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Für ihn ist es nur ein lukratives Geschäft – für sie ist es ein Kampf auf Leben und Tod.

Eine erfolgreiche Anwältin, die einen Rüstungskonzern aus den negativen Schlagzeilen holen soll, eine traumatisierte Soldatin, die aus Afghanistan zurückkehrt und die Mörder ihrer toten Kameraden sucht, und ein tougher Agent, der einen illegalen Waffenhandel aufdecken soll, treffen in Hamburg aufeinander. Eine explosive Begegnung, die eine Spur der Verwüstung durch Deutschland zieht.

 

Die Marionette 

Autor: Alex Berg
Verlag: Knaur
Erschienen: 02. November 2011
ISBN: 978-3-426-50899-2
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Katja muss in Afghanistan mit ansehen, wie ihre Kameraden getötet werden. Später stellt sich auch noch heraus, dass die Waffen, die benutzt wurden, scheinbar aus Deutschland stammen. Nun gibt es kein Halten mehr, Katja will um jeden Preis den oder die Verantwortlichen ausfindig machen und ihre ganz persönliche Rache üben. Ihr guter Freund Eric Mayer und die Anwältin Valerie Weymann wollen ihr helfen, die Situation so gut wie möglich durchzustehen, ohne Schaden anzurichten. Doch sie müssen einsehen, dass nicht immer alles so klappt, wie man es sich wünscht. Vor allem dann nicht, wenn alles zusammen kommt und man am besten sofort überall zur Stelle sein sollte.

Posttraumatische Belastungsstörungen sind wahrlich kein Einzelfall und sie treten nicht nur bei Soldaten aus Afghanistan auf. Hier wird dies als exemplarisches Beispiel genommen, um dem Leser das Ausmaß der Krankheit vor Augen zu führen. Während der Lektüre wird einem bewusst, dass viel mehr dahinter steckt, als man eigentlich ahnt.


Stil und Sprache
Alex Berg erzählt diese Geschichte aus der beobachtenden Perspektive. Sie bringt von Anfang an Dynamik in das gesamte Geschehen, in dem sie nie zu lange an einem Ort verweilt. In regelmäßigen, relativ kurzen Abständen wechseln die Handlungsorte, so dass keine Gefahr besteht, auf der Stelle zu treten oder gar Langeweile zu verbreiten. Dennoch ist der rote Faden, der sich durch das Buch zieht, klar zu erkennen, denn auch wenn es anfangs nicht so scheint, werden die Zusammenhänge der einzelnen Handlungen immer deutlicher.

Man kann es nicht anders sagen, die Autorin bringt den Krieg geradewegs zum Leser nach Hause. Die Darstellungen und Beschreibungen sind absolut authentisch, als wäre man selber dabei. Meist erschreckende Szenarien, oft aber auch faszinierende und überraschende Eindrücke erwarten einen. Man meint vieles bereits zu wissen, doch die wirklichen Hintergründe und die Gesamtheit, die dahinter steckt, kann man gar nicht richtig begreifen. Sicherlich handelt es sich hier um einen fiktionalen Roman, aber es wird deutlich, dass es genau so in der Realität sein könnte und das ist wirklich nicht unbedingt beruhigend.

Spannung gibt es in diesem Thriller en masse. Die Protagonisten geraten von einer schwierigen Situation in die nächste und man glaubt schon, bald ist es vorbei. Doch ein Krieg ist nunmal nicht vorbei, nur weil einer keine Lust mehr hat. Man mag das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen, wenn man sich einmal eingelesen hat, denn es ist wirklich extrem fesselnd.


Figuren
Valerie Weymann und Eric Mayer, das sind die beiden Hauptfiguren in diesem Buch. Sie haben eine gemeinsame Vergangenheit, denn dies ist bereits der zweite Band mit ihnen. Allerdings leben sie jeder in einer anderen Stadt, weshalb sich die Ereignisse zunächst getrennt voneinander abspielen, bis es schließlich zu einer Verschmelzung der Handlungen kommt. Valerie hat eine schwierige Zeit hinter sich, die allerdings Hauptthema des ersten Bandes ist und deshalb hier nicht noch einmal neu aufgerollt wird. Man erfährt zwar in Ansätzen was geschehen ist, aber wirklich nachvollziehen lässt es sich durch diese Andeutungen nicht. Sie versucht gerade wieder in ihr altes Leben zurückzufinden, als sich dieser Fall anbahnt und sie plötzlich wieder an der Front mit dabei ist. Ob ihr Privatleben darunter leiden wird? Eric Mayer ist ein ganz Sturer, einer, den nichts umhauen kann. Doch auch er muss schließlich einsehen, dass es immer anders kommt als man denkt und nie alle Eventualitäten ausgeschlossen werden können. Es gibt keine Übermenschen und das muss auch Mayer akzeptieren.

Man wird zwar auch ohne Vorkenntnisse in den Bann des Geschehens gezogen, doch um die Charaktere und ihr Handeln wirklich verstehen zu können, sollte man den ersten Band kennen. Es fanden dort maßgebliche Situationen statt, die die Figuren geprägt haben und sich auf ihre Entwicklung auswirken. Eine emotionale Bindung ist, bei Vorkenntnissen, durchaus gegeben, da die vorangegangene Geschichte doch immer wieder zum Vorschein kommt. Die Darstellung der Charaktere ist dennoch gut gelungen, einen Eindruck ihrer Persönlichkeiten erhält man auch in diesem Band. Private Hintergründe werden nicht ausführlich angesprochen, aber ausreichend, um zumindest einen Überblick zu erhalten.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich bei diesem Buch um ein Taschenbuch aus dem Knaur-Verlag. Es scheint, als sei man mitten im Krieg. Auch wenn man nur einen Soldaten im Vordergrund erkennen kann, strömt das Gefühl und Unheil geradezu aus dem Bild, welches sich in einer roten Wolke vor grünem Hintergrund verliert. Mittig ist ein schwarzer Pulk zu erkennen, bei dem es sich nicht differenzieren lässt, worum es sich handelt, doch auch diesem haftet etwas Negatives an. Das Cover passt hervorragend zum Inhalt, zum einen ist die Verbindung durch den Soldaten natürlich gegeben. Doch wird man bei Betrachtung des Bildes leicht unruhig, was wiederum die Stimmung innerhalb des Geschehens widerspiegelt.


Fazit
Ein grandioser Thriller, der wirklich nur zu empfehlen ist. Das Geschehen ist in sich abgeschlossen und verständlich. Wer jedoch mehr Hintergrundinformationen zu den Charakteren haben möchte und ihr Verhalten besser nachvollziehen will, sollte den ersten Band zuvor gelesen haben.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Backlist:
Band 1: Machtlos

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