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And forgive us our debts, as we forgive our debtors. And do not lead us into temptation, but deliver us from the evil one, for Yours is the kingdom and the power and the glory forever … Amen

Der Cyborg-Vampirjäger Charley und sein “Meister“ Johnny Rayflo bekämpfen die Mächte des Bösen. Doch bei ihren Ermittlungen zu den mysteriösen Kriminalfällen und der Jagd nach ihresgleichen geraten sie zwischen die Fronten von Vatikan, Polizei und Mafia!

 

Vassalord 05 

Originaltitel: Vassalord.
Autor: Nanae Chrono
Übersetzer: Yuki Kowalsky
Illustration: Nanae Chrono
Verlag: Tokyopop
Erschienen: November 2011
ISBN: 978-3-8420-0254-8
Seitenzahl: 179 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren


Die Grundidee der Handlung
In diesem Band musste ich ernüchtert feststellen, dass die Euphorie meiner letzten Rezension viel zu hoch gegriffen war. Von wegen das Dickicht des Plots sei nun endlich transparenter und das Lesen damit einfacher geworden! Denn bereits im 1. Kapitel von Band 5 nimmt die Handlung eine rigorose Wende, die alles bisher Gewesene komplett über den Haufen wirft und völlig neue Konstellationen herstellt. An und für sich ist dies ja kein schlechter Zug, denn Wendungen sorgen für Spannung und halten eine Serie am Leben. Nur begeht Nanae Chrono den Riesenfehler, nicht mal ansatzweise Erklärungen für all die Dinge abzuliefern, die Schlag auf Schlag mit jedem weiteren Kapitel auf den Leser einstürzen. Und so bleibt man völlig überfordert und konsterniert zurück. Ein derart heftiger Einbruch, wie er sich hier vollzieht, kann eine Serie zerstören. Es bleibt abzuwarten, wie die Fans darauf reagieren werden. Mein ganz persönliches Weltbild von Vassalord wurde jedenfalls heftig erschüttert.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Nanae Chronos Zeichnungen tragen nicht gerade dazu bei, die neuen Ideen der Handlung dem Leser transparenter zu machen – das Gegenteil ist der Fall. Hatten wir 4 Bände lang Zeit, die feinen Unterschiede in Rayflos und Rayfells fast identischem Äußeren zu entdecken und stolz darauf zu sein, die beiden auf Anhieb auseinanderhalten zu können, so konfrontiert uns die Zeichnerin in diesem Band mit diversen Klonen von Rayflos Körper. Dies stiftet beim Lesen maßlose Verwirrung. Ständig fragt man sich, ist das nun Rayflo, Rayfell oder ein Klon? Charley ist im 2. Teil des Bandes ebenfalls nicht mehr wieder zu erkennen. Er mutiert plötzlich zum männlichen Model und sieht mit properem Haarschnitt und Maßanzug wie geschniegelt aus. Verschwunden ist auch seine Hell-Dunkel-Gesichtsunterteilung. Abgesehen davon, dass sich mir bisher nie deren Bedeutung erschloss, wird nun auch keine Erklärung geliefert, wo sie abgeblieben ist. Und noch andere merkwürdige Dinge gehen um Charleys Person vor sich, deren Sinn und Zweck im Dunkeln bleibt.

Die Schar an Nebenpersonen erweitert sich genauso mit jedem Band. Diesmal sind so ziemlich alle der bereits eingeführten mit von der Partie, hinzu kommen Rayflos Klone plus 1, 2 neue Figuren. Gepaart mit Chronos berüchtigten, abrupten Szenenwechseln ist die Konzentration des Lesers wieder aufs Äußerste gefordert.

Als Handlungsschauplätze dienen in Band 5 – wie im Vorband – Rom und der Vatikan sowie gegen Schluss die Glitzerwelt der Reichen und Schönen von Monaco. Deshalb sind in den Hintergründen vorwiegend die gewohnten monumentalen Sakralbauten Roms zu sehen, dazwischen erhascht man auch mal einen Blick in die Gassen der Altstadt. Beim Setting der Cote d’Azur hat Nanae Chrono eindeutig Potenzial verschenkt, denn es finden sich überhaupt keine typischen Merkmale, die den neuen Schauplatz erkennen lassen. Wäre beim Szenenwechsel nicht „Monaco“ dabeigestanden, hätte ich gar nichts davon gemerkt.

Ansonsten bietet sich das gewohnte optische Bild mit dynamischen Panelzuschnitten, die die actionreiche Handlung unterstützen, und starken Schwarz-Weiß-Kontrasten in den Zeichnungen. Auch die Textdarstellungen bieten nichts Neues.


Aufmachung des Manga
Mit der gleichen Aufmachung wie sonst auch reiht sich der Band nahtlos in die Serie ein. Die einheitliche, unverkennbare Covergestaltung zeigt diesmal Rayflo in der unteren illustrierten Hälfte und für die wechselnde Farbakzentuierung wurde ein dunkles Pink ausgewählt. Im Anschluss an die sechs regulären Kapitel wartet ein „Nachwort“ in Form eines kurzen Comicstrips; auf ein echtes Nachwort der Mangaka dürfen ihre Fans auch diesmal nicht hoffen.


Fazit
Nanae Chrono stellt die Vassalord-Fans mit dem aktuellen Band vor eine Zerreißprobe. Es ist schon frustrierend mit anzusehen, wie sich die über 4 Bände äußerst mühsam erschlossenen Zusammenhänge der komplexen Handlung mit einer einzigen Wende wieder zerschlagen und alles bisher Dagewesene in Frage gestellt wird. Für mich persönlich bedeutet Band 5 ein rigoroser negativer Einbruch, der nicht nachvollziehbar ist und mir schwer im Magen liegt.

 
2 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1
- Band 2
- Band 3
- Band 4

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