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Was ist nur mit Thomas los? Er trampelt auf den Gefühlen seiner Familie und seiner besten Freunde herum und scheint es nicht zu merken. Seine Laune wechselt von happy bis zu totalem Unglücklichsein. Er gerät in komplizierte Situationen, die manchmal echt peinlich sind, und findet keinen Weg heraus. Thomas begreift nicht, dass er verliebt ist, und zwar in Biggi, seine bislang beste Freundin. Aber Biggi hat genug von Thomas schlechter Laune und wendet sich seinem Erzrivalen Rob zu. Es kommt zu Streitigkeiten und Schlägereien. Wie soll Thomas aus der Sackgasse herausfinden? Wie soll er Biggi wieder gewinnen?

 

  Autor: Edit Sohony
Verlag: Schenk Verlag
Erschienen: 2006
ISBN: 978-3-939337-08-9
Seitenzahl: 205 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Ein bisschen fällt das Buch aus der Reihe. Als Band 1 der SMS-Serie – Starke-Mädchen-Stories – erwartet man eine Geschichte um pubertierende Mädchen und ihre Alltagsabenteur. Weit gefehlt, diese Geschichte ist anders.
Es geht um Thomas, einen mitten in der Pubertät steckenden 16-jährigen, der nur Dummheiten im Kopf hat und mit seinen Freunden Schabe und Schlaumax von einem Blödsinn in den nächsten stolpert. Wie es sich für echte Teenager gehört, können sie überhaupt nicht verstehen, warum sich die Umwelt und besonders die Eltern aufregen, wenn zum Beispiel bei einer wilden Party die halbe Einrichtung zertrümmert und der Schoßhund fast getötet wird, oder die Polizei vor der Tür steht, wenn die gerade gegründete Band ‚Dreckiger Stern’ ihre erste Übungssitzung abhält. Zu allem Überfluss und den vielen Hausarresten kommen auch noch Probleme mit Mädchen. Wie soll es auch anders sein, das andere Geschlecht ist einfach nicht zu verstehen. Am schlimmsten treibt es Biggi, seine beste Freundin seit Kindergartentagen. Er behandelte sie immer wie einen Jungen, doch irgendwann wird es ihr zu bunt und sie verliebt sich in Rob, den Kraftprotz und Weiberhelden. Thomas ist stinksauer und versteht die Welt nicht mehr. Er meidet Biggi, verachtet sie dafür, dass sie mit seinem Todfeind gemeinsame Sache macht, nennt sie Verräterin. Ihre Freundschaft ist am zerbrechen, während Thomas Gefühle verrückt spielen. Er geht nun mit Christina, die er sich auf einer Party angelacht hat, und will damit Biggi reizen, wird von Rob verprügelt und verliert fast seinen besten Freund Schabe, weil er ihn aus Angst im Stich gelassen hat. Er erkennt, dass er eigentlich Biggi liebt, doch dafür ist es fast schon zu spät.


Stil und Sprache
Edit Sohony schreibt so locker, wie ihre Charaktere dargestellt sind. Es ist ein wahrer Genuss, dieses Buch zu verschlingen. Man fragt sich wirklich, wie sie sich als Frau so gut in der Gefühlswelt von Jungs auskennen kann. Scheinbar banale Alltagssituationen werden von ihr genauso wie die verrückten Abenteuer von Thomas und seinen Freunden mit viel Wortwitz und bis ins kleinste Detail dargestellt. Beim Lesen fühlt man sich als ein Teil dieser Gruppe und fiebert und lacht mit den Jungs mit. Fast könnte man meinen, es handelt sich eher um eine Satire als um einen Roman. Mit besonderem Geschick schafft die Autorin es, die Szenen zum Leben zu erwecken, wie zum Beispiel als Moni, die ältere Schwester von Thomas, eines abends zu einem Rendezvous mit ihrem Auserwählten gehen will, sie aber von Blähungen geplagt wird. Mann sieht am Ende regelrecht ihr feuerrotes Gesicht, als sie bereits im Auto des Freundes ihrem Druck Luft macht und im Anschluss überrascht feststellen muss, dass ihr Freund seine Mutter mitgenommen hat und diese auf der Rückbank des Autos sitzt.
Die Spannung zieht sich vom Anfang bis zum Ende, es gibt keinen Moment, bei dem es einem Langweilig werden könnte. Nicht zuletzt auch, weil Edit Sohony den Leser an den Gedanken von Thomas teilhaben lässt.


Figuren
Ihre Charaktere entsprechen ihrer Geschichte, mit viel Witz und großer Liebe zum Detail hat die Autorin die Teils chaotischen Jungs umgesetzt.
Thomas, groß, normal gebaut – er hält sich natürlich für Superman – ist noch sehr verspielt, fühlt sich aber schon extrem von der Mädchenwelt angezogen. Oder sollte man sagen: sein ‚Dino’ fühlt sich angezogen. Er ist kein Außenseiter, sondern überall mit von der Partie. Dementsprechend fallen auch seine Abenteuer aus: Wilde Rockparty mit Alkohol, Mädchen und Verwüstungen, Prügeleien auf der Schultoilette, Streiche gegen die Lehrer; nichts wird ausgelassen.
Seine Freunde, allen voran Schabe, stehen dem in nichts nach. Oft denkt man, vor einem stehen kleine Kinder, so verrückt sind die Ideen. Doch immer öfter beherrschen echte Teenagerprobleme die Truppe. Die Beschreibung des ersten Kusses, als die Zunge des Mädchens ins fremde Territorium eindringt und ein wahrer Kampf der Zungen entsteht, ist wirklich erste Sahne. Wie verhält man sich richtig gegenüber Mädchen? Teilweise tollpatschig stolpern die Jungs durch die Geschichte.
An Biggi merkt man, dass Mädchen in dem Alter einfach weiter sind als die Jungs. Sie kümmert sich mehr um die Gefühle ihrer Mitmenschen und versteht die Kindereien von Thomas und Co. nicht mehr. Sie ist eher schon auf die wahre Liebe aus.

Auch wenn die Akteure eher chaotisch und lustig daher kommen, kann man sich leicht mit ihnen identifizieren, hat doch sicherlich die eigene Jugend ähnliche Spuren im Kopf des Lesers hinterlassen. Da kann man nur hoffen, dass alle gleichaltrigen Leser sich von den Streichen und Blödeleien nicht zuviel abschauen.


Aufmachung des Buches
Der erste Band der SMS-Reihe liegt mir als gebundene Ausgabe vor. Das Cover ziert ein Foto eines halben Mädchenkopfes (vielleicht Biggi), welches auch auf dem Umschlag wiederzufinden ist. Wie beim Rest der Reihe ist auch hier der Umschlag mit farbigen Streifen eingerahmt. Was vielleicht manchen 16-jährigen stören könnte, ist die kleine Schrift, da das Buch aber in 24 Kapitel eingeteilt ist, dürfte es kein großes Problem werden.


Fazit
Was mich etwas gewundert hatte ist, dass das Buch, das erste einer Mädchenbuchreihe, eher für Jungs zu sein scheint. Aber auch aus Mädchensicht erhält man hier eine urkomische Satire über pubertierende Jungs. Eine absolut spritzige Lesenswerte Geschichte.
Einziger Wermutstropfen: Das Ende bleibt offen und so fiebert man der Fortsetzung, die hoffentlich noch erscheinen wird, entgegen.


4 Sterne


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