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Beim Wasserburger Theatersommer ist ein mörderisches Schauspiel zu verfolgen: Romeo und Julia sterben bei der Premiere – in echt, vor aller Augen. Was bleibt Provinzdetektiv Johann Maria Watzmann – selbst als Laienmime mit von der Partie – da anderes übrig, als den feigen Mörder aufzuspüren?
Im schönsten Städtchen am Inn ließe sich das Leben so wunderbar genießen. Wenn nicht ein skrupelloser Zeitgenosse den malerischen Ort als Kulisse für sein hinterhältiges Verbrechen gewählt hätte.

 

  Autor: Christian Böhm
Verlag: Piper
Erschienen: 02/2009
ISBN: 978-3-492-05175-0
Seitenzahl: 286 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Johann Maria Watzmann, genannt Sherlock, führt ein ruhiges beschauliches Leben als Provinzdetektiv in Wasserburg am Inn. Er ist kulturell beflissen und als Laiendarsteller am örtlichen Theater engagiert. Bei einer modernen Interpretation von Romeo und Julia sterben die beiden wirklich. Für alle ist es sofort klar, die beiden Schauspieler, die sich auch in Wirklichkeit liebten, begingen Selbstmord. Doch für Watzmann scheint das alles nicht schlüssig zu sein. Beide hatten noch viel vor, sie hatten Pläne, da bringt man sich nicht einfach um. Seine Ermittlungen führen ihn durch die Welt der Schauspieler, durch Intrigen und Mauscheleien. Sex und Macht in Zusammenhang mit der Karriere zeigen ein perfides Bild auf. Bald ist wirklich klar, es war Mord. Doch wer ist der Mörder und warum hat er die Tat verübt?


Stil und Sprache
Christian Böhm schreibt locker und humorvoll über die Ermittlungen und auch das Leben von Johann Maria Watzmann. Dabei lässt er Watzmann dem Leser die Geschichte erzählen, was für eine gewisse Nähe zum Geschehen sorgt und dem Lesevergnügen sehr zuträglich ist. Wer blutverschmierte Thriller mag ist hier eindeutig falsch. Der Leser hat es mit einem sehr gut erzählten Krimi, gespickt mit viel Humor und Esprit, zu tun. Die Orte, das was passiert und wie es passiert, könnte so oder so ähnlich wirklich vorgekommen sein. Man fühlt sich in der Geschichte wohl und trotz der Leichtigkeit bleibt es über das gesamte Buch spannend. Der Autor lässt die Geschichte wie einen Film im Kopf des Lesers entstehen, indem er mit viel Liebe zum Detail die Figuren, Orte, die Stimmungen oder auch das Wetter beschreibt. Man spürt die sommerliche Wärme, man riecht den Nieselregen. Die Handlungen der Figuren und auch die Ermittlungen von Watzmann sind schlüssig und nachvollziehbar, auch wie er den Mord aufklärt. Ein bisschen werden Erinnerungen wach an den ‚Bullen von Tölz’ oder die ‚Rosenheim Cops’.
Es wird schnell klar, dass Herr Böhm sich in und um Wasserburg sehr gut auskennt und wer selbst schon einmal in der Gegend war, findet gute Bekannte wie z.B. das im Buch erwähnte Fischerstüberl (bei Attel) in dem es wirklich vorzüglich schmeckt, wieder.


Figuren
Seine Charaktere sind mitten aus dem Leben gegriffen. Ob nun Johann Maria Watzmann, der durch ein glückliches Erbe keine finanziellen Sorgen hat und sein Leben wirklich genießt, oder seine Freundin Kassandra, die als flippige Radioreporterin bei seinen Ermittlungen hilft. Mann kann sich leicht mit den Personen identifizieren, scheinen sie doch wie aus der Nachbarschaft zu kommen. Keiner ist überzeichnet oder aber zu flach dargestellt. Jeder hat Ecken und Kanten, Schwächen und Stärken. Watzmann zum Beispiel hat Angst vor einer festen Beziehung, bekommt mit Kassandra Probleme, die eigentlich eine Beziehung mit ihm will. Er benimmt sich dabei sehr tollpatschig und muss dann mit den Konsequenzen klar kommen. Trotz der Fülle an Figuren verleiht Christian Böhm jeder ihre Eigenheiten. Alle scheinen in die Geschichte zu gehören.


Aufmachung des Buches
Das Cover der broschierten Ausgabe ziert ein Foto eines Alten Stadthauses – vielleicht aus Wasserburg – und stimmt so auf den Theaterhintergrund des Falles ein. Das Buch ist sehr übersichtlich gestaltet und durch viele Kapitel leicht zu lesen.


Fazit
Die Watzmann-Reihe – „Tod am Inn“ ist der 2. Teil -- von Christian Böhm kann durchaus mit den Büchern um Salvo Montalbano von Andrea Camillerie verglichen werden. Mit viel Esprit und Witz beschreibt er das Schaffen seines Detektives. Wer spannende aber humorvolle Krimis und lockere Unterhaltung mag, ist hier absolut richtig. Nur Blut und Gänsehaut dürfen Sie nicht erwarten.
Lesenswert, spannend und lustig.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Fall 1: Löwenjagd

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