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Detektiv Frank Beaufort macht Jagd auf einen Serienmörder. Zusammen mit der Journalistin Anne Kamlin ermittelt er auf äußerst gefährlichem Terrain: dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Dort wo die Nazis riesige Prunkbauten errichteten, tötet ein Unbekannter Neonazis und stellt die Opfer grotesk zur Schau. Beauforts Nachforschungen zwischen Kolosseum und Zeppelintribüne, Messe und Frankenstadion bringen ihn in Lebensgefahr. Und schon bald wird deutlich: Die Vergangenheit ist noch lange nicht vorbei.
 

Requiem 

Autor: Dirk Kruse
Verlag: Piper
Erschienen: 2011
ISBN: 978-3-492-25798-5
Seitenzahl: 343 Seiten


Die Grundidee der Handlung

Anne Kamlin, Frank Beauforts Freundin und Radioreporterin beim Bayrischen Rundfunk, wird zu einem Leichenfund auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg gerufen. Es sieht alles nach einer Inszenierung eines Nazihassers aus und eben dieser Umstand weckt Franks Privatermittler-Gene. Doch nach einem weiteren noch makabrer zur Schau gestellten Leichenfund und diversen Ermittlungen in der rechten Szene Nürnbergs wird schnell klar, dass sich Frank diesmal auf ein besonders heißes Pflaster begeben hat. Der gewaltbereite Neonazimob mag keine Schnüffler und lässt Beaufort dies natürlich spüren. Frank und Anne setzen ein Puzzlestück nach dem anderen zusammen und sind dabei nicht selten schneller als die Polizei, geraten aber immer mehr ins Visier des Täters.


Stil und Sprache
Die Geschichte um den charismatischen Gentleman Frank Beaufort geht in die zweite Runde. Diesmal hat sich der Autor Dirk Kruse dem leider ewig aktuellen Thema des Rechtsradikalismus gewidmet. Nürnberg, die Frankenmetropole, war zu Zeiten des Naziregimes als Aufmarschgelände für die Reichsparteitage gedacht und im Bereich zwischen Messe und Volksfestplatz pompös dafür bebaut worden. Ein Teil der Anlagen, wie zum Beispiel der Zeppelinplatz oder die Ehrenhalle, stehen noch heute und dienen Dirk Kruse als Tatort für ein Spiel mit dem Tod. Ziel sind aber diesmal die Neonazis selbst. Der Gedanke ist erstmal etwas gewöhnungsbedürftig, da der Leser sich quasi mit der Opferrolle dieser sonst so gewaltbereiten Menschen zurechtfinden muss. Dies macht auch der Autor im Roman zum Thema. Es gibt viele Sympathisanten, die den Täter als Helden sehen und kein Mitleid mit den eigentlichen Aggressoren haben. Kein leichtes Thema, aber vom Autor mit der charmanten Geschichte um Frank und Anne gewürzt und verfeinert. Der gebildete und gut erzogene Frank Beaufort gibt mit seiner gewählten Sprache auch den Stil des Autors vor. Der Text ist leicht und locker zu lesen und lebt neben der spannenden Geschichte von den sehr guten und plastischen Beschreibungen der Nürnberger Stadt sowie dem leichten Humor, den Frank in jeder Lebenslage an den Tag legt. Erwähnenswert und sehr interessant sind auch die gut recherchierten geschichtlichen Hintergründe um die ehemalige Reichsstadt und die Neonazi- und Antifabewegung in Nürnberg.

Der Autor beginnt die Geschichte mit einer Bluttat einer Neonazigruppe an einem Unbeteiligten und bringt zwischen den Ermittlungen und Kapiteln mit Frank und Anne immer wieder die Szenen des Täters und seiner Opfer. Die Spur bleibt lange ungewiss und macht die Geschichte entsprechend spannend. Nicht nur einmal befinden sich Frank und Anne in Lebensgefahr, was aber immer wieder durch humorvoll und oft erotisch erzählte Nebenschauplätze aufgelockert wird.


Figuren
Dirk Kruse hat sich für seine Serie einen ganz besonderen Hauptakteur erschaffen. Frank Beaufort ist ein wahrer Lebemann und Gentleman. Er ist intelligent, sieht gut aus, weiß sich zu äußern und ganz wichtig, besitzt als Erbe eines Spielwarenkonzerns viel Geld. Da er den Betrieb verkauft hat, hat er genug Zeit, um sich seinen Büchern und eben neuerdings dem Ermitteln bei Morden zu widmen - eine weitere heimliche Leidenschaft. Dabei hilft ihm sein enormes Wissen genauso wie seine vielfältigen Bekannten und Freunde sowie der Umstand, oft im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein.

Ganz frisch an seiner Seite steht Anne Kamlin, eine junge, dynamische Karrierefrau beim Bayrischen Rundfunk, die dem charismatischen Frank nicht widerstehen konnte. Die beiden sind ein wunderbares Liebespaar, welches sich nicht nur im Privaten sondern eben auch beim Ermitteln perfekt ergänzt und dadurch auf den Betrachter wie ein eingespieltes Team wirkt.

Sie bekommen es diesmal mit richtigen fiesen Typen zu tun. Die rechte Szene ist für ihre Gewaltbereitschaft bekannt und auch bei Dirk Kruse wird davon reger Gebrauch gemacht. Eiskalt und ohne Skrupel gehen die Bösewichte im Roman ihren Machenschaften nach und lange Zeit ist unklar, aus welchem Lager denn nun die Gefahr kommt. Ein Garant für Spannung und Abwechslung.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch aus dem Piper Verlag ist mit 343 Seiten gerade richtig. Nicht zu dick und nicht zu dünn liegt es gut in der Hand. Das Cover zeigt eine abendliche Festtafel mit Trauben, Brot und Wein. Es sieht nicht schlecht aus, gibt dem Leser aber keinerlei Aufschluss auf den zu erwartenden Inhalt. Die Qualität das benutzten Papiers ist Piper-typisch sehr gut.


Fazit
Ein wirklich gelungener zweiter Teil, der mit viel Spannung, einer gehörigen Portion Geschichte und einer Prise Erotik aufwarten kann.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist
Fall 1: Tod im Augustinerhof

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