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Es ist 20.35 Uhr am Neujahrsabend. Privatdetektiv John Justin Mallory versteckt sich in seinem Manhattener Büro vor seinem Vermieter, dem er permanent Geld schuldet. Er lässt das vergangene lausige Jahr noch einmal Revue passieren und macht schließlich den Bourbon dafür verantwortlich, dass er plötzlich einen streitlustigen Elf vor sich sieht. Der Elf bittet ihn um Hilfe. Mallory soll bis zum Morgengrauen ein gestohlenes Einhorn zurückbeschaffen. Gelingt ihm dies nicht, wird der Elf von der Gilde schwer bestraft.

Mallory nimmt den Auftrag an. Das hätte er womöglich nicht, wenn er geahnt hätte, worauf er sich genau eingelassen hat ...

 

Jaeger des verlorenen Einhorns 

Originaltitel: Stalking the Unicorn
Autor: Mike Resnick
Übersetzer: Thomas Schichtel
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: Juli 2011
ISBN: 978-3-404-20008-5
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
John Justin Mallory, abgehalfterter Privatdetektiv, wurde von seiner Frau verlassen, die mit seinem Partner durchgebrannt ist. Zurückgelassen haben beide einen Haufen Schulden, auf denen nun Mallory sitzt. Am Neujahrsabend erscheint vor ihm auf einmal ein kleiner Elf namens Murgelström, der ihn für einen Haufen Geld engagieren will, um ein gestohlenes Einhorn wiederzufinden. Mallory glaubt ihm erst kein Wort, bis Murgelström ihn mit in sein eigenes Manhattan nimmt, das eine Art Spiegelwelt zu Mallorys Manhattan darstellt und mit Fabelwesen bevölkert ist. Die Zeit drängt, denn Murgelström würde von seiner Gilde mit dem Tod bestraft werden, wenn sie das Einhorn nicht bis zum nächsten Tag finden. Allerdings sind nicht nur sie hinter dem Tier her, sondern auch der mächtigste Dämon des anderen Manhattan: der Grundy.


Stil und Sprache
Dafür, dass das Buch bereits aus dem Jahr 1987 stammt, wirken weder die Dialoge noch die Geschichte angestaubt, sondern erstaunlich gewitzt, herrlich einfallsreich und wunderbar unterhaltsam. Durch die Unterteilung der Kapitel in Zeiteinheiten wird klar, wie viel Zeit Mallory noch bleibt, um den vertrackten Fall zu lösen. Die Dialoge sind großartig, denn manchmal nimmt Mallory seine Gesprächspartner wörtlich, was dem Leser einiges an Konzentration abverlangt. Dafür wird er aber mit grandiosen Witzen unterhalten, die zu schallendem Gelächter führen können. Die Vorgeschichte wird einfach in die Unterhaltungen eingeflochten, so dass man das Gefühl hat, Mallory schon ewig zu kennen.

Das andere Manhattan schillert regelrecht in den buntesten Farben. Die Marotten der dort lebenden Figuren, die Gebäude und die Geschäfte sind so einfallsreich, dass man nur staunen kann. Glücklicherweise nimmt sich Mallory die Zeit, nachzufragen und die verschiedenen Orte unter die Lupe zu nehmen. Sowohl durch die verstreichende Zeit, wie auch durch die sich immer mehr entwirrende Geschichte des gestohlenen Einhorns erhält das Buch eine rasante Geschwindigkeit, die an den Roman fesselt. Mallorys Erlebnisse werden aus der dritten Person berichtet, wodurch der Leser selbst miträtseln kann und nicht alles auf dem Silbertablett präsentiert bekommt.


Figuren
Jede einzelne Figur ist eine absolut geniale Schöpfung: angefangen bei John Justin Mallory, der ein intelligenter und um Kurven denkender Detektiv ist. Er ist liebenswert, so dass der Leser ihm äußerst gerne in das andere Manhattan folgt, und sorgt sich um andere. Obwohl er Geldprobleme hat, nimmt er Reichtum nicht allzu wichtig, sondern folgt seinen eigenen Grundregeln und seinem eigenen moralischen Kodex.

Murgelström führt Mallory in das andere Manhattan ein. Er ist ein sexbesessener, leicht dummer und zugleich irgendwie amüsanter Charakter, dessen Unfähigkeit, ein Einhorn zu bewachen, für erheiternde Szenen sorgt. Weitere Begleiter von Mallory sind im Lauf der Handlung ein Katzenmädchen namens Felina sowie einige andere wunderbare Figuren, die alle individuell ausgearbeitet sind und mit ihren persönlichen Eigenheiten im Gedächtnis bleiben. Darüber hinaus treten weitere Fantasy-Figuren auf und werden neuartig interpretiert. Beispielsweise gibt es Goblins, die sich von U-Bahnchips ernähren. Die Ideen von Resnick beeindrucken sehr und dürften selbst alte Fantasy-Fans begeistern.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Buches wurde durch Spotlack veredelt und fängt bereits durch den Titel das Auge des Lesers ein. Der Mann scheint Mallory zu sein, vor dem eine Chimäre Gassi geführt wird, während hinter ihm ein Koffer mit einem Einhorn sowie andere Figuren, die der Leser aus dem Roman kennen wird, zu sehen sind. Sehr schön ist am Ende eine Vorstellung des Autors, die die Bandbreite seines Schaffens zeigt. Davor befinden sich mehrere Anhänge, dessen Texte nach dem Ende des Romans für den Leser sehr amüsant sein dürften. Die Rückseite des Buches zeigt erneut das Cover, nur in den Hintergrund gerückt, vor dem die Inhaltsangabe gut zu lesen ist.


Fazit
Mallorys Abenteuer im anderen Manhattan sind so witzig und einfallsreich, dass sie in keiner Fantasy-Sammlung fehlen dürfen. Dieses Buch ist eine Bereicherung für jeden, der intelligente Witze zu schätzen weiß.


5 Sterne


Hinweise
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