Drucken
Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Seit dem Tod ihrer Eltern kümmert sich die Polizistin Jamie McForest um ihre Schwester Cindy.

Als ein Stalker die 17-Jährige verfolgt, versucht Jamie alles, um ihre Schwester zu beschützen, doch letztlich bleibt ihr nichts anderes übrig, als alle Brücken abzubrechen und unter geänderter Identität eine neue Existenz aufzubauen. Für eine bessere Tarnung geht sie bis zum Äußersten und kauft sich sogar einen Ehemann.

Dix, ein Mitglied der G.E.N. Bloods (Genetic Extraordinary New Bloods – Genetisch außergewöhnlicher Nachwuchs), lässt sich auf das Abenteuer ein und spielt Jamies Ehemann. Obwohl Jamie weiß, dass diese „Ehe" nur ein Geschäftsverhältnis ist, steht ihr Herz in Flammen. Nicht, dass sie das dem faszinierenden Dix jemals eingestehen würde.

Trotz ihrer Bemühungen spürt der Stalker sie wieder auf und dieses Mal ist Jamie sein Ziel.

 

GEN Bloods Eisfeuer 

Autor: Kathy Felsing
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: Oktober 2011
ISBN: 978-3-864430-32-9
Seitenzahl: 248 Seiten

Hier gehts zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Die Geschichte als solche über einen Stalker, der sich an ein junges Mädchen hängt, scheint nichts Außergewöhnliches zu sein. Besonders wird der Roman durch seinen paranormalen Anteil, die G.E.N. Bloods. Illegale Experimente, die die Erbinformationen verändern - „verbessern" - sollten, haben in der zweiten Generation zu speziellen Fähigkeiten geführt. Diese Enkel haben sich zu einer Art Einheit zusammengefunden und führen geheime Aufträge aus, bei denen ihre Fähigkeiten von Vorteil, sogar vonnöten sind.

Die Polizistin Jamie trifft auf ihrer Flucht vor dem Stalker per Zufall auf Montague Dixon und versucht ihn zu überreden, ihr Ehemann auf Zeit zu werden. Nur so lange, bis sie und ihre Schwester Cindy in Sicherheit sind. Ein ungewöhnlicher Deal. Aber zu einer perfekten neuen Identität gehört für Jamie auch ein Vorzeigeehemann. Dix geht auf den Vorschlag ein. Nur er und sein Boss kennen die Wahrheit, für den Rest sind sie jetzt Megan (=Jamie) und Kristy (=Cindy). Ob der Plan aufgeht? Doch der Stalker findet sie, und sie müssen um ihr Leben bangen. Kann Dix mit seinen Leuten helfen? Eine spannende Lektüre nimmt seinen Lauf, die am Ende vielleicht doch ein wenig schnell und abrupt aufgelöst wird.


Stil und Sprache
In dritter Person Singular wird das Buch aus wechselnden Perspektiven erzählt, je nach Figur, die gerade agiert; vordergründig hierbei aus Sicht von Jamie, Dix oder dem Stalker Bradly Hurst. Mit dem Prolog, der ein halbes Jahr vor dem Rest des Romans spielt, wird ein Ausgangspunkt gelegt: Die Tatsache, dass Cindy von einem Stalker verfolgt wird und glaubt, dass es der Anwalt Bradly Hurst ist. Eine andere Stadt, und andere Identitäten müssen her. Der Leser wiegt sich in Sicherheit, doch die ist trügerisch und Bradly Hurst kommt den beiden bald wieder auf die Spur. Die aufkeimende Spannung verdichtet sich immer mehr, als immer grausamere Spielchen und Gemeinheiten von Hurst zu Tage treten. Überall hat er seine Beziehungen und seine Finger im Spiel. Einer der vielen Höhepunkte wird erreicht, als Jamie – zu Unrecht – im Gefängnis landet, wo sie für Cindy nichts tun kann. Es bleibt wirklich bis zum Schluss spannend, weil man nicht sicher weiß, ob alles gut ausgehen wird.

Sprachlich gesehen ist das Buch einfach und flüssig geschrieben, sowie mitreißend und fesselnd. Dabei ist mir eine Besonderheit aufgefallen: Die Passagen, die aus Sicht von Hurst verfasst sind, stehen anders als der Rest des Buches, im szenischen Präsens, was ihnen eine zusätzlich spannungssteigernde Wirkung gibt. Natürlich darf auch neben der Spannung eine ordentliche Dosis prickelnder Erotik zwischen Dix und Jamie nicht fehlen, um „Eisfeuer" zu einem tollen Leseabenteuer zu machen.
 

Figuren
Im Zentrum des Geschehens stehen zum einen die 30-jährige Polizistin Jamie McForest. Seit ihre Eltern gestorben sind, ist sie allein für ihre 17-jährige Schwester Cindy verantwortlich. Sie macht sich Vorwürfe, dass sie sich nicht mehr um sie gekümmert hat, als sie erfährt, dass Cindy schon seit Jahren von Bradly Hurst gestalkt wird. Cindy scheint daran fast zu zerbrechen, auch wenn sie immer versucht, stark zu sein. Eine neue Stadt und neue Identitäten sollen helfen; außerdem ein Schein-Ehemann.

Montague Dixon, den Jamie zufällig trifft, kommt da gerade recht. Er lässt sich auf den Deal ein, da er einerseits das angebotene Geld für sein Team gut gebrauchen kann, anderseits findet er Jamie durchaus attraktiv. Er scheint zwar anfangs nicht der Typ für feste Bindungen zu sein, doch er entwickelt wirklich tiefe Gefühle für Jamie. Doch gibt es ein Happy End, wenn die Anfänge auf einer bloßen geschäftlichen Vereinbarung beruhen?

Der Anwalt Bradly Hurst ist ein Psychopath, wie er im Buche steht. Er glaubt, einen Hirntumor zu haben und erklärt sich dadurch seine fehlgeleiteten Empfindungen, immer auf der Suche nach dem neuesten Kick, den ihm das Stalken und „Sammeln" von Mädchen und jungen Frauen bietet. Er ist ein sehr einflussreicher Mann, der sein Handeln und seine ganze Energie darauf verwendet, Cindy und Jamie wiederzufinden.

Neben den zentralen Figuren gibt es zahlreiche Nebenfiguren, die das Personengefüge zu einem Ganzen werden lassen, wie z.B. Teamchef Max Diaz und die anderen Teammitglieder, sowie die „Helferlein" von Bradly Hurst, aber auch Nachbarn und Schulkameraden.

Alle Charaktere, besonders aber Jamie, Cindy und Dix, sind absolut glaubwürdig gestaltet und wirken dreidimensional. Gerade in die beiden weiblichen Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. Lediglich die Cindys überlegene Haltung gegen Ende des Buches hin (ich will hier nicht zu viel vorwegnehmen), könnte man eventuell als nicht ganz realistisch annehmen. Das schadet jedoch der Spannung des Buches keineswegs.
 

Aufmachung des Buches
Wie für den Sieben Verlag typisch, handelt es sich um ein größerformatiges stabiles Taschenbuch. Das Cover ist sehr dunkel und düster gehalten. Man kann einen attraktiven, leicht südländisch wirkenden Mann erkennen, sowie eine Army-Plakette mit dem Wort „G.E.N." darauf. Das „Bloods" im Titel ist passenderweise blutrot und „Eisfeuer" in schneeweißer Schrift. Eine sehr stimmige und ansprechende Gestaltung!


Fazit
Bis auf wenige Kleinigkeiten (schnelle Auflösung am Ende sowie Cindys Charakter) habe ich mich das ganze Buch hindurch gut und vor allem wahnsinnig spannend unterhalten gefühlt! Hut ab für einen tollen Einstieg in eine vielversprechende neue Serie.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt