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Die Autorin Marie-Christine, 1942 in Brodenbach an der Mosel geboren, erzählt in ihrem zweiten Buch "Kaleidoskop des Lebens" von Schicksalen einzelner Menschen, die über Reichtum, Schönheit und Einfluss verfügen, also über scheinbar positive Lebensvoraussetzungen. Doch das individuelle Schicksal der Protagonisten macht deutlich, wie brüchig und bedeutungslos diese Lebenskonstellationen eines Tages sein können.

Der Leser wird auf eine atemberaubend spannende Schicksalsreise mitgenommen und bangt mit Clarissa, der Hauptperson des Romans, um das Leben ihrer Zwillingstochter Elfie, die nach der Geburt schwer erkrankt. Wird Elfie durchkommen?

Wird Clarissas und Wolfgangs Tochter Clementine einen Mann heiraten, der sie zwingt, zu seinem Glauben überzutreten? Und wird sie erkennen, wer Edward, der sich "Graf" nennt, wirklich ist? Kann es Clarissa gelingen, eine eigene Firma zu leiten? Und Clarissas Tochter Hermine, wird sie mit dem Schreiner Albrecht glücklich werden, den ihre Eltern aus Standesgründen ablehnen? Und Marcus, Clarissas Bruder, wird er die schöne Monique heiraten, obwohl er von deren Vater vor ihrer Launenhaftigkeit gewarnt wurde?

Der Leser wird mitgerissen von den Geschichten, die überwiegend das Leben selbst schrieb, also auf wahren Begebenheiten beruhen. Es ist schwer, das Buch aus der Hand zu legen, solange die schicksalhaften Wendungen im Leben der Protagonisten noch nicht aufgeklärt sind ...

 

Kaleidoskop des Lebens 

Autor: Marie-Christine
Verlag: Reimo-Verlag
Erschienen: Oktober 2011
ISBN: 978-3-942867-10-8
Seitenzahl: 160 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Clarissas Mann ist verstorben. Am Tag seiner Beerdigung zieht sie sich von den anderen zurück und erinnert sich an Schicksalsschläge und Höhepunkte in ihrem Leben und in denen ihrer Kinder und Bekannten. Dabei reihen sich Tragödien an romantische Begegnungen und dramatische Wendungen.


Stil und Sprache
Marie-Christine reiht sich mit ihrem Roman in die Tradition von Hedwig Courts-Mahler, deren Romane ebenfalls durch die vielen Tiefen und Höhen in den Schilderungen der Erlebnisse der Figuren leben. Anhand von Clarissa werden alle Lebensgeschichten miteinander verbunden; ihre Erinnerungen treten dabei jedoch in den Hintergrund, so dass sich ein allwissender Erzähler einschleicht, der die Geschehnisse aus den Augen der jeweiligen Handelnden berichtet. Für den Leser ist es durch die beschreibenden Worte von Clarissa einfach, den verschiedenen Lebenswegen zu folgen, denn durch sie erhalten alle ihren Platz in der Welt - angefangen bei Clementine und Hermine, Clarissas Töchtern, bis hin zu Helga, Clarissas Schwester, oder deren gemeinsamer erster Freundin Kathrin. Die Umgebung der jeweiligen Personen wird nur insoweit beschrieben, als sie für das gesellschaftliche Gefüge und die Umstände notwendig ist. Die Zeit, in der der Roman spielt - der sich durch sehr viele Jahre hinweg zieht -, bleibt eher unbekannt, kann aber ein wenig durch die Verhaltensformen und auftretenden Berufsbezeichnungen eingeordnet werden.

Innerhalb der wenigen Seiten gelingt es Marie-Christine wie eine Märchenerzählerin aus alten Tagen mit ihrem Roman die Geschichten etlicher Menschen darzulegen und den Leser auf eine Reise durch deren Leben mitzunehmen. Dabei spiegelt ihre Sprache die dramatischen Ereignisse wider und betont durch Vorwegnahmen die Tragik: "Erneut schloss Clarissa ihre Augen und es tauchte das Bild ihrer kleinen Schwester Helga auf. (...) Ihr Leben wurde zu einem Alptraum." (S. 60) oder "An Schlafen jedoch war nicht zu denken. Sie erinnerte sich an Kathrin (...). Sie hatte ein schreckliches Schicksal erlitten." (S. 93).


Figuren
Clarissa gilt zwar als Hauptfigur, ihre Erlebnisse nehmen aber nur den ersten Teil der Geschichte ein. Danach wechselt der Fokus auf die anderen Charaktere. Ob Frau oder Mann - alle werden gleichberechtigt behandelt und beschrieben. Es gibt keinen Unterschied, wem Schreckliches geschieht. Aufgrund der Kürze des Romans, der so viel Inhalt bewältigen muss, werden die Charaktere eher schwarz/weiß dargestellt. Das liegt auch daran, dass der Leser durch den allwissenden Erzähler Einblick in ihre Motive und Denkweisen erhält und sie so rasch durchschauen kann.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches zeigt eine interessante Darstellung, hinter der sich zwei Gesichter verbergen. Durch den düsteren Rahmen und den kleinen, helleren Bereich zwischen den Köpfen kann man herauslesen, dass es nur wenige, positive Ereignisse im Leben der geschilderten Figuren gibt. Die Rückseite enthält neben der ausführlichen Inhaltsangabe ein Foto der Autorin. Ein Inhaltsverzeichnis der einzelnen Episoden wäre wünschenswert gewesen, um den Überblick nicht zu verlieren.


Fazit
Die enthaltenen Lebensgeschichten der Charaktere unterhalten und eignen sich vor allem für Leser, die nicht genug von dramatischen Ereignissen bekommen können.


3 5 Sterne


Hinweise
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