Eine Mütze! Paulchen freut sich riesig über das Geschenk von seinem Papa. Sofort läuft er los, um sie seinen Freunden vorzuführen. Doch da passiert das Unglück: Die ganze Mütze ribbelt auf und verwandelt sich in einen langen Spaghettifaden! Die Schafe und die Kuh, der Vogel und der Hase – sie alle haben lauter gute Ideen, was man mit dem Wollknäuel nun anfangen kann. Doch Paulchen macht sich große Sorgen: Was wird Papa nur sagen ...?

Originaltitel: Don't worry, Douglas Autor: David Melling Übersetzer: Mirjam Pressler Illustration: David Melling Verlag: Oetinger Verlag Erschienen: 2011 ISBN: 978-3-7891-6882-6 Seitenzahl: 32 Seiten

Die Grundidee der Handlung
Paulchen ist ein kleiner, dicker, knuddeliger und noch sehr junger Bär. Er bekommt von seinem Bärenpapa eine rote Wollmütze geschenkt. Paulchen ist so stolz darauf, dass er sofort losrennt, um sie seinen Freunden zu zeigen. Doch leider ist er sehr ungeschickt, und bleibt mit der Mütze an einem Ast hängen. Da er es nicht bemerkt, läuft er immer weiter, bis die ganze Mütze sich in eine wahnsinnig langen Faden verwandelt hat. Jetzt hat der kleine Bär ein großes Problem: er hat Angst, dass sein Papa schimpft. Er läuft herum und fragt die Tiere um Rat. Es kommen auch ganz viele tolle Ideen dabei heraus, was man mit diesem Wollnest alles machen könnte, aber das hilft Paulchen alles nicht weiter. Daher befolgt er den Rat des Hasen und geht mit dem Riesenwollfaden nach Hause, um sein Missgeschick zu beichten. Zu seiner großen Verwunderung gibt es keinen Ärger wegen der kaputten Mütze, im Gegenteil, es gibt eine neue Überraschung für Paulchen.

Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Eine herzerwärmende Geschichte mit ebensolchen Bildern. Paulchen, diesen kleinen, braunen, tappsigen, knuddeligen Bären mit den runden Augen und der dicken Knubbelnase muss man einfach lieb haben. Die Bilder von David Melling sind wunderschön und ausdrucksstark, groß gezeichnet und mit bunten, aber gedeckten Farben ausgemalt. Der Zeichner konzentriert sich sehr stark auf den Ausdruck seiner Figuren, das Drumherum ist ihm nicht so wichtig. Es gibt keine üppigen Landschaften oder Räume zu bestaunen. Eher geht es um die Stimmung der Tiere und da sind die Nebenschauplätze genauso wichtig und liebevoll ausgearbeitet wie die Hauptfigur Paulchen.

Die Schäfchen z.B. die fast immer um den Bären herum tollen, machen nur Unfug, verheddern sich und purzeln durch die Gegend. Oder die Kuh, die sich mit einem sensationell „dummen Gesichtsausdruck“ das Wollknäuel auf den Kopf setzt, dass der Zuschauer sich vor Lachen biegt. Aber es gibt auch stille Momente, in denen Paulchen einsam und traurig durch den Regen tappt oder der Hase ihm mit dem Wollknäuel, das mal seine Mütze war, die Nase putzt. Die Bilder kommen im Grunde mit wenig aus und sind doch sehr aussagekräftig und gefühlvoll.

Dazu gibt es auf jeder Seite ein paar wenige Zeilen. Der Text ist sehr groß geschriebenen und besteht meist aus relativ kurzen und einfachen Sätzen. „Die Kuh hatte eine sehr gute Idee. „Hübsch?“ fragte sie. „NEIN!“ sagte Paulchen.“ (S. 12) Um Paulchens Stimmungen noch besser hervorzuheben, sind die motzigen Worte in Großbuchstaben gedruckt. Dadurch weiß der Vorleser sofort, dass er hier die Stimme erheben muss. Kinder wie Eltern haben an diesem Werk gleichermaßen viel Freude. Jeder entdeckt, seinem Alter entsprechend, viele lustige und schöne Details.

Aufmachung des Buches
Es handelt sich um ein Hardcover im großen quadratischen Format (ca. 27 x 27 cm). Die Seiten sind normale, nicht verstärkte Papierseiten. Auf dem bunten Cover sieht man Paulchen, wie er tapsig und ziemlich verdutzt da steht und sich wundert, weil mit seiner Mütze offenbar etwas nicht stimmt. Man kann auch die immer wiederkehrenden drolligen Schafe sehen. Diese Szene spiegelt sehr gut den liebevollen Stil des Buchs wieder. Auf der Rückseite ist eine wirklich sehr ausführliche Inhaltsangabe abgedruckt, neben der sich noch ein paar Tiere aus der Geschichte tummeln.

Fazit
Ein wunderschönes Buch zum Lachen, das aber auch melancholische Seiten hat, mit zauberhaften Zeichnungen und einer liebevollen Geschichte. Genau richtig für diese triste Jahreszeit. Absolut empfehlenswert, wie übrigens alle Bücher von David Melling.

Hinweise
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