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Als die Gerichtsmedizinerin Sara Linton und Chief Jeffry Tolliver die Leiche eines jungen Mädchens im Wald finden, sind sie entsetzt. Sie war lebendig begraben worden. Ihr Tod musste langsam und unvorstellbar qualvoll gewesen sein.
Doch die Ermittlungen sind mehr als schwierig. Abigails Familie gehört einer überaus fromm lebenden Sekte an, die nur wenig Kontakt zur Außenwelt hat. Da entdeckt die Polizei einen zweiten Sarg, der bereits vermodert ist. Jeffrey wird klar, dass Abigail nicht das erste Opfer des Killers war ...

 

  Originaltitel: Faithless
Autor:
Karin Slaughter
Übersetzer: Sophie Zeitz
Verlag: Wunderlich (Rowohlt Verlag GmbH)
Erschienen: 07/2007
ISBN: 978-3-8052-0805-5
Seitenzahl: 511 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sara und Jeffrey stolpern beim Spaziergang um den See über ein aus dem Boden ragendes Rohr. Da ihnen die Sache mehr als nur seltsam vorkommt, und Jeffreys Instinkt ihm sagt, dass da etwas nicht stimmt, fangen die beiden mit bloßen Händen an zu graben. Was sie entdecken ist grausig: die Leiche einer junge Frau, Abigail. In der Pathologie entdeckt Saras Assistent Carlos den Geruch von Zyankali und das, zusammen mit der Erkenntnis, dass die junge Frau schwanger war, macht den Fall zu einem besonderen Problem für Sara und Jeffrey. Zum Problem wird auch die Familie der Leiche. Extrem gottesfürchtig und nach den alten Regeln und Sitten lebend, sind sie Jeffrey nicht gerade eine Hilfe bei seinen Ermittlungen. Als er dann auch noch feststellen muss, dass Lena, gerade erst wieder als Detective eingestellt, ihn angelogen hat und scheinbar die Ermittlungen dadurch erschwert, wird die Lage für Jeffrey immer kniffliger. Auch privat läuft es für ihn und Sara nicht gut. Ihre erneute Ablehnung, seinen Heiratsantrag anzunehmen, macht ihm zu schaffen und er geht auf Distanz. Doch ohne sie geht es nicht, zumal der Fall Abigail sich immer mehr zur Tragödie entwickelt. Dann verschwindet die kleine Schwester von Abigail und Jeffrey und Sara kommt ein furchtbarer Verdacht. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt und Lena ist dabei zunächst keine große Hilfe.


Stil und Sprache
Die Handlung von „Gottlos“ ist im typischen Karin Slaughter-Stil geschrieben: Klar, direkt und stellenweise fast schon obszön, aber trotzdem wunderbar lesbar und mit Stil. Nicht so gut gefallen hat mir die Tatsache, dass die Handlung sich manchmal etwas zieht. Nicht im Sinne von langweiligem Geschehen, sondern weil ich den Eindruck hatte, es geht nicht voran. Als ob die Autorin den Leser spüren lassen wollte, wie die zähen Ermittlungen von Jeffrey sich anfühlen. Auch hat mir etwas der Pepp gefehlt bei diesem Thriller. Die psychologische Raffinesse in der Handlung ist zwar ein Genuss und auch die Fakten und grausigen Geheimnisse, die nach und nach an die Oberfläche kommen, sind toll gelungen, doch manche Stellen waren mir einfach zu lang gezogen.


Figuren
Viel verändert hat sich nicht, was die Grundfiguren, Saras Familie und Jeffrey, angeht. Und auch die Figur der Lena ist, abgesehen davon, dass sie wieder als Detective arbeitet und versucht, sich von ihrem gewalttätigen Freund Ethan zu trennen, nicht sehr verändert. Aber nach wie vor sind sie realistisch und überzeugend und mit wenigen Worten beschrieben.
In Saras Familie ist die Figur der Tante Bella neu aufgetaucht und die Sorgen und Konflikte in der Familie werden im typischen Verhalten dieser wunderbar zum Ausdruck gebracht. Sara kann mit ihrer Mutter nur noch über ein Thema reden, welches Jeffrey und Hochzeit heißt. Alle anderen Versuche erstickt ihre Mutter im Keim oder ignoriert es. Ihr Vater ignoriert sie beinahe genauso. Im Verlauf der Handlung jedoch erkennt Sara, was Familie für sie wirklich bedeutet, und was ihre Beziehung zu Jeffrey angeht lichtet sich ebenfalls der Schleier der Erkenntnis bei ihr.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist mit einem weinroten Leseband versehen und hat einen Schutzumschlag, den ich nicht ganz so ansprechend finde. Vor einem grau-grünen Hintergrund ist eine Kinderstatue abgebildet, die die Hände, wie zum Gebet, vor der Brust zusammen hält und etwas zur Seite schaut. Dies wirkt auf mich sehr trostlos und kühl. Betrachtet man das Cover allerdings im Zusammenhang mit der Handlung von „Gottlos“, so ist das Cover gar nicht mal so schlecht gewählt. Die Buchrückseite wird zur Hälfte von einer Inhaltsangabe bedeckt und ist ebenfalls in grau-grün gehalten.


Fazit
Ein Thriller, in dem sich menschliche Abgründe auftun und der Leser Einblicke in eine fremde Welt erhält, in der nicht alles so ist wie es scheint. Nach den ersten vier Bänden („Belladonna“, „Vergiss mein nicht“, „Dreh dich nicht um“, und „Schattenblume“) ist dieser Fünfte zwar nicht ganz so gut, aber dennoch gelungen, und man hat als Leser durchaus sein Lesevergnügen. Dem nächsten Band, „Zerstört“, welcher im Sommer 2009 erscheinen soll, sehe ich aber trotzdem mit Spannung und Vorfreude entgegen, weil ich zum einen gerne erfahren möchte, wie es mit Sara und Jeffrey weiter geht, und weil mir zum anderen Karin Slaughters Schreibstil gefällt.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Belladonna
Band 2: Vegiss mein nicht
Band 3: Dreh dich nicht um
Band 4: Schattenblume

Auch wenn sich dieser Band wunderbar als eine in sich abgeschlossene Handlung lesen lässt, empfehle ich doch, die fünf Bände der Grant County-Serie der Reihe nach zu lesen, da in den Bänden zwei bis fünf immer wieder Geschehnisse aus den vorherigen Teilen zur Sprache kommen.

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