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Simon, ein Ritter, der in den Kreuzzügen kämpfte, ist zu einem Dasein in der Finsternis verflucht. Doch in der schönen, unabhängigen Isabel hat er eine Frau gefunden, mit der er die ewige Nacht als Vampir ertragen könnte. Da begegnet der verfluchte Ritter erneut dem finsteren Wesen, dem er den Fluch verdankt. Und Simon muss sich entscheiden. Wird er seine unsterbliche Seele retten – oder die Frau, die er liebt ...?
 

Gefaehrtin der Finsternis 

Originaltitel: Bound in Darkness 1. My Demon´s Kiss
Autor: Lucy Blue
Übersetzer: Karin König
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 04/2011
ISBN: 978-3-442-37562-2
Seitenzahl: 351 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Isabel, die Schlossherrin von Charmot, weigert sich hartnäckig zu heiraten. Der Schwarze Ritter, der jeden vom König gesandten Adligen in die Flucht schlägt, scheint in den Augen des Königs der wahre Grund dafür zu sein. Doch dann taucht eines Tages der Vampir Simon vor den Toren Charmots auf, und aus für die Bewohner unerfindlichen Gründen lässt der Schwarze Ritter ihn passieren. Simon und sein Zauberer Orlando sind auf der Suche nach dem Kelch, der Simon von seinem dämonischen Fluch befreien soll - und nur deswegen nach Charmot gekommen. Doch Isabels Wesen und ihre Schönheit faszinieren den Vampir mehr als ihm lieb ist, und auch Isabel fühlt sich von dem überirdisch attraktiven Mann angezogen. Aber wird sie ihn auch dann noch wollen, wenn sie seine wahre Gestalt, sein wahres Wesen kennt?


Stil und Sprache
Lucy Blue hat ihren Roman im personalen Erzählstil verfasst, in dem der Leser sowohl die Gedanken von Isabel als auch von Simon erfährt. Die Handlung ist an vielen Stellen nicht sonderlich logisch, der Aberglaube der meisten Charaktere ist oft nicht recht nachvollziehbar und die steifen Dialoge an so mancher Stelle lockern das Gemisch aus Worten, wirrer Szenerie und einer seichten Handlung nicht wirklich auf. Es gibt keine Überraschungen, weder handlungsmäßig noch bei den Figuren – was in meinen Augen ein ganz großer Fehler ist! Sicher, das Thema Gefühle wird hier ganz groß geschrieben und es ist der Autorin auch sehr gut gelungen, die Liebesgeschichte zwischen Isabel und Simon auf rührende Weise auf das Papier zu bannen. Doch andererseits lässt sie auch kein Klischee aus und macht so den Roman zu einem einzigen klebrigen Zuckerwerk – ungeachtet der Tatsache, dass es sich hier um einen wenig fantasievollen Vampirroman handelt. Mehr als einmal musste ich den verlorenen Handlungsfaden der zäh dahinfließenden Geschichte erneut aufnehmen, indem ich eine halbe Seite oder auch eine ganze zurückging, um wieder in einen einigermaßen fließenden Lesefluss zu gelangen. Wirkliches Lesevergnügen ist in meinen Augen etwas anderes.


Figuren
Bei den Figuren sah es da schon ein bisschen besser aus. Allerdings bewahrt es den Roman nicht davor, nur mehr schlecht als recht Mittelmaß zu sein. Was bei der Handlung zu wenig da ist, wurde bei den Charakteren übertrieben. Da hat mir die Tiefe gefehlt, die Überzeugungskraft, die durch kleine Ecken und Kanten entsteht und die einen Charakter für den Leser zur wahren Entdeckung macht.
Die Schlossherrin Isabel ist mir einen Tick zu stark (nichts gegen starke weibliche Charaktere) - aber hier nimmt es der Protagonistin fast das Feminine. Da wird die Weiblichkeit beinahe erdrückt. Es ist zwar eindeutig durch die Beschreibung der Figur selbst erkennbar, dass sie eine Frau ist, aber anhand ihrer Taten, ihrem Tonfall und ihren Worten hätte ich sie eher als ein Mannweib eingestuft, denn als weibliches Wesen, das in den Armen des Geliebten dahinschmilzt.  
Leider macht die Autorin mit ihren verwendeten Klischees auch vor dem männlichen Gegenstück, dem Vampir Simon, nicht Halt. Er ist unglaublich düster angelegt, wenn auch mit dem Aussehen eines Engels, und weist stellenweise überraschend ritterliche Züge auf. Doch genau diese Ritterlichkeit macht dann die dämonischen Züge in dem Augenblick zunichte, wo diese durchbrechen und Simon sich aber gegen sein Vampirsein wehrt - ja dieses regelrecht verachtet. An diesen Stellen wird er unglaubwürdig, da hier die Autorin besonders tief in die Klischeekiste gegriffen und seinen innerlichen Kampf gegen sich selbst übertrieben dargestellt hat – seine Faszination war für mich in dem Moment, als dies zum ersten Mal in der Handlung geschah, einfach weg.


Aufmachung des Buches
Die optische Aufmachung des Taschenbuches gefällt mir nur teilweise und wirkte im kleinen Bild auf der Verlagsseite wesentlich freundlicher und ansprechender als das Buch selbst. Im Original, das ich nun in den Händen halte, sind die Farben einen Ton dunkler und der Gesamteindruck ist düsterer. Am besten finde ich noch das Frauengesicht, welches den Leser fragend anblickt und teilweise den Hintergrund für eine alte Kathedralenruine bildet.
Auf der Rückseite des Buches bildet das Covermotiv den Hintergrund für eine kurze Inhaltsangabe. Insgesamt spricht mich die Aufmachung nicht wirklich an, es war eher die Inhaltsangabe, die mich dazu veranlasste, den Titel zu lesen.


Fazit
Irgendwie hat mich dieser Roman nicht wirklich überzeugt, geschweige denn richtig begeistert. Da ist mir zu viel Herzschmerz, too much Kitsch und definitiv viel zu viel Klischee verarbeitet worden. Ich habe nichts gegen all diese Dinge, im Gegenteil, wenn der Rahmen - sprich die Geschichte - damit abwechselungsreich gestaltet ist und das Verhältnis zwischen Spannung, Fantasie, Handlung und den oben genannten Attributen ausgewogen ist, dann kann so ein Roman ein echtes Lesejuwel sein. Hier ist das leider missglückt. Gefährtin der Finsternis ist allenfalls ein seichter, mittelmäßiger Durchschnittsroman ohne jegliche Überraschungen. Unter einem lesenswerten Fantasyroman verstehe ich etwas anderes.


2 Sterne


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