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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Alles könnte so schön sein: Nora ist nun endlich mit Patch, ihrem Schutzengel, zusammen, der sein Leben für sie geopfert hat. Aber leider lässt das Happy End noch etwas auf sich warten. Denn statt verliebt und glücklich zu sein, zieht Patch sich immer mehr von ihr zurück und scheint sogar Interesse an ihrer Erzfeindin Marcie Millar zu haben. Als Nora dann immer öfter von ihrem Vater träumt, der eines Nachts die Familie für immer verließ, beschleicht sie der Verdacht, dass Patch etwas damit zu tun haben könnte. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit gelangt sie auf gefährliches Terrain, aber sie vertraut darauf, dass Patch seine schützende Hand über sie hält. Doch als sie mehr über die Vergangenheit erfährt, muss sie sich fragen, auf welcher Seite Patch wirklich steht ...

 

Bis das Feuer die Nacht erhellt 

Originaltitel: Crescendo
Autor: Becca Fitzpatrick
Übersetzer: Sigrun Zühlke
Verlag: Page & Turner
Erschienen: 09.11.2011
ISBN: 978-3-442-20390-1
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Das Klappentext bietet eine ganz gute Zusammenfassung: Nora ist nun mit Patch zusammen. Doch irgendwie ist das junge Glück getrübt. Patch ist oft abwesend und es wirkt so, als hätte er Interesse an Noras Erzfeindin Marcie. Und ehe er ihr das Herz brechen kann, macht Nora Schluss. Kurz darauf zieht ein alter Bekannter, Scott, mit seiner Mutter wieder in die Stadt und hängt sich an Nora. Patch scheint etwas mit Marcie anzufangen und Vee, Noras Freundin, ist mit Rixon, einem Freund von Patch zusammen. Alles in allem wirkt es sehr mysteriös, vor allem da Nora immer häufiger von ihrem Vater träumt und in der Vergangenheit wühlt. Wird sie zu tief graben? Welche dunklen Geheimnisse werden zu Tage treten?


Stil und Sprache
Der Prolog ist – anders als der Rest des Buches – in dritter Person gehalten und wird von einem neutralen Beobachter erzählt. Er bietet eine Art kurzen Rückblick und entfacht sofort die Neugierde, weil mysteriöse Ereignisse angedeutet, aber kaum Namen genannt werden. Ansonsten ist der Roman in erster Person Singular und aus Sicht von Nora geschrieben. Diese persönliche Erzählweise mag zwar einerseits eine begrenzte Sicht auf das Geschehen geben, dennoch bietet sie auch Einblick in Noras Innerstes, in ihre Gedanken und Gefühle. Ein erster kleinerer Höhepunkt wird erreicht, als Nora im Eifer des Gefechts mit Patch Schluss macht, weil sie glaubt, er liebe sie nicht und er würde sich hinter ihrem Rücken für Marcie, Noras Erzfeindin, interessieren. Da taucht ihr alter Bekannter Scott auf, und ein neuer Spieler ist im Spiel. Es kommt weiter Spannung auf, vor allem, als Nora über Scott, aber auch über Marcie einige Dinge herausfindet, über gefallene Engel, Nephilim und den Treuschwur (mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten, um nicht zu viel vom Inhalt vorweg zu nehmen). Noras Jagd nach der Vergangenheit und der Wahrheit geht immer weiter und wird gefährlicher, und so steigert sich auch die Spannung, bis der Leser mit einem großen Cliffhanger am Ende des Buches entlassen wird. Ich sage nur so viel: Vieles, was passiert, hätte man so nicht vermutet.

Stilistisch ist das Buch zwar einfach gehalten, aber dennoch fesselnd und mitreißend geschrieben. Es ist gerade so detailreich, dass man sich das Setting und die Personen gut vorstellen kann. Auch wenn das Buch ein paar Anlaufschwierigkeiten in Sachen Spannung haben mag, so zieht sie sich danach bis zum Schluss durch.


Figuren
Im Mittelpunkt steht auch im zweiten Band von Becca Fitzpatricks Saga, noch mehr als im ersten, die Schülerin Nora Grey. Anfangs wirkt sie noch ein wenig kindlich, vielleicht auch kindisch, vor allem, als sie Patch eifersüchtig ein Szene macht. Aber sie ist eben auch nur ein Teenager. Im Laufe des Buches wirkt sie etwas tougher, vor allem wenn man bedenkt, was sie alles verdauen muss. Auch wirkt sie emotional verletzlich; man merkt, wie die Trennung an ihr zehrt. All diese Eigenschaften lassen sie aber gerade menschlich wirken und machen sie glaubwürdig. Patch ist zwar auch einer der wichtigen Akteure, wenngleich er nicht sehr oft anwesend ist. Allerdings wird viel über ihn von anderen gesagt, was das Bild von ihm vervollkommnet. Er wirkt nicht mehr so böse, wie vielleicht noch im ersten Band, dennoch sehr zwielichtig. Auch weiß man nicht vollkommen, auf welcher Seite er steht. Dann gibt es noch einen weiteren Bad Boy, nämlich Noras Bekannten Scott. Er scheint eine unschöne Vergangenheit zu haben und seine Absichten sind nicht ganz klar. Er bringt neue Würze ins bestehende Personengefüge. Auch Rixon, Patchs Freund, der wie er ein gefallener Engel ist, wirkt zwielichtig. Treu zu Noras Seite steht ihre Freundin Vee, die seit kurzem mit Rixon zusammen ist. Etwa nur, weil er gut küssen kann? Und was hat es mit Noras Träumen von ihrem Vater auf sich? Lebt er vielleicht noch?

Neben den Protagonisten gibt es zahlreiche Nebenfiguren, die das Gefüge erst komplett machen. Alle wirken durchaus gut ausgearbeitet, wenn man von Noras anfänglich kindischem Verhalten absieht. Man kann sich trotzdem gut in Nora hineinversetzen, allerdings hätte ich wohl Vee als meine beste Freundin über mein wahres Wesen aufgeklärt.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist eine stabile Klappbroschur mit einem dunkelblau-schwarzen Cover, zum Teil mit Spotlack. Im Zentrum steht eine nach hinten gebeugte junge Frau in einem weißen Kleid. Es sieht so aus, als würde in sie ein Blitz hineinfahren. Auch kann man zwei dunkle fallende Federn erkennen. Ein wunderschönes Cover!


Fazit
Es scheint fast so, als hätte sich die Autorin mit dem ersten Band „warmschreiben" müssen, denn die Fortsetzung wirkt viel ausgereifter und glaubwürdiger. Bleibt zu hoffen, dass es so spannend weitergeht oder die Autorin sich vielleicht noch steigern kann.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Engel der Nacht