Nur ein Tropfen Regen verändert ihre ganze Welt …
Die sechzehnjährige Sydelle kennt nichts anderes als Trockenheit und Dürre, bis der lang ersehnte Regen kommt - und mit ihm Wayland North. Der mysteriöse Magier ahnt, welch große Gabe Sydelle in sich trägt. Und so wählt er sie als Gefährtin für eine geheime Mission, die die beiden durch viele Gefahren bis in die entlegene Hauptstadt des Königreiches führen soll. Denn nur, wenn Wayland seine inneren Dämonen besiegt und Sydelle ihre wahre Bestimmung erkennt, können die beiden ihrer Heimat neue Hoffnung schenken …
Originaltitel: Brightly Woven |
Die Grundidee der Handlung
Krieg steht bevor. Der König von Palmar wurde ermordet, und es scheint, als wäre das Königreich Auster dafür verantwortlich. Doch der Magier Wayland North weiß es besser. Als er in Sydelles Heimatdorf Cliffton kommt, bringt Wayland also nicht nur den erlösenden Regen, sondern auch eine Warnung mit: Die Soldaten Saldorras, die sich Auster angeschlossen haben, sind nur noch eine Tagesreise von Cliffton entfernt. Wayland muss in die Hauptstadt Palmers gelangen, denn mit Hilfe der Informationen, die er besitzt, kann er den Krieg verhindern. Da er den Regen mit sich gebracht hat, versprechen die Dorfältesten ihm zu geben, was er will. Und Wayland wählt Sydelle als Gefährtin für seine gefährliche Reise in die Hauptstadt...
Stil und Sprache
Geschrieben aus Sydelles Sicht in der dritten Person, spinnt die Autorin eine schöne Geschichte. In der Welt, in der die Geschichte angesiedelt ist, sind Zauberer keine Seltenheit. Interessant dabei ist, dass die Zauberer zu Beginn ihrer Ausbildung alle eine Art Talisman erhalten, und, je nachdem welches Element dieses anzieht, wird dieses zum Fachgebiet des Zauberers. In Wayland Norths Fall handelt es sich bei den Talismanen um Umhänge in mehreren verschiedenen Farben, die alle ein anderes Element anziehen. Rot steht für Feuer, Gelb für Luft und Licht, Blau für Wasser und Grün für Erde. Schließlich gibt es noch den schwarzen Umhang, der die verschiedenen Umhänge miteinander verbindet und es North und Sydelle erlaubt, mit ihm zu reisen. Eine sehr schöne Idee also, die die Geschichte zu etwas Besonderem macht. Im Gegensatz hierzu fehlt es allerdings an einigen anderen wenigen Stellen an Tiefe. Zum Beispiel wird zu Beginn gesagt, dass North über Beweise verfügt, wer den König wirklich umgebracht hat. Wie genau ist er an die Beweise gekommen? Wie hat ausgerechnet er herausgefunden, was kein anderer bemerkt hat? Hier hätte die Autorin näher darauf eingehen müssen, um das Ganze glaubhafter zu gestalten. Der Stil der Autorin ist bildhaft und einfach. Unerwartete Wendungen tragen darüber hinaus zur Spannung bei, so dass das Buch lesenswert wird.
Figuren
Sydelle wollte schon immer mal aus ihrem Heimatdorf raus und die Welt kennenlernen. Als dann Wayland auftaucht und ihr keine andere Wahl bleibt, als mit ihm zu gehen, fühlt es sich wie eine Parodie ihres Wunsches an. Nicht nur, dass er ihr nicht verraten will, weshalb er sich ausgerechnet sie als Gefährtin ausgesucht hat; er hat offensichtlich auch noch andere Geheimnisse vor ihr und betrinkt sich auch noch mit dem letzten Rest ihres Geldes. So ist es kein Wunder, dass die beiden immer wieder aneinandergeraten. Um sich davon abzulenken, widmet sich Sydelle leidenschaftlich ihrem Talent, dem Weben.
Wayland wiederum hat nicht nur mit seiner Vergangenheit zu kämpfen. Er will unbedingt den Krieg verhindern, doch hat er einige Feinde, die sich ihm dabei in den Weg stellen. Seine ständige Orientierungslosigkeit und sein Humor machen ihn zu einer sympathischen Hauptperson. Beide sind glaubhaft dargestellt und die Entwicklung von der Abneigung, die Sydelle North gegenüber empfindet, bis zur Verliebtheit ist der Autorin gelungen.
Die Figuren sind alles andere als stereotyp, sie alle haben ihre Besonderheiten und Abgründe. Nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebenfiguren sind dabei voller Leben und tragen zum Lesevergnügen bei.
Aufmachung des Buches
Auf dem Taschenbuchcover ist ein junges Mädchen zu sehen, welches ihren Blick nach unten gerichtet hat. Im Hintergrund sieht man einen Vollmond, sowie die schwache Silhouette einer Burg. Auf dem Cover dominieren hierbei Blautöne. Alles in allem ist es nicht sehr aussagekräftig und stellt keinen wirklichen Bezug zum Inhalt der Geschichte her, auch wenn es ganz nett aussieht. Im Innenteil gibt es eine Karte, jedoch kein Glossar.
Fazit
Abgesehen von kleinen Mankos ist der Autorin ein lesenswerter Roman gelungen. Schöne Geschichte mit sympathischen Figuren.
Hinweise
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