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Köln bereitet sich auf den jährlichen Karneval vor - die Tage, an denen die Welt kopfsteht und nur der Spaß zählt. Doch etwas ist faul im Herzen der großen Stadt am Rhein. Kommissar Benni Scholz hat drei anscheinend sinnlose Morde in der Altstadt aufzuklären. Der Mörder lässt sich Seine Tollität titulieren - wie der Karnevalsprinz. Der Kommissar zieht seinen Kollegen Jan Fabel von der Mordkommission Hamburg hinzu, der Erfahrung mit Serienkillern hat. Und dieser ahnt, dass der Mörder auf einen großen Coup als Höhepunkt abzielt - einen blutigen Rosenmontag …

 

  Autor: Craig Russel
Sprecher: David Nathan
Verlag: Lübbe
Erschienen: 13.01. 2009
ISBN: 978-3785737149
Spieldauer: 439 Minuten, 6 CDs (gekürzte Fassung) 


Die Grundidee der Handlung
Mit „Carneval“ schickt Craig Russel seinen Kommissar Jan Fabel zum vierten Mal auf die Jagd nach einem Serienmörder. Doch diesmal ist es nicht Hamburg, wo das Grauen sein Unwesen treibt, sondern die Karnevals-Hochburg Köln. Hier ist Fabels Kollege Benni Scholz auf der Suche nach einem Killer, der jedes Jahr zur Weiberfastnacht sein blutiges Werk verrichtet. Scholz bittet den ständig mit sich hadernden Fabel um Hilfe und so macht dieser sich auf den Weg nach Köln, wo er nicht nur auf den Serienmörder, sondern auch auf einen alten Bekannten trifft.


Darstellung des Hörbuchs
Carneval wird, wie auch schon seine Vorgänger, von David Nathan gelesen, der im Film u. a. Johnny Depp und Christian Bale seine Stimme leiht.
Die Rolle des Erzählers füllt Nathan souverän aus. Auch die Rolle des Kommissars Fabel ist ihm inzwischen in Mark und Bein übergegangen und entsprechend routiniert gesprochen.
Eine echte Überraschung ist Kommissar Benni Scholz, den Nathan in seiner süffisanten Art gut trifft. Die häufig auftretenden Osteuropäer hingegen klingen eher monoton, doch die deutlichsten Schwächen offenbaren sich bei der Interpretation der weiblichen Charaktere. Diese arg gekünstelt klingenden Passagen nerven sehr schnell und werfen wieder einmal die Frage auf, warum Hörbücher nicht grundsätzlich mit einer weiblichen und einer männlichen Stimme inszeniert werden.
Die musikalische Untermalung ist unaufdringlich aber solide und dürfte jedem, der schon mal eine Thriller-Vertonungen aus dem Hause Lübbe Audio gehört hat, bekannt vorkommen.


Aufmachung des Hörbuches
Die 6 CDs finden sich in einem Falt-Cover aus Pappe. Das Design ist geschmackvoll, wie man es aus dem Hause Lübbe gewohnt ist. Der etwas peinliche Buchstabendreher beim Nachnamen des Vorlesers auf dem Titel, sollte dem Verlag allerdings auffallen.
Im Innern des Covers befinden sich Informationen zum Autor, zum Sprecher, dem Kölner Karneval und den bereits erschienen Hörbüchern der Fabel-Serie.


Fazit
Die Geschichte ist auf die handelsüblichen 6 CDs herunter gekürzt. Daher fällt es zunächst schwer zu beurteilen, ob es tatsächlich an der Story liegt, dass der Funke nicht so recht überspringen will oder ob der Rotstift der Redakteure daran schuld ist. Bei näherer Betrachtung, ist es aber wohl den vielen Zufällen und Eingebungen von Super-Kommissar Fabel geschuldet, dass die Handlung blass bleibt, bisweilen sogar unglaubwürdig wirkt.
Bei der Ausarbeitung der Charaktere greift Russel lieber auf Klischees zurück, anstatt ihnen wirkliche Tiefe zu verleihen. Dies wird vor allem im Kontrast von Jan Fabel, dem „typisch“ kühlen Norddeutschen, und seinem vor rheinischer Lebensfreude sprühendem Kollegen Benni Scholz deutlich. Hinzu kommt die durchwachsene Qualität der Lesung und macht dieses Hörbuch allenfalls zu gut produziertem Durchschnitt.
Damit ist der vierte Teil der Reihe definitiv der Schwächste und führt den mit „Brandmal“ eingesetzten Abwärtstrend fort. Wer es wirklich spannend möchte, sollte sich lieber „Wolfsfährte“, den zweiten und besten Teil der Serie, zulegen oder direkt zu den Vertonungen von Jean-Christophe Grangés Werken greifen. 


2 5 Sterne


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