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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

ES WIRD DER TAG KOMMEN,
AN DEM DU DIR WÜNSCHST,
JEMAND ANDERES ZU SEIN.
ZWEIFEL WERDEN DEINE TRÄUME STÖREN,
WÄHREND DEIN HERZ
DICH WILD SCHLAGEND DARAN ERINNERT,
DASS DU ZU HÖHEREM BERUFEN BIST.
GIB NACH, WENN ES BEGINNT.
STELLE DICH DEM, WAS DU
SEIN KANNST,
SOBALD DEINE ÄNGSTE
IM LICHT VERGLÜHEN.

 

Dornenkuss 

Autor: Bettina Belitz
Verlag: Script5
Erschienen: November 2011
ISBN: 978-3-8390-0123-3
Seitenzahl: 816 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
"Dornenkuss" ist der abschließende Band der Trilogie rund um Mahre aus der Feder Bettina Belitz'. In dieser Geschichte macht Ellie sich mit ihren Freunden auf nach Süditalien, um sich Colins ewigem Schatten mit Namen Tessa zu stellen und ihren Vater zu suchen. Dabei stellen sich ihr jedoch noch weitaus größere Probleme, als angenommen und befürchtet, in den Weg - und das größte von allen ist sie selbst. Wird es ihr dennoch gelingen, ihr Glück mit Colin zu finden?


Stil und Sprache
Nach dem kurzen, schön geschriebenen Prolog folgt das erste Kapitel, das mehr eine Zusammenfassung der Ereignisse des vorangegangenen Buches aus Ellies Sicht ist und dem Leser damit hilft, wichtige Details wieder wachzurufen. Dabei drehen sich Ellies Gedanken regelrecht im Kreis und eine lange Zeit kommt die Geschichte nicht voran. Der nicht unbedingt geradlinige Handlungsverlauf - immer wieder wird das aktuelle Geschehen von Rückblicken unterbrochen - kann zeitweise verwirren und bremst den Fortgang der Geschichte nicht selten aus. Die teilweise konfus wirkenden Szenen, deren Inhalt sich nicht (sofort) erschließt, tun ihr Übriges dazu. Insgesamt wäre das Buch besser um ein Viertel gekürzt worden, um atmosphärische Dichte, Tempo und damit Spannung aufzubauen. So zieht sich die Geschichte viel zu sehr in die Länge und obwohl viele lose Enden zusammengeführt werden, wirkt das eine oder andere doch mehr als schmückendes Beiwerk denn als Notwendigkeit.

Die Sprache Bettina Belitz' ist sehr schön zu lesen und bildreich, atmosphärische Beschreibungen beschwören beispielsweise den Wald mit all seinen Geräuschen vor dem inneren Auge des Lesers herauf. Die Autorin versteht es, dem Leser durch Ellies Augen - aus deren Sicht die Geschichte in erster Person erzählt wird - Italien näher zu bringen und dieses mit seiner Hitze und seinen Eigenheiten lebendig werden zu lassen. Der Schreibstil ist sehr emotional, was zwar der Hauptfigur gerecht wird, allerdings lähmt die Menge an Gefühlen den Fortgang der Geschichte. Manchmal ist weniger eben doch mehr.

Das Ende schließlich ist wieder in bester Splitterherz-Manier verfasst: emotional, tiefgründig und absolut lesenswert. Hätte die Autorin bloß die letzten drei Sätze vor dem Epilog ungeschrieben gelassen, wäre es perfekt. Doch auch ein gutes Ende kann ein Buch nicht vollends retten ...


Figuren
Der intensive Schreibstil bringt dem Leser Ellie generell nahe und ermöglicht einen uneingeschränkten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Dennoch bleibt eine zu große Distanz bestehen, als dass man sich voll und ganz auf Ellie einlassen könnte - dafür ist sie zu naiv und vor allem zu nervig. Diese Hauptfigur macht es dem Leser schwer. Leider.
Tillmann, ihr bester Freund, ist hingegen der Sympathieträger und rettet einiges (nicht nur in Bezug auf die Geschichte). Er ist zwar nach wie vor seltsam, aber gerade dadurch interessant und dreidimensional. Ebenso wie Colin, der schwer durchschaubar und sicherlich nicht der Traummann schlafloser Nächte ist. Allerdings fehlt ihm seit "Scherbenmond" der Reiz, den er im ersten Band nicht nur auf Ellie, sondern auch den Leser ausgeübt hat. Zudem ist die überaus seltsame Beziehung zwischen ihm und Ellie kaum noch nachvollziehbar und macht es damit schwer, Ellies Beweggründe nachzuvollziehen. Das findet scheinbar auch Angelo und nutzt die komplizierte Situation geschickt aus. Eine gut ausgearbeitete und spannende Figur!


Aufmachung des Buches
Der Schutzumschlag dieses gebundenen und grau gehaltenen Buches ist wieder einmal gelungen und passt hervorragend zu den vorangegangenen beiden Bänden. Vor dem mattschwarzen Hintergrund hebt sich die Illustration sehr schön ab, die mit Spotlack hervorgehobenen Elemente sowie der Titel verleihen dem Ganzen etwas Edles. Die Vorsatzpapiere sowie das Lesebändchen sind ebenfalls in Schwarz gehalten und vermitteln dadurch auch optisch das Düstere und die Bedrohung dieser Geschichte.


Fazit
Dornig ist dieses Buch fürwahr. Immer wieder bleibt man an der zähfließenden Geschichte und unverständlich handelnden Figuren hängen. Es fehlt der Zauber, den "Splitterherz" inne hatte, der begeisterte, berührte und fesselte.


2 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Splitterherz
Band 2: Scherbenmond