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Tod in Bordeaux – Martin kann es kaum fassen: Gestern erst hat er sich von seinem besten Freund, einem Winzer im Bordelais, verabschiedet, nun ist Gaston tot. Erschlagen von Paletten in einem Lager. Angeblich ein Unfall, doch Martin traut der Sache nicht. Wer ist ihm auf der Rückfahrt nach Frankfurt gefolgt? Und warum wurde der Wein, den Gaston ihm mitgegeben hatte, gestohlen?

Bitterer Chianti – Eine Fotoreportage für einen Weinführer in der Toskana. Ein Auftrag ganz nach dem Geschmack des Hamburger Fotografen Frank Gatow. Alles läuft wunderbar, bis ein Winzer und sein Sohn kurz vor Franks Besuch spurlos verschwinden. Frank wird von den Carabinieri verdächtigt, er muss seine Unschuld beweisen. Da kommen ihm zwei Winzerinnen unerwartet zu Hilfe …
 

Tod in Bordeaux 

Autor: Paul Grote
Verlag: Rowohlt
Erschienen: 2005
ISBN: 978-3-499-25476-5
Seitenzahl: 719 Seiten



Die Grundidee der Handlung
Tod in Bordeaux – Martin Bongers ist in Deutschland zu Hause und betreibt dort eine gut gehende Weinhandlung. Seine vielen Reisen nach Frankreich zu den Weingütern haben ihn und Gaston zu Freunden werden lassen. Als er von seinem Tod erfährt, macht er sich natürlich sofort auf den Weg, um Gastons Frau Carolin auf dem Gut zu unterstützen. Doch vor Ort bekommt er Zweifel daran, dass Gastons Tod nur ein Unfall war. Es häufen sich Ereignisse, die ihn stutzig machen, da ihm aber niemand glauben will, versucht er selbst hinter das Geheimnis und den Mord an seinem Freund zu kommen. Es dauert nicht lange und er sieht sich selbst in Gefahr. Ihm wird gedroht, sein Laden in Deutschland brennt ab aber er gibt nicht auf. Doch als er das Geheimnis lüftet und die Drahtzieher aus der Reserve locken will, wird es für ihn richtig brenzlig.

Bitterer Chianti – Frank Gatow, Berufsfotograf, geschieden, eine erwachsene Tochter, hat in der Toskana den Auftrag, die Weingüter des Chianti zu porträtieren. Doch schon an seinem ersten Tag wird er von zwei Unbekannten auf einem Weinberg attackiert und bedroht. Die Polizei will ihm nicht so recht glauben und er setzt seine Arbeit frustriert fort. In der Folge passieren immer wieder unerklärliche Unfälle und Sabotageakte mit zum Teil schlimmen Folgen. Es gibt mehrere Tote und einige Winzer stehen vor dem finanziellen Aus. Allen gemeinsam ist, dass im Vorfeld und danach Kaufangebote für die Weingüter gemacht wurden. Frank lässt nicht locker und nimmt, obwohl selbst in Gefahr, die Spur auf. Er hat sein Herz an die Toskana - speziell an eine seiner Bewohnerinnen - verloren und wächst förmlich über sich hinaus, um ihr zu helfen. Doch wer sich mit solchen Verbrechern einlässt, spielt mit dem Tod und für Frank beginnt eine spannende Hetzjagd.


Stil und Sprache
Der Autor Paul Grote ist für seine kulinarischen Weinkrimis bekannt. In der vorliegenden Sammlung sind zwei seiner Werke – ‚Tod in Bordeaux’ und ‚Bitterer Chianti’ – vereint. Die Geschichten sind leicht zu lesen und beinhalten neben der spannenden Kriminalgeschichte viel Wissenswertes über das Thema Wein. Der Autor erklärt dabei mit viel Sachverstand die Zusammenhänge der Weinerzeugung, nennt die Grundlagen wie Rebsorten, Klassifizierung der Weine, Ausbau-Arten, geht aber auch auf die örtlichen Gegebenheiten sowie die Menschen, die hinter dem Wein ihrer Philosophie nachgehen, ein.

Diese Informationen sind für den Leser quasi das Sahnehäubchen auf den spannenden Kriminalgeschichten. In beiden Krimis sind die Daten aber nicht störend, sondern harmonisch integriert. Der Plot bleibt im Vordergrund. Neben den Daten und Fakten der Weinerzeugung sorgt der Autor durch liebevolle und detailreiche Beschreibungen seiner Szenen und Orte für ein authentisches Bild beim Leser. Die Geschichten wirken - obwohl so mannigfaltig im Inhalt - wie aus einem Guss.

Erzählt wird immer aus der Sicht des Hauptakteurs, der in beiden Fällen erstmal nichts mit Kriminalistik zu tun hat und quasi aus heiterem Himmel in die Ermittlersituation stolpert. Der Text ist trotz der vielen Fachbegriffe rund um den Wein leicht zu lesen.


Figuren
Grotes Hauptfiguren aus den zwei Geschichten, Martin Bongers und Frank Gatow, haben beide gemeinsam, dass sie aufrecht durchs Leben gehen, sich nichts gefallen lassen und nicht davor zurückschrecken, alles zu tun, um sich und anderen, die ihnen nahe stehen, zu helfen. Das macht sie natürlich extrem sympathisch, wenn auch im wirklichen Leben selten so viel Courage in einer Person zusammenkommt. Aber den Romanen bekommt es gut, von einem positiven Menschen angeleitet zu werden. Besonders im zweiten Krimi, ‚Bitterer Chianti’ bringt die Liebesgeschichte um Frank und die hübsche Weingutbesitzerin frischen Wind ein. Spannung gepaart mit Erotik hat noch nie geschadet.

Die Bösewichte sind in beiden Fällen skrupellose Geschäftsleute, die natürlich nur auf den eigenen Vorteil aus sind und sich mit allerlei dunklem Gesindel umgeben, das nie so perfekt wie seine Chefs ist und durch Fehler selbige quasi ans Messer liefert. Zwei klassische Krimis mit Gut und Böse, die beide durch Stärken und Schwächen auffallen und damit die Geschichten beleben.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist für ein Taschenbuch fast schon zu dick, aber gut, schließlich sind es zwei Bücher in einem. Das Cover ist recht einfach gestaltet und zeigt Weintrauben vor dunklem Hintergrund. Allgemein wirkt die Ausgabe etwas billig. Schade eigentlich, denn der Inhalt ist es jedenfalls nicht.


Fazit
Punktabzug für die äußere Form, ansonsten zwei sehr spannende und atmosphärische Wein-Krimis, die Geschmack auf mehr vom Autor machen.


3 5 Sterne


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