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Das Herz ist eine mächtige Waffe!

Im Reich Amberground herrscht ewige Nacht. Licht gibt es bloß in den Hauptstädten. Nur die tapferen Letter Bee halten die Verbindung zwischen den Bewohnern aufrecht. Sie sind die Einzigen, die in den Briefen die »Herzen« der Menschen überbringen und sich monströsen Insekten stellen, die in der Dunkelheit lauern …
 

Letter Bee 07 

Originaltitel: Tegamibachi
Autor: Hiroyuki Asada
Übersetzer: Yohana Araki
Illustration: Hiroyuki Asada
Verlag: Tokyopop
Erschienen: November 2011
ISBN: 978-3-86719-943-8
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren (lt. Buchaufdruck, lt. Verlagshomepage ab 13 Jahren)


Die Grundidee der Handlung

Lag und Niche sind in Blue Notes Blues, der Heimatstadt von Niche, angekommen. Dort wollen sie Nachforschungen zu den Handlungen Goos Suedes anstellen, doch der Aufenthalt in Niches Geburtsstadt sorgt dafür, dass Lag einiges über die Vergangenheit des Mädchens erfährt und sich dessen Schwester gegenübersieht…

Im siebten Band der Serie steht statt dem Letter Bee Lag Seeing diesmal eher dessen Dingo Niche im Vordergrund. Deren Kindheitserinnerungen verfolgen zu können, vertieft ihre Persönlichkeit und macht sie – wie die anderen Figuren – in ihren Handlungen nachvollziehbar. Der Plot an sich überzeugt wieder und wirft vor allem die Frage auf, was die Organisation Reverse vorhat.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Letter Bee 7 ist monochrom gedruckt, wobei kontrastreicher Schwarz/Weiß-Einsatz überwiegt und ‚Grauzonen‘ relativ selten sind. Der Band ist in japanischer Leserichtung angelegt, wird also von hinten nach vorne gelesen. Die Akteure werden altersentsprechend dargestellt und, da sie zumeist jugendlichen Alters sind, verfügen sie über weiche Gesichtszüge und abgerundete Nasen- und Kinnpartien. Lag oder Niche haben größere Augen als die erwachseneren Protagonisten, wie zum Beispiel der ehemalige Letter Bee Goos Suede oder Niches Schwester. Die Darstellung Niches ist wie die ihrer Zwillingsschwester aufgrund ihrer mystischen Herkunft auffällig, so haben sie Klauen statt Hände, Pupillen, die lang und schmal sind, und können ihre goldenen Haare derart verformen, dass sie sie als Waffen nutzen können. Niche ist allerdings nur in der Lage, Schwerter zu schaffen, wohingegen ihre aufgrund bestimmter Ereignisse schon erwachsene Schwester mit ihren Haaren beispielsweise einen Bogen und einen Morgenstern formen kann. Aber auch Lags linkes Auge, das aus rotem Amber (Bernstein) besteht, fällt auf, zumal sich zudem noch ein Naturgeist in Gestalt eines Insekts in diesem Auge befindet. Der Mangaka nutzt SD-Elemente (überzogene Veränderungen der Figuren), vermag aber auch ohne diese die Gefühle der Akteure gut umzusetzen.

Die Hintergrundabbildungen zeigen oft sehr detailliert Interieur, die riesigen Gaichu genannten Insekten sowie deren Larven, die Stadt Blue Notes Blues, deren Häuser alle von Schnee und Eis bedeckt sind, aber auch Gebäude wie das Kloster Veritably. Auch die Landschaft Ambergrounds wird dargestellt, beispielsweise ein Gletschersee oder eine Tropfsteinhöhle, die sogenannte Blue Notes Scale. Gibt es keine Hintergrundillustrationen, dann kommen Raster und Muster zum Einsatz oder der Raum hinter den Figuren bleibt leer, was die Aufmerksamkeit auf die Personen lenkt. Speedlines finden ebenfalls Verwendung und setzten vor allem die dynamischen und dramatischen Passagen gut in Szene. Zudem agieren neben den menschlichen auch exotische, fantasievolle Wesen, wie z.B. das Tierchen Piko piko, Lags und Niches Steak getaufte Begleitung oder der geheimnisvolle Maka. Ein schönes Detail ist außerdem, dass das Essen in Blue Notes Blues wie die Gebäude der Stadt von einer Eisschicht überzogen ist. So setzen die scheinbar gastfreundlichen Bewohner Lag und Co. unter anderen gefrorene Erdbeeren vor, die denn auch als Erdbeeren in Eis bezeichnet werden. Die linear angelegte Anordnung der Panels, die sich zumeist vor weißem Grund befinden, wird durch Soundwörter, Sprechblasen und Charaktere durchbrochen. Erinnerungen, die durch den Einsatz des Shindan-Ju (Waffe, die ihre Energie aus der Kraft des Herzen des jeweiligen Schützen bezieht) hervorgerufen werden, sind in Panels gezeichnet, die durch Rahmen mit doppelten Lines kenntlich gemacht und vor schwarzem Grund mit weißen Sternen gesetzt sind. Zudem erstrecken sich die Panels manchmal über eine ganze Seite oder laufen auf der gegenüberliegenden Seite weiter.

Der Text ist umgangssprachlich formuliert, greift jedoch die originalen Bezeichnungen (z.B. Aotoge oder Maka) auf. Meist ist er gut lesbar, ist jedoch stellenweise ziemlich klein geraten, z.B. beim Glossar am Ende des Mangas. Die Schrift ist bis auf die Namen der Angriffe, die durchgängig in Versalien gehalten sind, in Groß- und Kleinbuchstaben gesetzt und besonders bedeutsame Aussagen werden fett und/oder in größerer Schrifttype wiedergegeben. Manchmal werden aber auch Ausrufe wie ‚wah‘ in Großbuchstaben gesetzt. Oft werden mehrere Satzzeichen (z.B. "!!" oder "?!") genutzt und Punkte am Anfang und Ende markieren Worte, deren Verwendung ein bestimmter Sinn zugrunde liegt (z.B. Herz, Briefe). In Form einer undeutlichen Aussprache zeigt sich auf der textlichen Ebene übrigens auch die Aufregung von Niches Schwester, die man ihr grafisch nicht ansieht. Die Soundwörter werden übersetzt und die Übertragungen stehen dann meist neben den Schriftzeichen des Originals. Die Sprechblasenzuordnung ist unproblematisch und mit verschiedenen Blasenformen werden unterschiedliche Sachverhalte vermittelt, so wird Geschrieenes in gezackten Sprechblasen wiedergegeben, während normal Gesprochenes in ovale gesetzt wird.


Aufmachung des Manga
Das Cover von Letter Bee 7 zeigt diesmal Niche im Vordergrund, und etwas versetzt hinter ihr ist ihre Schwester abgebildet. Auch Maka, Lag und Steak sind zu sehen. Es überwiegen die Weiß- und Gelbtöne, während die sonst dominierenden Blau- und Violetttöne etwas seltener sind als gewohnt. Beim Titelschriftzug sind jedoch wieder die bekannte Bienensilhouette und die als Halbkreise fortgeführten T-Striche vorhanden. Ebenso ist der Buchrücken wie bei den vorherigen Bänden mit dem Kirchenfenster mit der ‚Kaiserin‘ und dem Klappentext bedruckt, wobei dieser vom Wortlaut her wieder den Vorgängerbänden entspricht. Das nochmals in schwarzweiß gedruckte Motiv der Buchrückseite mit den ‚Amberground-Schriften‘, die doppelseitige Illustration der ‚Kaiserin‘, die Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse sowie das Inhaltsverzeichnis und die Auflistung der Akteure zu Beginn des Mangas findet man auch wieder. Statt Farbseiten gibt es diesmal ein aufklappbares Miniposter, auf dem, seiner Charakterentwicklung entsprechend, Goos Suede in dunklen Farbtönen gehalten dargestellt ist. Hinter ihm ist neben seinem Dingo Roda noch ein diffuses, weißgelbes Licht zu sehen. Auf der Rückseite dieser Klappseite ist eine kleine Schwarzweiß-Illustration von Steak abgebildet.

Am Anfang eines Kapitels gibt es zwar keine Abbildungen, stattdessen wird die Handlung sofort fortgeführt, doch kleine Zeichnungen und Coverskizzen beschließen die einzelnen Kapitel. Auf den letzten Seiten finden sich dann wieder der Glossar sowie die Karte Ambergrounds, auf der die Route der Akteure im siebten Band verzeichnet ist. Es folgt ein Ausblick auf den weiteren Verlauf der Geschichte und ein Nachwort Asadas. Es ist mehr als passend, dass er darin über sein Unvermögen schreibt, Briefe wegzuwerfen und das Postskriptum erzeugt vor dem Hintergrund des Inhalts von Letter Bee gleich eine gewisse Sympathie mit dem Mangaka. Abschließend gibt es noch eine Illustration von Zazie und dessen Dingo Vashka. Wörter wie •Herz•, die eine besondere Bedeutung tragen, werden durch Punkte auf mittlerer Höhe am Anfang und am Ende markiert. Neben der konträren Angabe der Altersgruppe (auf der Bandrückseite ab 15 Jahren, auf der Verlagshomepage ab 13 Jahren) haben sich diesmal im Glossar auch ein paar Fehler eingeschlichen.


Fazit
Gefühl- und humorvoll lässt Letter Bee 7 den Leser einen Blick in Niches Vergangenheit werfen, obgleich das Erzähltempo des Bandes ein wenig gemächlich ist. Dennoch bleibt die Spannung auf den Fortgang erhalten. Die ansehnlichen Zeichnungen tragen schließlich auch dazu bei, dass der Manga sehr empfehlenswert bleibt.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 2
- Band 3
- Band 4
- Band 5
- Band 6

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