß nicht, dass er sich Hals über Kopf in sie verliebt hat und deshalb verhindern muss, dass sie hinter das Geheimnis von Robert Miller kommt.

Witzig, romantisch und in angenehmem Tempo erzählt Autor Nicolas Barreau seine Geschichte. Er lässt abwechslungsweise Aurélie und André erzählen und kann auf diese Weise manche Situation aus zwei Sichtweisen schildern, was zu einer humorvollen Note beiträgt. Zwar ist der Ausgang der Geschichte absolut vorhersehbar, doch ist bei diesem Roman der Weg wohl tatsächlich das Ziel. Es ist keine große Literatur, die Nicolas Barreau hier geschaffen hat - aber eine höchst unterhaltsame.


Darstellung des Hörbuchs
Wie im Roman selber kommen auch im Hörbuch zwei Personen zu Wort. Da ist Stefanie Stappenbeck, die den Part von Aurélie Bredin übernommen hat. Mit einer weichen, manchmal etwas naiven Stimme lässt die Sprecherin teilhaben am Liebeskummer der jungen Pariserin, an ihren Hoffnungen und ihren Zweifeln. Sie verleiht Aurélie durch ihre Stimme aber nicht nur Sprache, sondern auch Aussehen. Durch die angenehme Sprache und das passende Timbre der Stimme vermag man sich Aurélie bildlich vorzustellen. Ebenso überzeugend liest Andreas Fröhlich den Part von André Chabanais. Während Stefanie Sappenbeck die Naivität der Protagonistin perfekt wiedergibt, verleiht Andreas Fröhlich dem Lektor Chabanais einen leichten Zynismus, Humor und eine etwas überspannte Note, wenn es um das Geheimnis von Robert Miller geht. Eine perfekte Mischung, die noch gekrönt wird durch die stimmliche Variation, wenn Chabanais' Chef Monsieur Monsignac zu Wort kommt.

Dadurch, dass das Hörbuch von zwei gut ausgebildeten Stimmen lebt, fehlt es an nichts, obwohl der Verlag auf jede Form musikalischer Umrahmung verzichtet hat. Die Spannung des Hörbuches ergibt sich durch die wechselseitige Darstellung der Situationen. Hier schwingt immer auch genügend Humor mit, so dass es keineswegs langweilig wird, die jeweilige Sichtweise der Ereignisse zu erfahren.


Aufmachung des Hörbuchs
Der Verlag hat auf eine einfache, aber wirkungsvolle Präsentation seines Hörbuchs gesetzt. Die 5 CDs kommen in einem aufklappbaren Kartonschuber daher. Leider verliert dieser schnell einmal die Stabilität. Wer die CDs schon zwei-, dreimal aus dem jeweiligen Fach gezogen hat, muss damit rechnen, dass sie in einem ungeeigneten Moment aus dem Schuber rutschen. Auch stossen sich die Ecken schnell ab. Hingegen ist der Druck gut gelungen, der Schuber enthält alles, was ein Hörer auf die Schnelle über das Hörbuch erfahren möchte. Dafür wurde ganz auf ein Begleitheft verzichtet, das allerdings ebenfalls Gefahr laufen würde, verloren zu werden.


Fazit
Wer auf der Suche nach einer unbeschwerten Lektüre ist, wird mit diesem Hörbuch einen guten Griff tun. Es ist ausgezeichnet gelesen und auch von der Aufmachung her durchaus in Ordnung. Tiefsinnige Momente darf man von der Geschichte zwar nicht erwarten, aber einige vergnügliche Stunden, die auch trüben Tagen etwas Farbe verleihen können.


4 Sterne


Hinweise
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