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„Ich brauche deine Hilfe ...“
Iduna, die Schicksalsgöttin, hat einen neuen Auftrag für Muriel und Ascalon, das magische Pferd. Sie sollen verhindern, dass ein großes Geheimnis enthüllt wird. Dazu müssen sie weit in die Vergangenheit reisen. Noch in derselben Nacht brechen Muriel und Ascalon auf – in das sagenumwobene Reich der Maya ...

 

Ascalon 02 

Autor: Monika Felten
Verlag: Thienemann
Erschienen: 07/2007
ISBN:978-3-522-17876-1
Seitenzahl: 248 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Schicksalsgöttin schickt Ascalon und Muriel zu den Mayas, damit Muriel eine wertvolle Schriftrolle vor ihrer vorzeitigen Entdeckung retten kann. Eine Entdeckung, für die die Menschheit noch nicht reif ist. Was sich Muriel als einfachen Auftrag gedacht hat, entpuppt sich als schwierige, brutale und sehr gefährliche Reise für sie und ihr magisches Pferd. Mehr als einmal ist sie nahe daran zu verzweifeln – erweisen sich doch all ihre mühsam ausgearbeiteten Pläne als nicht durchführbar. Zu viele Intrigen, zu viele Hindernisse, die es zu überwinden gilt.


Stil und Sprache
Eigentlich sollte man meinen, ein Autor behält bei einer Reihe den einmal begonnenen Schreibstil bei, doch Monika Felten scheint hier anderer Meinung zu sein. Der zweite Band der Ascalon Reihe weist stellenweise mehr die Züge eines spannenden Thrillers auf, denn den eines fesselnden Kinderbuches – Fantasygenre hin oder her. Das Buch ist ab einer Altersgruppe von 10 Jahren angegeben, hierfür aber für mein Empfinden an vielen Stellen entschieden zu blutig und zu gewalttätig. Keine Frage, die Autorin versteht es auch mit diesem Band hervorragend, vor dem geistigen Auge des Lesers eine bunt schillernde und exotische Landschaft und abwechslungsreiche Szenen entstehen zu lassen. Es war einfach toll, durch die bildhaften Beschreibungen und die schöne Fantasie der Autorin die einstige Pracht der Mayatempel zu erleben, die Art, wie die Menschen damals gelebt und gearbeitet haben. Doch andererseits geht der Geschichte kurz nach der Hälfte des Buches die Luft aus. Der bis dahin existierende Schwung und die Leichtigkeit der Handlung sind plötzlich weg. Warum, hat sich mir leider nicht erschlossen. Die Handlung beginnt sich zu ziehen, wird an einigen Stellen unnötig brutal, und definitiv zu blutrünstig für ein Kinderbuch dieser Altersklasse. Ich meine, die Mayas und ihre Kultur in allen Ehren, aber so genau hätte die Beschreibung des Opferrituals nicht sein müssen. Und obwohl Muriel genau weiß, was die Schicksalsgöttin von ihr will, legt sie, als sie alle notwendigen Teile zur Bewältigung ihrer Aufgabe in den Händen hält, diese wieder weg, statt zu handeln. Sie fühlt die geistige Verbindung zu Ascalon, aber sie ignoriert seine gutgemeinte Einmischung, seine Hilfe vollkommen. Das hat mich erstaunt, ist die Protagonistin doch sonst nicht so zögerlich. Sollte hier die Autorin die Absicht gehabt haben, Kindern das Thema Teamwork und Vertrauen näher zu bringen, so ist sie damit nicht gerade erfolgreich gewesen.


Figuren
In ihren Figurbeschreibungen ist Monika Felten sehr farbig, wenn auch kurz und prägnant. Sie ermöglicht dem Leser eher ein Bild der Figur durch deren Handeln und deren Charakter zu erhalten, als durch große Beschreibungen. Bei den Nebenfiguren sieht es nicht anders aus. Trotzdem überzeugen die einzelnen Charaktere, wirken realistisch und weisen Züge auf, die oftmals für Überraschungen sorgen.
Da wird intrigiert und erpresst auf Teufel komm raus und Muriel muss höllisch aufpassen, was sie sagt oder welche Fragen sie stellt, um ihre Aufgabe erfüllen zu können. Einmal mehr erlebt sie, dass es eine Sache ist, etwas über eine Kultur in einem Geschichtsbuch zu lesen, aber eine völlig andere, die Kultur dann in Wirklichkeit zu erleben. Muriel ist ein typisches Kind der Gegenwart, sie ist es gewohnt, sich täglich waschen zu können, egal wie, sich die Zähne zu putzen und friedlich mit den Haustieren zu leben. Vom Tragen weicher und praktischer Kleidung wie Jeans, einem T-Shirt und Flipflops ganz zu schweigen. Die Kultur der Maya kennt das so nicht. Und auch wenn die Welt der Mayas eine sehr bunte und einfache ist, so ist sie doch auch eine harte und oftmals kompromisslos abergläubische. Die Figuren zeigen das vortrefflich und machen die Handlung dadurch ein Stück weit interessanter.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch wirkt sehr feurig. Was nicht nur an der roten Farbe liegt, die das Buch vom Cover bis zur Rückseite praktisch beherrscht. Auch das Covermotiv tut sein Übriges dazu. Ein silbernes Pferd springt aus einem von steinernen Masken und Motiven umrandeten orangenen Kreis buchstäblich dem Leser entgegen. Direkt darüber steht in glänzenden silbernen Großbuchstaben der Serientitel sowie in weißer Schrift der Buchtitel selbst. Auf der Rückseite des Buches ist unterhalb der Inhaltsangabe eine orangene Mayafigur abgebildet. Besonders gut gefällt mir auch hier, wie der Buchrücken gestaltet ist. Hier ist in leicht veränderter Form das Covermotiv nochmals zu sehen.
Eine herrliche schwarzweiß Illustration – ein Dschungelmotiv mit einem springenden Pferd als Mittelpunkt - ist im Buchinneren zu Beginn eines jeden Kapitels zu sehen. Ganz am Ende steht ein Glossar über die verschiedenen Fremdbegriffe, die in der Handlung zu finden sind.


Fazit
Im Gegensatz zum ersten Band dieser Reihe war ich von diesem leicht enttäuscht. Statt einer schönen unterhaltsamen Geschichte habe ich nur eine durchschnittliche Handlung vorgefunden. Da hatte ich mir eindeutig mehr erwartet – zumal der erste Teil einen tollen Start vorgelegt hat. Für Kinder ab 10 finde ich diesen Band nicht geeignet. Ab 12 wäre hier entschieden besser.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Wächter des Schicksals

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