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Ein unaussprechliches Verbrechen. Ein unvorstellbares Motiv. Ein unaufhaltsamer Killer.

Bei der Polizei in Kalifornien war sie eine erfolgreiche CSI-Spezialistin. Nun kehrt Reilly Steel zusammen mit ihrem Vater in dessen alte Heimat Irland zurück. In Dublin sind indes nicht alle neuen Kollegen bereit, Reillys ungewöhnliche Ermittlungsmethoden zu akzeptieren. Doch dann gelingt es ihr, mehrere ungeklärte Morde einem einzigen Täter zuzuordnen: Alle Taten waren extrem grausam, alle beziehen sich auf das Werk Sigmund Freuds – jedes Opfer wurde vor seinem Tod gezwungen, eines der größten Tabus zu verletzen, die die Gesellschaft kennt.

Reilly ermittelt weiter. Und ihr wird klar, dass der Killer ihre Vergangenheit sehr genau zu kennen scheint. Was sie nicht weiß: Das dunkelste aller Tabus ist für sie reserviert ...

 

Tabu 

Originaltitel: Taboo
Autor: Casey Hill
Übersetzer: Barbara Christ
Verlag: rowohlt
Erschienen: 11/2011
ISBN: 978-3499256646
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Reilly Steel ist neu in Dublin, soll dort die Abteilung für Spurensicherung neu aufbauen und bekommt es direkt zu Beginn mit zwei Fällen zu tun, die unerklärliche Gemeinsamkeiten aufweisen. Bei einem Selbstmord werden die gleichen Tierhaare gefunden wie am Schauplatz eines Doppelmordes. Anfangs will niemand Reilly glauben, aber als außerdem an beiden Tatorten Verweise auf die Lehren Sigmund Freuds entdeckt werden, weiß die Polizei, dass sie einem Serienkiller auf der Spur ist. Reilly merkt fast zu spät, dass der Täter eigentlich hinter ihr her ist … 

Das Autorenduo, das sich hinter dem Pseudonym „Casey Hill“ verbirgt, weiß mit seinem ersten Thriller auf weiten Strecken zu überzeugen. Clever konstruiert und professionell ausgeführt, ist „Tabu“ spannend bis zur letzten Seite und lässt auf mehr Fälle für Reilly Steel hoffen.


Stil und Sprache
„Tabu“ beginnt mit einem Traum aus Reillys Kindheit, eine verstörende Szene mit ihrer kleinen Schwester Jess wird geschildert, ohne Zusammenhang, und trotzdem weiß man sofort, dass sie wichtig ist. Danach wird der Leser direkt in Reillys neues Leben in Irland katapultiert, erlebt ihren Alltag bei der Spurensicherung und erfährt ganz nebenbei in kleinen Bröckchen, warum und wieso sie überhaupt nach Dublin gekommen ist. Geschickt verweben die Autoren dabei Reillys persönliche Geschichte mit der aktuellen Handlung, lassen die Spannung dabei aber nicht aus den Augen und finden so ein gutes Gleichgewicht. Abwechselnd wird die Geschichte aus Sicht Reilly Steels und aus der des ermittelnden Polizisten Chris Delaney erzählt. So kommen verschiedene Aspekte gut zur Geltung, Abwechslung bringen außerdem einige „Ausflüge“ in Reillys Vergangenheit. So wird nach und nach enthüllt, was es mit der Szene aus dem Prolog auf sich hat und was aus Reillys Schwester Jess geworden ist.

Ein paar Kritikpunkte habe ich dennoch: Zum einen erahnt man als Leser trotz aller Ablenkungsversuche der Autoren recht früh, wer der Täter sein muss, zum anderen fehlen mir mehr Details zu Freud, den verletzten Tabus und dem wahren Motiv des Täters. So bekommt man schnell den Eindruck, dass diese Tabuverletzungen nur als „Aufmacher“ dienen sollen, ohne jedoch deren Hintergrund zu erklären. Und was mich richtig geärgert hat, ist der Nebenstrang um Chris‘ gesundheitliche Probleme, die immer wieder angedeutet werden, um sich dann am Ende einfach in Wohlgefallen aufzulösen; ein plumpes Mittel, um den Leser bei der Stange zu halten, nicht mehr. Insgesamt jedoch ist „Tabu“ leicht und flüssig zu lesen, dem Leser werden keine großen Anstrengungen abverlangt.


Figuren
Wie in Thrillern üblich, wird nicht allzu viel Aufhebens um die Figuren gemacht. Reilly Steel bleibt etwas blass, zwei große Katastrophen in ihrem Leben werden nur vage angedeutet, die Beziehung zu ihrem Vater bleibt im Dunkeln und man fragt sich die ganze Zeit, was sie denn wohl wirklich für ein Mensch ist. Nichtsdestotrotz ist sie sympathisch, das findet auch Detective Chris Delaney, anfangs der einzige Kollege, der ihr Glauben schenkt. Er hat – wie Reilly auch – kein echtes Privatleben und seine gesundheitlichen Probleme bleiben lange Zeit das Einzige, was man von ihm zu wissen glaubt.

Als überflüssig empfunden habe ich die Figur des amerikanischen Profilers Daniel Forrest, was er zum Fall beiträgt, ist eher nebensächlich. Zwar ist er Reillys Verbindung zu ihrer Vergangenheit, aber seine Ideen zur Lösung des Falles sind doch sehr spärlich ausgefallen. Einige weitere Nebenfiguren gibt es natürlich, aber diese definieren sich ebenfalls eher undeutlich, höchstens durch ihr Aussehen, und sind so schnell wieder vergessen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist komplett in Schwarz gehalten, lediglich in der Mitte ist ein kleiner Lichtkegel zu sehen, in dessen weißlichem Licht die Silhouette einer Frau im Trenchcoat erscheint. Ob sie sich dem Betrachter nähert oder von ihm weggeht, ist nicht auszumachen. Ganz oben ist der Autorenname in silbernen Lettern erhaben eingeprägt, am unteren Rand der Titel in verschiedenen Rottönen. Innen gibt es einen kurzen Prolog, insgesamt 43 Kapitel und einen Epilog, der sechs Monate nach dem Ende der Handlung spielt.


Fazit
Trotz einiger Kritikpunkte ein ansprechender Thriller mit einer ordentlichen Story, spannend und flott zu lesen. Wer nicht zu viel Tiefgang braucht, ist hier gut aufgehoben und wird einige unterhaltsame Stunden genießen können.


3 5 Sterne


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